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Arbeitswelt

Der Arbeitsplatz als Risikozone: So schnell verbreiten sich Viren im Büro

In vielen Büros ist es gang und gäbe, mit einem Schnupfen ins Büro zu kommen. Doch hängen Viren erst mal an der Türklinke, sind sie schon nach vier Stunden im ganzen Büro zu finden. Das zeigt eine jetzt veröffentlichte Studie.

Von Melanie Petersen
2 Min.
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(Foto: © Picture-Factory – Fotolia.com)

Der Kontakt mit Viren muss nicht unbedingt krank machen

Forscher der Universität in Tucson, Arizona, haben für eine Studie die Eingangstür zu einem Bürogebäude verunreinigt. Sie platzierten einen Virus auf der Türklinke, der Menschen nicht infiziert, aber in Form, Größe und Überlebensfähigkeit sehr ähnlich zu Erkältungs- und Magen-Grippe-Viren ist. In nur zwei Stunden hatte das Virus die Kaffeemaschine im Pausenraum, die Mikrowelle und den Kühlschrank-Türgriff, dann die Toiletten und schließlich die Büros kontaminiert – das Büro wurde regelrecht zur Biowaffe. Besonders Telefone, Schreibtische und Computer waren stark kontaminiert. Nach vier Stunden fand sich das Virus bereits auf mehr als 50 Prozent der häufig berührten Oberflächen und auf den Händen der Hälfte der 80 Mitarbeiter.

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Die Forscher berechneten für die Mitarbeiter eine 30-prozentige Chance, sich zu infizieren. Mit der Ausgabe von Händedesinfektionsmittel an nur die Hälfte der Mitarbeiter konnte die Kontamination auf ein Viertel schon 0gedrosselt werden. Dennoch raten viele Forscher von der ständigen Verwendung solcher Mittel ab. „In unserem Wunsch, die schlechten Viren und Bakterien mit Desinfektionsmittel loszuwerden, entledigen wir uns immer auch der guten Bakterien“, sagt Dr. Martin Blaser, Wissenschaftler an der NYU. Der Kontakt mit Viren muss nämlich nicht unweigerlich auch mit einer Infektion einhergehen.

Lieber Türklinken desinfizieren statt Hände

faust

Viren-Gefahr? Der „Fistbump“ ist 10- bis 20-mal weniger infektiös als der gute alte Handschlag (Foto: © lassedesignen – Fotolia.com)

Ob man nach dem Kotakt mit Viren krank wird oder nicht, hängt im wesentlichen von drei Faktoren ab: der Anzahl der Viruspartikel, der körpereigenen Immunität (zum Beispiel durch eine Vorerkrankung mit dem Virus) und der allgemeinen Gesundheit. Zu einem guten Immunsystem gehören aber auch die guten Bakterien. Also lieber das Desinfektionsgel in der Hausapotheke stehen lassen und zur Low-Tech-Variante greifen: Hände waschen und Finger weg vom Gesicht! Und wer ganz sicher gehen will, sollte lieber Oberflächen, Türklinken, Lichtschalter und Telefone statt der Hände desinfizieren.

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Studien belegen, dass sich die meisten Erwachsenen etwa 16 Mal pro Stunde mit den Fingern an Nase, Mund oder Augen fassen. Dadurch gelangen Viren und Bakterien an die Hände oder sie geraten umgekehrt von den Händen an die Schleimhäute. Auch der klassische Handschlag ist nicht unschuldig, wenn es um Ansteckungsgefahr im Büro geht. Eine Studie, die in diesem Jahr im American Journal of Infection Control veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass ein Händedruck zehn- bis 20-mal so viele Bakterien verbreitet wie ein so genanter „Fistbump“. Die Autoren der Studie raten daher mit Konventionen zu brechen und in der Erkältungszeit zum Beispiel auf diese Variante auszuweichen.

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via online.wsj.com

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Kommentare (2)

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Tobias Kirsch

Na das wäre ja mal was… beim Kick-Off-Meeting mit dem Kunden erstmal alle mit „Fistbump“ und einem total lässigen „Yo“ begrüßen. :-)

Toni

Eine lustige Idee, Geschäftspartner mit Fistbump zu begrüßen! Ich bin auch für häufiges Händewaschen und die Desinfektion von Türgriffen etc. Unsere Büroreinigungsfirma setzt glücklicherweise alle Maßnahmen um, sich vor Bakterien und Viren zu schützen.

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