Schlechter Schlaf? Dieser Trick funktioniert schneller, als du denkst

Eine einfache Umstellung der Ernährung kann den Schlaf verbessern. (Bild: puhhha/Shutterstock)
Über 40 Prozent der Deutschen haben Probleme beim Ein- oder Durchschlafen oder leiden an Schlaflosigkeit. Eine krankhafte Schlafstörung (Insomnie) soll zwischen fünf und zehn Prozent der Deutschen betreffen.
Lösung für Schlafprobleme gefunden
In keinem Fall sollten Betroffene andauernde Schlafprobleme auf die leichte Schulter nehmen. Denn diese können das Risiko für Herzinfarkte und Diabetes erhöhen oder die psychische Gesundheit beeinträchtigen. Jetzt könnte eine Lösung für das Problem gefunden worden sein.
Einer im Sleep-Health-Journal veröffentlichten Studie von Forscher:innen der University of Chicago Medicine und der Columbia University zufolge gibt es einen einfachen „Ernährungstrick“, um den Schlaf signifikant zu verbessern. Demnach sollten Betroffene über den Tag verteilt sehr viel Obst und Gemüse zu sich nehmen.
Ernährungsumstellung bringt sofort Erfolg
Die positiven Auswirkungen dieser Ernährungsänderung sollen sich sogar innerhalb weniger Stunden einstellen. Die Verbesserung des Schlafes fand laut den Forscher:innen schon in der Nacht statt, die auf den Tag folgte, an dem die Teilnehmer:innen der Studie viel Obst und Gemüse gegessen hatten.
Insgesamt untersuchten die Forscher:innen das Ess- und Schlafverhalten von 28 Männern und sechs Frauen im Alter zwischen 20 und 49 Jahren, die keine akuten Schlafstörungen hatten und sieben bis neun Stunden pro Nacht schliefen. Die Ernährung wurde über eine App, die Schlafdauer und -qualität über einen Schlaftracker am Handgelenk überwacht.
Fünf Tassen Obst und Gemüse pro Tag
Die Teilnehmer:innen aßen entweder die von der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) empfohlenen fünf Tassen (Cups) Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte oder ernährten sich eher ungesund. Der Vergleich ließ die Forscher:innen aufhorchen.
Denn bei denjenigen, die über den Tag verteilt viel Obst und Gemüse aßen, konnte eine um 16 Prozent verbesserte Schlafqualität gemessen werden. Und dies sei ein „signifikanter Unterschied“, wie die Forscher:innen meinen.
Eine Tasse entspricht dabei etwa einem mittelgroßen Apfel, einer Orange oder einem Pfirsich. Eine Tasse können auch acht große Erdbeeren oder eine mittlere Kartoffel, zwei Karotten oder eine große Paprika sein. Mit zwei Karotten, einer Paprika, zwei Kartoffeln und einem Apfel – über den Tag verteilt – wäre man also schon auf der sicheren Seite.
Ernährung kann Melatonin-Produktion befeuern
Dahinter steckt, dass Obst und Gemüse Kohlenhydrate enthalten, die das Gehirn bei der Aufnahme von Tryptophan unterstützen, was wiederum die Produktion des Schlafhormons Melatonin ankurbelt, wie es in einer Mitteilung der Columbia University heißt. Möglich sei auch, dass die Ernährung den Schlaf durch die Stimulation der glukoseempfindlichen Neuronen im Hypothalamus positiv beeinflussen könnte.
Für die Forscher:innen zählt letztlich vor allem, dass viele Menschen mit Schlafproblemen es künftig selbst in der Hand hätten, für einen gesünderen Schlaf zu sorgen. „Schon kleine Änderungen können den Schlaf beeinflussen“, so Studien-Co-Autorin Marie-Pierre St-Onge von der Columbia University.