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Versehentlich vernetzt: Chefredakteur landet in Trumps vertraulichem Militär-Chat

Eine unscheinbare iPhone-Funktion, ein alter Wahlkampf-Mail-Verlauf – und plötzlich liest ein Journalist mit, wenn über Luftschläge gesprochen wird.

2 Min.
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Wie ein Journalist sich plötzlich in einer vertraulichen Chatgruppe der US-Regierung fand. (Bild: Shutterstock/Michele Ursi)

Ein jüngst erschienener Bericht des Guardian beschreibt, wie der Chefredakteur des Magazins The Atlantic, Jeffrey Goldberg, versehentlich in einen vertraulichen Gruppenchat des Weißen Hauses aufgenommen worden sein soll. In dem Chat auf der Messenger-Plattform Signal diskutierten hochrangige US-Beamt:innen demnach zuletzt Pläne für Luftschläge im Jemen.

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Fehlerkette startete im Wahlkampf 2024

Verantwortlich für das Versehen war laut dem Bericht Trumps nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz. Drei mit der Angelegenheit vertraute Personen gaben gegenüber dem Guardian an, Waltz habe Goldbergs Telefonnummer Monate zuvor irrtümlich unter einem anderen Kontakt abgespeichert – ohne es zu bemerken.

Ausgelöst worden sei der Vorfall durch eine E-Mail Goldbergs an Trumps Wahlkampagne im Oktober 2024. Darin habe der Journalist um eine Stellungnahme zu einem kritischen Artikel über Trumps Umgang mit verwundeten Veteranen gebeten. Die Mail sei an den damaligen Pressesprecher Brian Hughes weitergeleitet worden, der den Inhalt – samt Signatur und Telefonnummer – in eine Textnachricht an Waltz kopiert habe.

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Waltz speicherte die Nummer demnach nicht bewusst. Laut dem Bericht ordnete sein iPhone die Nummer automatisch dem Kontakt von Hughes zu – mutmaßlich durch eine Funktion zur Kontaktvervollständigung. Als Waltz im März 2025 eine neue Signal-Gruppe zur Diskussion von Militäraktionen gegen Huthi-Stellungen im Jemen anlegte, soll er deshalb versehentlich Goldberg hinzugefügt haben.

Interne Untersuchung entlastet Waltz

US-Präsident Donald Trump habe sich angesichts der peinlichen Panne laut Guardian zunächst verärgert gezeigt – allerdings weniger über die Sicherheitslücke als über die Tatsache, dass Waltz überhaupt Goldbergs Nummer gespeichert hatte. Trump gilt als erklärter Gegner des Magazins aus Washington, D.C.

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Eine forensische Analyse durch die IT-Abteilung des Weißen Hauses kam demnach zu dem Schluss, dass Goldbergs Nummer durch eine automatische iPhone-Funktion gespeichert worden sei. Waltz selbst sagt, er kenne Goldberg nicht persönlich.

Keine Konsequenzen für den Sicherheitsberater

Trump entschied sich laut dem Bericht schließlich dagegen, seinen Sicherheitsberater zu entlassen. Einerseits habe er dem Atlantic keinen politischen Triumph gönnen wollen, andererseits habe ihn das Ergebnis der Untersuchung überzeugt, heißt es. Beobachter:innen werteten Trumps gemeinsame Helikopterreise mit Waltz am vergangenen Donnerstag als öffentliches Zeichen der Unterstützung.

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Auch die Nutzung von Signal sei innerhalb des Weißen Hauses offiziell erlaubt worden, berichten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen. Hintergrund ist, dass es bislang noch immer keine Alternative für eine sichere Echtzeitkommunikation unter US-Behörden gibt. Schon unter Präsident Biden war kein Ersatz für Signal geschaffen worden.

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