US-Startups: Alle 3 Monate entsteht ein neues Milliarden-Unternehmen
Einer der bekanntesten Business Angels, Ron Conway, sagte einmal: „There’s a billion dollar software company created every 3 months. Now, it is every 2 months“. Conway bezog sich dabei nur auf US-Unternehmen und lag rückblickend gar nicht so falsch, wie wir jetzt feststellen können.
US-Startups: Die Dotcom-Blase hinterlässt Spuren
Der UX-Designer Min Ming Lo veröffentlichte am gestrigen Montag eine Liste aller US-Unternehmen, die in den vergangenen Jahren gegründet wurden und mittlerweile mehr als eine Milliarde US-Dollar wert sind. Über zahlreiche Kommentare und ein Google Document wurde die Liste mittlerweile deutlich erweitert.
Obwohl die unten stehende Liste vermutlich unvollständig ist, zeichnen sich darin schon jetzt die Bedeutung des US-Marktes und die dunklen Jahre der Dotcom-Blase ab. Während sie nach 2004 pro Jahr fast durchgehend vier US-Unternehmen listet, sieht es in den vorangegangenen Jahren verhältnismäßig schlecht aus. Bekannte Unternehmen dieser Zeit, wie etwa Pandora oder LinkedIn, haben zudem erst deutlich später an Bedeutung und Wert gewonnen.
US-Startups: Welches ist das nächste Milliarden-Unternehmen?
Welche US-Unternehmen der vergangenen zwei Jahre werden die magische Grenze noch überschreiten? Welcher Gründer startet in den kommenden Tagen, Wochen oder Monaten das nächste Milliarden-Unternehmen? Diese und ähnliche Fragen erscheinen jetzt besonders spannend. Wenn wir den Worten Ron Conways glauben, werden auch 2012 sechs US-Startups gegründet, die schon bald mehr als eine Milliarde US-Dollar wert sind. Die Frage ist nur: Welche?
Falls ihr weitere US-amerikanische Softwareunternehmen kennt, die mehr als 1 Milliarde US-Dollar wert sind, schreibt uns eure Vorschläge in die Kommentare.
Unternehmen | Gründungsjahr | Bewertung |
TripAdvisor | 2000 | 4.8 Mrd. |
Pandora | 2000 | 1.3 Mrd. |
Exact Target | 2000 | 1,0 Mrd.+ |
DataDomain | 2001 | 2,1 Mrd.^ |
Isilon Systems | 2001 | 2.2 Mrd.^ |
2002 | 10,0 Mrd. | |
Riverbed Technology | 2002 | 2.6 Mrd. |
Yelp | 2004 | 1.3 Mrd. |
Kayak | 2004 | 1.8 Mrd. |
Evernote | 2004 | 1,0 Mrd.* |
2004 | 41,0 Mrd. | |
Palantir | 2004 | 2.5 Mrd.* |
Etsy | 2005 | 1.2 Mrd.* |
Workday | 2005 | 7,0 Mrd. |
YouTube | 2005 | 1.1 Mrd.^ |
Palo Alto Networks | 2005 | 3.5 Mrd. |
Box | 2005 | 1.2 Mrd.* |
Hubspot | 2006 | 1,0 Mrd.+ |
2006 | 8,0 Mrd.* | |
LivingSocial | 2007 | 2.9 Mrd.* |
Dropbox | 2007 | 4,0 Mrd.* |
Zynga | 2007 | 1.6 Mrd. |
Gilt Groupe | 2007 | 1,0 Mrd.* |
Hulu | 2007 | 2,0 Mrd.* |
AirBnb | 2007 | 2.5 Mrd.* |
2008 | 1,0 Mrd.* | |
Yammer | 2008 | 1.2 Mrd.^ |
Groupon | 2008 | 1.8 Mrd. |
Nimble Storage | 2008 | 1,0 Mrd.+ |
Quora | 2009 | ~ |
Storm8 | 2009 | 1,0 Mrd.* |
Square | 2009 | 3.2 Mrd.* |
Nicira | 2009 | 1.0 Mrd.* |
Kickstarter | 2009 | ~ |
Cloudflare | 2009 | 1.0 Mrd. |
2010 | 1 Mrd.^ | |
Stripe | 2010 | ~ |
Skillshare | 2010 | ~ |
Legende: * = geschätzter Wert; ^ = Wert bei letzter Übernahme; ~ = gute Chance, die Milliarden-Dollar-Grenze zu knacken; + = Mindestwert
Wer bitte schätzt denn diese Preise? Evernote ist nix weiter als eine Notizsammlung, die man auf verschiedenen Geräten synchronisieren kann. Ich habe mich dort mal angemeldet, es als langweilig und überflüssig empfunden und meinen Account wieder gelöscht. Woher kommt dieser Wert von 1 Milliarde Dollar? Ferrari liegt bei 3.7 Milliarden und die Marke Ferrari kennt fast jeder.
Indeed.com wurde erst vor kurzem für ca. 1 Milliarde Dollar von der japanischen HR-Firma Recruit.jp übernommen. Bemerkenswert ist dabei, das dieses Unternehmen, welches im November 2004 gegründet wurde, nur 5 Millionen Dollar in seiner Firmengeschichte als Venture Capital aufgenommen und trotzdem am Ende eine so hohe Bewertung beim Verkauf bekommen hat.
http://news.cnet.com/Job-site-Indeed.com-gets-5-million-investment/2110-1038_3-5821117.html
http://www.online-recruiting.net/indeed-com-von-japanischem-recruit-jp-uebernommen/
@richpages Wie du in der Legende unterhalb der Tabelle lesen kannst, ist der bei Evernote angegebene Wert geschätzt. Die letzte Finanzierungsrunde von Evernote in Höhe von 70 Millionen US-Dollar basierte aber auf einem geschätzten Unternehmenswert von 1 Milliarde US-Dollar. (Quelle: http://techcrunch.com/2012/05/03/evernote-70-million/) Wir bewegen uns hier also auf ziemlich konkretem Boden.
Bei derart jungen Unternehmen handelt es sich trotzdem fast immer um Schätzwerte. Es geht ja letztendlich darum, den Unternehmenswert im Falle einer Übernahme abzuwägen. Wie wir am Beispiel Instagram sehen konnten, ist dieser Wert — in Abhängigkeit von den aktuellen Umständen des Marktes, den Interessenten und vielen weiteren Faktoren — starken Schwankungen unterworfen. In der 22. Ausgabe der Webschorle spricht Andreas
Graap mit Fabian Westerheide unter anderem über eben diese Faktoren. Wie du in dem Video (ab 13:54 Minuten) hören kannst, sind die Bewertungskriterien grundsätzlich sehr vage und von zahlreichen Faktoren abhängig. (Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=lMOfiTQXkzY)