
Der US-amerikanische Finanzdienstleister Vanguard von John C. Bogle, dem Erfinder der Indexfonds (ETF-Produkten), gilt als zweitgrößter Vermögensverwalter der Welt nach Blackrock. Seit wenigen Jahren ist das Unternehmen auch in Deutschland als extrem preisaggressiver Anbieter für ETF unterwegs. Jetzt wird bekannt, das Vanguard auch in Deutschland einen Robo-Advisor anbieten will.
Damit könnte das Unternehmen, das in den USA die ETF-Revolution ins Rollen brachte und dort schon einer der gewichtigsten Anbieter für Robo-Advisor und Vermögensverwaltungslösungen ist, auch bei uns für Veränderungen im Markt sorgen. Treffen könnte das einerseits die zahlreichen von den Banken initiierten Robo-Advisor von Robin (Deutsche Bank) bis Quirion (Quirin-Bank), aber noch viel mehr die unabhängigen Produkte wie Scalable Capital, Liqid oder Weltsparen by Raisin. Denn ähnlich wie Vanguard in Deutschland die ETF-Anbieter mit extrem knapp kalkulierten Margen und Gebühren das Fürchten lehrt, könnte das auch beim Robo-Advisor der Fall sein. Klar ist bereits jetzt, dass nicht alle Robo-Advisor-Angebote effizient und kostendeckend arbeiten und dass es insbesondere aufgrund der großen Zahl zu einer Konsolidierung in den nächsten Jahren kommen wird.
Wie Finance Forward zuerst berichtete, arbeitet ein Team zusammen mit der Digitaleinheit der BCG Ventures an der Robo-Lösung. Es ist anzunehmen, dass ähnlich wie in den USA, wo Vanguard automatisiert ein Vermögen von 148 Milliarden US-Dollar über seinen Robo-Advisor verwaltet, auch bei uns eine rein ETF-basierte Mischung der Depots angestrebt wird.
Für etablierte Robo-Advisor wird die Luft dünner
In Deutschland ist der Markt mit rund viereinhalb Milliarden Euro noch überschaubar, wobei rund die Hälfte allein auf Scalable Capital entfällt – den Platzhirsch, der allerdings gerade zu Beginn der Coronakrise für die Kunden keine optimalen Ergebnisse erzielen konnte (und sich deshalb viel Häme zuzog angesichts der Verluste). Für viele Anleger war das eine herbe Enttäuschung und Kritiker fühlten sich darin bestätigt, dass eine auf Timing optimierte Anlagestrategie via digitalem Wealth-Management in Sondersituationen eben doch nicht optimal performen könne. Ob Vanguard hier besser performt, wird sich erst noch zeigen müssen.
Mit an Bord sind jedenfalls in Deutschland, wie Finance Forward berichtet, Andreas Bittner als Senior Operations Manager und Jesper Wahrendorf als Senior Manager. Ersterer war einer der Mitgründer der Solarisbank und seinerzeit der DAB Bank, Letzterer immerhin CEO bei Ratepay – unterm Strich mehrere Jahrzehnte Finance- und Payment-Know-how.
Insgesamt dürfte der deutsche Markt für die digitale Vermögensverwaltung allerdings nur der Anfang sein. Denn anders als in den USA ließe sich aufgrund der europäischen Regulatorik ein solcher Service sehr gut für andere Märkte im Euroraum ausrollen. Auch entsprechende kombinierte Beratungsangebote mit menschlicher Beratung sind denkbar.
Abwarten, kann ich nur sagen. Nur weil Vanguard offensichtlich den Einstieg in den deutschen RoboAdvisor Markt plant und bis dato bei den ETFs als äusserst preisagressiv aufgetreten ist, muss das noch lange nicht heißen, dass damit die kleineren Robo-Anbieter vor dem Aus stehen. Erstens ist die Preisstruktur des Vanguard Robos bis dato nicht bekannt. Zweitens zeigt sich auch, dass der deutsche Anleger zwar durchaus Kosten-sensible bei den Robos ist, aber eben dennoch mehr und mehr auf die Performance der Portfolios schaut.
Und noch was: Wie kommt der Autor eigentlich bei den AUMs deutscher Robo-Advisor auf eine Summe von 4,4 Milliarden €??? Wenn man sich allein mal diese Aufstellung hier ansieht, kommt eine völlig andere Summe zum Vorschein >> https://www.roboadvisor-portal.com/assets-under-management-roboadvisor-de/
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