Vodafone und Telefónica nutzen Glasfaser gemeinsam

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Vodafone und Telefónica Deutschland wollen einen Teil ihrer glasfaserbasierten Anbindung der Mobilfunkstandorte gemeinsam nutzen. Das gab die Telefónica am 21. Februar 2018 bekannt. Ab Juli 2018 soll die vorhandene Glasfasertechnologie von gemeinsamen oder benachbarten Mobilfunkstandorten der beiden Unternehmen mitgenutzt werden können. In einem ersten Schritt werde die gemeinsame Anbindung von rund 100 Standorten geschaffen.
Zudem würden die beiden Netzbetreiber die Glasfaseranbindungen ihrer Mobilfunkstandorte weiter ausbauen. Bei bisher nicht angebundenen Standorten lassen die Unternehmen zu gleichen Anteilen neue Glasfaserleitungen bis zu den Basisstationen legen. Der Datenverkehr der beiden Netzbetreiber bleibe aber weiterhin voneinander getrennt. Die beiden Netzbetreiber teilen sich bundesweit mehrere Tausend Mobilfunkstandorte. Hier wurden aber keine Angaben zur Anzahl der Standorte und zu einem geplanten Investitionsvolumen gemacht. Die Kooperation erfolge in Absprache mit dem Bundeskartellamt und der Bundesnetzagentur.
Telefónica: Nur 20 Prozent der Mobilfunkstationen des Betreibers haben eine Glasfaseranbindung
Gegenwärtig hätten 20 Prozent der Mobilfunkstationen der Telefónica eine Glasfaseranbindung. Ziel sei, bis zum Jahr 2020 „die Mobilfunkstationen am Glas zu haben“. Hier werde die Telefónica von City-Carriern Kapazität anmieten. „Die vermieten gern, München oder Köln sind sehr gesunde Märkte“, hatte Telefónica-Deutschland-Chef Markus Haas am 31. August 2017 gesagt.
Die Kooperation von Vodafone und Telefónica sei auch ein möglicher Baustein, um die Mobilfunknetze auf 5G vorzubereiten. Zudem werde die Kooperation die LTE-Netze der beiden Netzbetreiber verbessern. Haas sagte heute: „Wir verbessern damit die Netzqualität des neuen, integrierten Netzes von Telefónica Deutschland und machen unser Netz gleichzeitig fit für die Zukunftstechnologie 5G.“
Vodafone-Deutschland-Chef Hannes Ametsreiter betonte, dieser Pilot bringe mehr Kapazität ins Vodafone-Netz. „Zum anderen ist das Projekt ein weiterer, möglicher Baustein in unserer 5G-Strategie, mit der wir das Netz von morgen bauen.“
Zugleich haben die beiden Netzbetreiber eine Vereinbarung im Bereich der 3,5-GHz-Frequenzen geschlossen, die bis zum Jahr 2021 genutzt werden können. Telefónica Deutschland wird einen Teil von insgesamt 42 MHz Spektrum im Frequenzbereich von 3,5 GHz an Vodafone verkaufen. Telefónica Deutschland verfügte in diesem Frequenzbereich bislang über 84 MHz Spektrum. Über die finanziellen Einzelheiten der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart.
Vodafone kann das neu erworbene Spektrum bis zum Auslaufen der vom Regulierer eingeräumten Nutzungsrechte bis zum Jahr 2021 für den Ausbau seines Netzes verwenden. Über die hohen Frequenzbereiche bei 3,5 GHz können in einem kleineren Radius parallel hohe Kapazitäten bereitgestellt werden. Das Frequenzband eignet sich für 5G.
Autor des Artikels ist Achim Sawall.