Es ist eingetreten, was viele Experten schon vorab vermutet hatten: Auch einen Tag nach der US-Wahl ist nicht klar, ob Amtsinhaber Donald Trump oder Herausforderer Joe Biden gewonnen hat. Das liegt vor allem an der ungewöhnlich hohen Zahl an Briefwählern, die es aufgrund der Coronapandemie vorgezogen haben, ihre Stimme postalisch abzugeben. Im US-Bundesstaat Pennsylvania müssen beispielsweise noch rund 1,4 Millionen solcher Briefwahlstimmen ausgezählt werden. Das Wahlrecht in rund der Hälfte aller US-Bundesstaaten sieht außerdem vor, dass selbst am eigentlichen Wahltag abgeschickte Stimmzettel noch gezählt werden müssen, sofern sie innerhalb einer mehrtägigen Frist ankommen und einen Poststempel vom Wahltag tragen.
Für all jene, die sich ein schnelles Ergebnis herbeigesehnt hatten, ist das ein herber Schlag. Denn jetzt heißt es erstmal abwarten. Das fällt vielen allerdings gar nicht so leicht, wie ein Blick auf die sozialen Medien verrät. Zumal die Wahl überraschend viele Wähler mobilisiert hat. Rund 65 Prozent der wahlberechtigten US-Amerikaner sollen ihre Stimme abgegeben haben – ein historischer Wert, auch wenn die Wahlbeteiligung in vielen europäischen Ländern üblicherweise höher ausfällt.