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Sicher surfen: 10 VPN-Anbieter im Vergleich

Ein Virtual Private Network ist prima, um anonym und geschützt vor Datenschnüfflern im Internet zu surfen. Aber welcher Dienst passt zu euren Bedürfnissen? Zehn VPN-Anbieter im Vergleich.

Von Berti Kolbow-Lehradt
12 Min. Lesezeit
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(Foto: Shutterstock/ Ivan Kruk)

Hinweis: Wir haben in diesem Artikel Provisions-Links verwendet und sie durch "*" gekennzeichnet. Erfolgt über diese Links eine Bestellung, erhält t3n.de eine Provision.

Womöglich habt ihr „nichts zu verbergen“, wenn ihr im Internet surft. Trotzdem ist es euer gutes Recht, dass euch Unternehmen und Behörden nicht durchleuchten, wenn ihr online kommuniziert, shoppt oder streamt. Für Schutz vor solchen Datenschnüfflern sorgt ein Virtual Privat Network (VPN). Gemeint ist damit eine Software auf eurem Rechner oder Smartphone, die eine sichere Verbindung zu Dienstleistern aufbauen, die euren Datenverkehr über ihre in vielerlei Hinsicht geschützten Server an euer gewünschtes Surfziel leiten. Diese Art Tunnel ist für Unbefugte nicht einsehbar. Sie täuschen einen Absenderstandort in einem anderen Land vor. Ihr seid dann mit einer Tarnkappe im Web unterwegs.

Warum ist ein VPN-Einsatz sinnvoll?

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Der Bedarf, die eigene Internetkommunikation abzuschirmen, ist in jüngster Zeit wieder erschreckend relevant geworden. In Ländern mit restriktivem Internetzugang sind VPN-Dienste die einzige Möglichkeit, sich frei und unzensiert online auszutauschen. Aber nicht nur deswegen ist ihr Einsatz sinnvoll. Auch in öffentlichen WLANs von Bahnhöfen, Flughäfen, Cafés und Hotels ist es ratsam, eure Verbindung abzuschotten. Denn wie gut und sicher die Netzwerke dort konfiguriert sind, könnt ihr wissen.

Darüber hinaus erlaubt ein VPN auch, im außereuropäischen Fernurlaub die Lieblingsserie eures heimischen Netflix-Account zu streamen. Wegen Rechtegerangels unterbinden die Streaming-Dienste das sonst oft. Auch beim Shopping kann sich die Wahl eines anderen virtuellen Surfstandorts lohnen. Viele Anbieter von Hotelzimmern, Flügen oder Markenprodukten bieten nämlich lokal unterschiedliche Preise. Durch anonymes Surfen erhaltet ihr mehr Transparenz darüber, wo die besten Schnäppchen zu machen sind.

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Auch Arbeitgeber*innen verwenden oft VPN-Dienste, um Beschäftigte aus dem Corona-Homeoffice ins Firmennetzwerk einzubinden. Auf diese Weise sind interne Dienste oder Daten weiterhin erreichbar, ohne sie zuhause speichern zu müssen. Dabei handelt es sich allerdings um speziell angepasste VPN-Software, die nicht für Konsument*innen gedacht ist. Daher klammern wir im Folgenden solche Angebote aus. Vielmehr geht es um Dienste, die ihr ohne weiteres privat nutzen könnt.

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VPN-Anbieter im Vergleich: Worauf kommt es an?

Von VPN-Diensten solltet ihr erwarten können, dass sie euch nicht nur vor Datenschnüfflern abschotten, sondern auch selbst vernünftig mit euren Daten umgehen. Gerade wegen des Datenrisikos lohnt es sich, nicht am falschen Ende zu sparen. Denn ein Bezahl-Abo erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Dienstleister sich nicht an den Kundendaten vergreift, um sich dadurch zu finanzieren.

Idealerweise erfasst der Anbieter so wenig wie möglich und sichert die Verbindung so gut ab, dass auch keine technischen Sicherheitslücken Angriffsfläche bieten. Wichtig bei der Auswahl eines Anbieters sind deshalb klare AGB: Sie müssen besagen, dass die Dienste keine Logs der Kunden speichern (No-Log-Policy) und dass ein möglichst fortschrittliches VPN-Protokoll mit starker Verschlüsselung verwenden.

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Über dieses Mindestmaß an Basissicherheit hinaus sind zusätzliche Verteidigungslinien wie Multi-Hopping sinnvoll. Dabei schleust die Software eure Daten über mindestens zwei, statt nur einen Länderserver und verwischt so noch wirksamer eure Spuren. Praktisch sind Komfortfunktionen, die das VPN automatisch aktivieren, wenn ihr in einem als unsicher eingestuften WLAN surft.

Die Anzahl der virtuellen Länderstandorte ist ebenso wichtig wie die Anzahl der verfügbaren Server innerhalb eines Landes. Fürs Streaming, Gaming und P2P/Torrent-Verbindung bieten manche Anbieter speziell konfigurierte Server an.

Neben einer stabilen Verbindung ist auch das Surftempo ein Kriterium. Grundsätzlich kostet der Umweg über VPN-Server immer Bandbreite und sorgt für zusätzliche Latenz. Im Idealfall merkt ihr nichts davon. Am besten nutzt ihr Testzeiträume oder die Geld-zurück-Garantieren, um auszuprobieren, wie ein Dienst an eurer Leitung performt.

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Alle gängigen VPN-Anbieter offerieren ihre Dienste im Abo-Modell. Entweder bucht ihr pro Monat oder gleich im Voraus für ein bis zwei Jahre. Bei längeren Laufzeiten sinkt der Monatspreis. Ferner solltet ihr darauf achten, wie viele Geräte und Verbindungen ihr gleichzeitig verknüpften dürft.

Mullvad

Mullvad als VPN-Anbieter im Vergleich

Der VPN-Anbieter Mullvad setzt vor allem auf Anonymität – auch bei den Account-Daten (Screenshot: Mullvad VPN/t3n)

Der schwedische Anbieter Mullvad ist eine „VPN-Boutique“, die Tüftler*innen viele Konfigurationsmöglichkeiten und absolute Diskretion bietet. Mit 800 Servern in 38 Ländern ist die Verbindungsauswahl eher klein und zudem auf fünf Geräte gleichzeitig beschränkt. Mit den nach AES-256 verschlüsselten VPN-Protokollen OpenVPN und WireGuard gibt der Internet-Maulwurf euch eine hohe Basissicherheit an die Hand. Durch Zusatztools könnt ihr Zusatzfeatures wie Multi-Hopping oder Tor-Servern konfigurieren, was aber Erfahrung erfordert. Mit etwas Know-how installiert ihr Mullvad auf Routern oder verwendet die Clients für Windows, macOS, Linux, iOS und Android. Mit P2P/Torrenting hat der Dienst kein Problem. Und in Sachen Privatsphäre ist er vorbildlich. Er speichert keine Nutzerdaten, ermöglicht die Anmeldung mit einem anonymen Nummernkonto statt per E-Mail und lässt sich auf Wunsch sogar bar bezahlen. Das Preismodell könnte simpler nicht sein: ihr zahlt monatlich 5 Euro.

NordVPN

NordVPN im Vergleich

NordVPN ist ein Allrounder, der in allen Disziplinen überzeugt, aber dafür auch viel kostet. (Screenshot: NordVPN/t3n)

Ein Schwergewicht unter den VPN-Anbietern ist NordVPN. Die Software bietet mehrere sichere und schnelle VPN-Protokolle, viele Sicherheitsfunktionen und mit 6.000 Servern in 60 Ländern eine sehr große Verbindungsauswahl. Neben Apps für alle gängigen Plattformen und Android TV hat der Anbieter auch Erweiterungen für Chrome und Firefox parat. Die Bedienung ist sehr einfach. Gegen P2P/Torrenting hat NordVPN nichts.

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Das Privatsphäre-Niveau ist hoch. Den Umgang mit Daten dokumentiert der Dienst sehr transparent. Nutzer*innendaten speichert der Dienst nur zwischenzeitlich für den Betrieb und löscht sie turnusmäßig aus dem flüchtigen Arbeitsspeicher der RAM-Disk-Server. Wegen des Sitzes in Panama können Behörden das Unternehmen praktisch nicht belangen. Außerdem bezahlt auf Wunsch mit Kryptowährungen. Dafür verlangt der VPN-Anbieter vergleichsweise hohe Preise. Für einen Monat kostet NordVPN 10,49 Euro bei nur sechs inkludierten Geräten. Bei jährlicher oder zweijährlicher Zahlung sinken die monatlichen Raten aber stark.

Hide.me

Hide.me als VPN-Anbieter im Vergleich

Hide.me schafft den Spagat und spricht Einsteiger*innen mit einer einfachen Bedienung und Fortgeschrittene mit einem großen Funktionsumfang an. (Screenshot: Hide.me/t3n)

Der VPN-Dienst Hide.me aus Malaysia ist ein Allrounder mit einfacher Bedienung für Einsteiger*innen und vielen Extras für Fortgeschrittene. Die Auswahl an sicheren VPN-Protokollen ist groß, die Verschlüsselung (AES 256) hochwertig und die zusätzlichen Sicherheitsfunktionen respektabel. Zudem ist Hide.me nicht nur für alle gängigen Geräte (Windows, macOS, Linux, iOS und Android), sondern auch für manche Router, Amazons Fire OS und als Browser-Erweiterung verfügbar. Mit 2.000 Servern in 75 Ländern ist die Auswahl aber nicht mehr als solide. Für P2P/Torrenting hält HMA spezielle Server bereit.

Am Privatsphären-Ansatz gibt es nichts zu meckern: Er punktet mit No-Log-Policy, RAM-Disk-Server mit turnusgemäßer Löschung sowie einer transparenten Dokumentation. Der Preis dafür ist vertretbar hoch: 10,99 Euro werden im Monat fällig. Mit ein- und zweijähriger Laufzeit könnt ihr Geld sparen. Für gelegentliches Surfen reicht womöglich die vergleichsweise funktionsstarke Gratis-Version.

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Tunnelbear

Tunnelbear VPN im Vergleich

Tunnelbear hat eine sympatische Aufmachung, kommt aber leistungsmäßig nicht an die besten VPN-Anbieter im Vergleich ran. (Screenshot Tunnelbear/t3n)

Tunnelbear gefällt durch die wohl sympatischste Aufmachung aller VPN-Anbieter und bietet solide Sicherheitstechnik. Gegen die verwendeten VPN-Protokolle (OpenVPN und IKEv2) sowie die AES-256-Verschlüsselung ist nichts einzuwenden. Doch WireGuard fehlt und bei den Extra-Funktionen für Sicherheit lässt Tunnelbear einige Lücken, etwa beim Multi-Hopping. Die App-Auswahl bietet solide Hausmannskost (Windows, macOS, Android, iOS, Browser) Das Server-Angebot ist sehr klein. Der Internet-Bär schleust euch auf Wunsch durch 49 Länder, lässt euch aber nicht zwischen mehreren Verbindungen an einem Standort wählen. P2P/Torrenting bremst der Dienst nicht aus.

Für die strikte No-Log-Policy, die Transparenzberichte und externe Sicherheitsaudits verdient sich der Dienst aus Kanada aber einen Vertrauensbonus. Wollt ihr ihr zunächst unverbindlich ausprobieren, greift ihr dafür zum Gratis-Angebot. Der Traffic ist dabei allerdings auf schmale 500 Megabyte begrenzt. Dieses Limit entfällt dagegen in der Pro-Variante, die mit zehn US-Dollar pro Monat zu Buche schlägt. Entscheidet ihr euch stattdessen für einen Jahresvertrag, sinkt die monatliche Rate auf 3,33 US-Dollar.

Bildunterschrift: Neben Clients für Computer und Smartphones bietet der VPN-Dienst Tunnelbear auch Browser-Erweiterungen an. (Screenshot: tunnelbear.com/t3n.de)

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ExpressVPN

ExpressVPN

Zu den Stärken von ExpressVPN zählt das große App-Angebot, dass sehr viele Geräte und Systeme abdeckt. (Screenshot: ExpressVPN/t3n)

ExpressVPN suggeriert besonders hohes Surftempo. Der Tempoverlust beim VPN-Einsatz gibt tatsächlich keinen nennenswerten Anlass zur Kritik. Aber statt besonders schneller Verbindungen ist es eher die Allround-Ausstattung, die den Dienst kennzeichnet. Für ihn spricht die im Vergleich außerordentlich große Geräte-Auswahl. Neben Apps für die gängigen Betriebssysteme sind auch Versionen für Router, alle populären Spielekonsolen, Smart-TVs und Streaming-Adapter erhältlich. Als Browser-Erweiterung ist ExpressVPN für Chrome und Firefox verfügbar. 3.000 Server in 94 Ländern lassen euch eine sehr große Standortfreiheit. Mit allen ist P2P/Torrenting möglich.

Durch eine No-Log-Policy, Transparenzberichte, externe Sicherheitsaudits und ein Bug-Bounty-Programm verdient sich der Dienst mit Sitz auf den Britischen Jungferninseln einen Vertrauensvorschuss. Das Angebot an bewährten VPN-Protokollen ist gut und die Verschlüsselung sehr stark, doch bei den Sicherheitsextras reizt der Dienst nicht das Mögliche aus – so fehlen etwa WireGuard und Multi-Hopping. Außerdem ist ExpressVPN eher hochpreisig. Möchtet ihr mit einem monatlich kündbaren Tarif flexibel bleiben, fallen für jeden Monat 13 US-Dollar an. Bucht ihr alternativ eine jährliche Lizenz, sinkt der Preis immerhin auf 6,70 US-Dollar im Monat. In jedem Paket ist die Nutzung auf fünf Geräte gleichzeitig begrenzt.

IPVanish

IPVanish VPN-Anbieter im Vergleich

IP-Vanish versteht, wie VPN geht und bietet dafür viele gute Funktionen. Aber der datenschutz-ungünstige Sitz in den USA ist ein Manko. (Screenshot: IPVanish/t3n)

Eure IP-Adresse „verschwinden“ zu lassen, ist im Wesentlichen die Mechanik, mit der euch VPN-Anbieter eine Tarnkappe im Internet aufsetzen. Dieses Prinzip trägt der Dienst IPVanish im Namen. Die Voraussetzungen sind gut, dass der Anbieter das auch umsetzt. Bei der Auswahl an VPN-Protokollen ist IPVanish stark aufgestellt, die Verschlüsslung durch AES-256 im Prinzip unknackbar. Ebenfalls super: Ihr könnt den Dienst auf unbegrenzt vielen Geräten simultan nutzen. Dabei unterstützt IPVanish neben den gängigen Plattformen auch Linux, Amazons Streaming-Adapter vom Typ Fire TV, Router und Chrome OS. Einwählen könnt ihr euch in eine große Armada von 2.000 Servern in über 75 Ländern. Die Verbindungen unterstützen P2P/Torrenting.

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Doch das reicht nicht, um IPVanish uneingeschränkt empfehlen zu können. Der Verzicht auf Extras wie Multi-Hopping wäre ja noch verkraftbar. Doch der Sitz in den USA ist denkbar schlecht gewählt für einen Anonymitätsdienst. Damit befindet er sich quasi im Stammland der westlichen Überwachungsallianz Five Eyes und kann den Begehrlichkeiten von Behörden praktisch nichts entgegensetzen. Dass IPVanish saftige 11 US-Dollar für das Monats-Abo (3,75 US-Dollar pro Monat bei jährlicher Buchung) verlangt, macht den Dienst auch nicht gerade attraktiver.

Cyberghost VPN

Cyberghost VPN

Cyberghost gehört zu den VPN-Anbieter im Vergleich, die am meisten Sicherheitsfunktionen, einen vorbildlichen Umgang mit privaten Daten und eine einfache Bedienung bieten. (Screenshot: Cyberghost/t3n)

Cyberghost ist ein weiterer der VPN-Anbieter im Vergleich, die besonders viele Geräte mit eigenen Apps unterstützen. Neben Computern und Mobilgeräten mit bekannten Betriebssystemen zählen auch die Streaming-Adapter Fire TV und Apple TV sowie Android TV, weitere Smart TVs, Spielekonsolen und Router dazu. Dabei kommen sichere und schnelle VPN-Protokolle zum Einsatz, die Cyberghost mit 256 Bit verschlüsselt – super! Angesichts der Auswahl von über 7.600 Servern in 91 Ländern habt ihr äußerst viele Möglichkeiten, eure IP-Adresse zu anonymisieren. Gegen P2P/Torrenting hat Cyberghost nichts.

Für ein hohes Privatsphäre-Niveau beim internen Umgang mit Daten sprechen der Sitz in Rumänien, eine strikte No-Log-Policy, der Betrieb von RAM-Disk-Servern und jährliche Transparenzberichte. Dass Cyberghost nicht so viele zusätzliche Sicherheits- und Komfortfunktionen anbietet wie die besten Anbieter dieses Vergleichs, ist praktisch das einzige Manko. Daher ist der hohe monatliche von 12 Euro angemessen. Bucht ihr für zwei oder drei Jahre, fällt die monatliche Rate drastisch.

Hide my ass

HMA VPN Serverstandorte

Der VPN-Dienst HMA deckt mit seinen Server praktisch alle Länder der Welt ab – und wirbt offensiv damit. (Screenshot: HMA/t3n)

„Hide my ass“ war womöglich ein etwas zu flapsiger Name für Business-Kunden. Inzwischen bevorzugt der zur Avast-Gruppe gehörende VPN-Dienst HMA als Marke. Die Voraussetzungen für einen seriösen VPN-Betrieb sind gut. Mit über 1.000 Servern in 210 Ländern kann sich HMA zu Recht rühmen, „das größte VPN-Netzwerk der Welt“ anzubieten. Breiter aufgestellt ist kein anderer Anbieter. Auch die Geräte-Auswahl ist stark. HMA lässt sich auf macOS, Windows, iOS und Android, Android TV, Apple TV und Spielekonsolen installieren sowie auf Routern einrichten. An der hohen Verschlüsselung (AES 256) ist nichts auszusetzen.

Dass HMA nur die Protokolle OpenVPN und IKEv2/IPSec ist aber nicht mehr ganz zeitgemäß. Außerdem ist die Liste der Sicherheitsfeatures spärlich. Die Anzahl gleichzeitig nutzbarer Geräte limitiert HMA im Normalfall auf gerade mal fünf, gegen Aufpreis auf zehn.

Das größte Manko ist jedoch der Sitz in Großbritannien. Das entwertet die Beteuerung einer No-Log-Policy. Denn dass sich der Anbieter daranhält, ist fragile Vertrauenssache. Dem steht der knallharte Rechtsanspruch westlicher Geheimdienste und Behörden gegenüber, falls HMA doch irgendwas Verwertbares auf seinen Server behält. Stört euch das nicht, könnt ihr den Dienst für den Einsatz mit fünf Geräten zum Preis von elf Euro monatlich buchen. Beim Abschluss eines Jahres- oder Zweijahrespakets wird es viel günstiger. Die teureren Zehn-Geräte-Tarife gibt es nur bei jährlicher oder zweijährlicher Buchung.

Surfshark

Surfshark lässt sich sogar auf Xbox- und Playstation-Konsolen installieren. (Screenshot: Surfshark/t3n)

Mit einem digitalen Neoprenanzug vor Datenkraken schützen will euch der Anbieter Surfshark. Er ist in diesem Jahr mit NordVPN fusioniert, agiert aber erstmal weiterhin separat. Er bietet auch als eigenständiges Angebot eine starke VPN-Ausstattung. Das Arsenal an VPN-Protokollen (OpenVPN, IKEv2, WireGuard) ist vom feinsten. Da Surfshark Verbindungen mit 256 Bit verschlüsselt, beißen sich Unternehmen und Behörden am Transportschutz für eure Daten die Zähne aus. Bei den Extra-Funktionen zeigt der Internethai ebenfalls seine Muskeln und bietet neben Multi-Hop auch Stealth-Optionen, die die VPN-Verbindung als solche unkenntlich machen.

Surfshark wirbt damit, dass ihr unbegrenzt viele Geräte gleichzeitig mit dem VPN-Dienst verbinden könnt. Da trifft es sich gut, dass der Anbieter auch Apps für diverse Plattformen bereitstellt. Die gängigen Computer- und Mobilsysteme sind ebenso vertreten wie Smart-TVs, Apple TV und Fire TV sowie Xbox- und Playstation-Konsolen. Surft ihr mit dem Chrome- oder Firefox-Browser, installiert ihr eine Erweiterung.

Die Bedienung ist generell sehr einfach. Nach dem Start könnt ihr euch in mehr als 3.200 Serverstandorte in über 65 Ländern einwählen – keine brillante, aber überdurchschnittlich breite Auswahl. Immerhin unterstützen alle Server P2P/Torrenting.  Für eure Anonymität sprechen der Sitz in den Niederlanden, eine No-Log-Policy und eine transparente Dokumentation des Umgangs mit den Daten – das schafft Vertrauen.

Diese Leistung gibt es nicht zum Preis für ein Fischbrötchen, sondern eher auf Edelfiletniveau. Wollt ihr flexibel bleiben und daher Monat für Monat buchen, berechnet Surfshark rund zwölf Euro pro Abrechnungszeitraum. Zahlt ihr gleich ein ganzes Jahr im Voraus, sinkt der monatliche Preis auf 3,64 Euro. Im Zweijahrespaket von Surfshark fallen 2,26 Euro pro Monat an.

ProtonVPN

Um datenschutzsensible Nutzer buhlt ProtonVPN mit dem Image der Schweizer Verschwiegenheit. (Screenshot: ProtonVPN/t3n)

Am allerwichtigsten ist, dass ein VPN-Dienst in Bezug auf eure persönlichen Informationen dichthält. Aus diesem Grund spielt ProtonVPN wohl ganz bewusst auf die Verschwiegenheit des Schweizer Dienstleistungsgewerbes an, wenn er seine Herkunft im Alpenland betont. Als Argumente wirft der Anbieter namens Proton Technologies eine erlesene Auswahl an leistungsstarken VPN-Protokollen, eine mächtige Verschlüsselung mit AES-256, viele Sicherheits-Extras, eine strikte „No Logs“-Hauspolitik und das prüfende Auge der Community auf die Open-Source-Software in den Ring. Der Anonymität zugute kommt überdies die Möglichkeit, mit Bitcoin oder Bargeld zu bezahlen. Dass der Anbieter einer gemeinnützigen Stiftung gehört, die öffentliche Zuwendungen erhält, unterscheidet ihn zudem von stärker profitorientierten Anbietern und stiftet zusätzliches Vertrauen.

Punktet kostet ProtonVPN die im Vergleich nicht ganz so üppige Client-Auswahl. Apps gibt es für macOS, Windows, Linux, iOS und Android. Zudem lassen sich einige Router konfigurieren. Ferner ist die Standortauswahl bloß guter Durchschnitt. ProtonVPN stellt 1.700 Server in etwas mehr als 60 Ländern bereit. Immerhin geht P2P/Torrenting. Dafür gibt es ausgewiesene Spezialserver.

Im günstigsten Fall nutzt ihr den Dienst kostenlos, sofern euch Serverstandorte in drei Ländern, eine aktive Verbindung und die gedrosselte Geschwindigkeit des Gratis-Tarifs genügen. Wollt ihr mehr, ist ProtonVPN – ein Schweizer Klischee erfüllend – sehr hochpreisig. Für Zugriff auf alle Standorte, mehr gleichzeitig verbundene Geräte, höchstmögliches Surftempo und weitere Funktionen verlangt der Dienst gestaffelt monatlich fünf, zehn oder 30 Euro. Mit Jahres- und Zweijahrespaketen könnt ihr den Monatspreis drücken.

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oX_Triangle

habe mich doch stark gewundert dass hier PREMIUMIZE.ME als VPN-dienst
nicht erwähnt wurde, zumal es als multihost-, usenet- und torrentdownloader
noch einen mehrwert bietet, und günstiger als andere ist weil
das jahrespaket zu feiertagen etwas unter 4€/monat kostet.

Antworten
Xyz00777

Hi,
Schöner Artikel muss ich schon sagen, vor allem sehr passend zu unserer aktuellen Zeit.
Nur muss ich anmerken das meiner Ansicht nach VyperVPN fehlt. Vor allem da er ein sehr günstiger als auch sehr guter VPN Anbieter ist mit eigenen Server auf der ganzen Welt und auch im Business Bereich unterwegs ist und sogar seine eigene Verschlüsselung hat mit der Bahn auch vpn aus Länder wie China zb benutzen kann und er ist auch Geräte übergreifend nutzbar (Android, IOS, Router, Windows…) und er ist auch sehr preiswert im Vergleich zu manch anderem vpn anbieter

Antworten
p3k

Der Abschnitt zu VPN bei [https://www.privacytools.io/#vpn](Privacy Tools) rät in puncto Privatsphäre grundsätzlich von Dienstleistern in den sog. »Five-Eyes Ländern« (u.a. USA, UK) ab.

Antworten
fy99

Auch die Möglichkeit eines eigenen, kostenlosen VPN sollte in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben:

Wem es nur darum geht, unterwegs sicherer surfen zu können und zu Hause ohnehin schon ein schnelles DSL oder Kabel-Internet mit einem geeigneten Router (z.B. Fritz! Box) hat, kann sich recht einfach einen eigenen VPN-Server einrichten.

Die aktuellen Fritz! Boxen unterstützen mindestens Windows, macOS/OS X, Android und iOS (Linux wahrscheinlich auch, benötigt wird IP-Sec); andere moderne Router können bestimmt Ähnliches.

Sicherlich ist der Funktionsumfang eingeschränkter als bei kommerziellen VPN Angeboten (z.B. anonymes Surfen etc.), aber wie gesagt, wenn es nur darum geht, am Flughafen im freien WLAN sicheres Online Banking o.ä. machen zu können, reicht das völlig aus…
Außerdem ist dieser VPN Zugang zugleich dafür geeignet auf das eigene Heimnetz zuzugreifen und bspw. das heimische NAS sehr elegant zur Private Cloud ohne die Notwendigkeit von Portfreigaben, SSL etc. zu erweitern…!

(Nein, ich bin kein AVM Mitarbeiter und ich erhalte auch keine Provision ;) Ich bin nur seit vielen Jahren überzeugter Fritz! Box Nutzer incl. VPN!!)

Antworten
Holger

Der Vergleich mit einer „sperrangelweit offenen“ Haustür hinkt meiner Meinung nach. Sie ist eher unverschlossen, denn es muss ja erstmal jemand mit böser Absicht kommen und aktiv ausprobieren ob ohne großen Aufwand es etwas zu holen gibt. Im Vorbeigehen bekommt das niemand mit…

Antworten
Alex

Öhm….Wie kann Cyberghost (ich habe es selber genutzt) keine Logs anlegen und gleichzeitig das Gerät über die man das System nutzen möchte registriert. Sobald man die VPN mit einem anderen Gerät nutzt, muss dieses erst wieder registriert und das alte Gerät aus der Registrierung gelöscht werden.
Meines Wissens nach geht das nicht ohne Logs – oder irre ich mich da?

Die VPN-Anbieter brauchen oft Logfiles für Wartung und Tarifgestaltung.
Vgl. https://vpn-anbieter-vergleich-test.de/vpn-ohne-logfiles/

Gleiches kann man übrigens auch bei dem ein odere anderen Anbieter der VPNs beobachten.

Antworten
mikesunlite

also wenn die vpn-provider sagen, dass sie keine daten speichern, muss ich das dann glauben? klingt in der heutigen zeit irgendwie naiv, oder?

Antworten
Alex

Mullvad VPN Anbieter hab ich auch mal getestet und kann nur empfehlen!

Was hältet ihr von der Tatsache, dass Express das Beste für Netflix ist, ich hab das hier gefunden. Hmm weisse ich aber nicht ob es stimmt…
https://vpnwelt.com/vpn-netflix/

Antworten

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