Konversionskiller Ladezeit: Studie zeigt starke Absprungraten in Onlineshops
Konversionskiller Ladezeit: 3 Sekunden, länger warten Kunden nicht
Die Ladegeschwindigkeit eines Onlineshops darf in Deutschland nicht über drei Sekunden liegen, sonst springt schon ein Drittel der Kunden wieder ab – so die Erkenntnis einer aktuellen Verbraucherbefragung. Die Erkenntnis ist nicht neu, wird aber auch nicht unwichtiger: Der König Kunde hat absolut keine Geduld. Vor der Optimierung der Konversionsrate sollten Onlinehändler also dafür sorgen, dass er wenigstens so lange bleibt, dass überhaupt noch ein Grund besteht, sich Sorgen über die Konversion zu machen.
Die Geduld der Kunden bei Ladezeiten variiert offensichtlich von Land zu Land. In Deutschland nennt die Studie „2015 Report: Global Consumer Online Shopping Expectations“ mehrere Schwellenwerte, wie der Branchendienst etailment berichtet: Das erste Drittel der Kunden verlieren Onlinehändler bei einer Ladezeit über drei Sekunden, etwa ein weiteres Drittel springt bis zu einer Ladezeit von fünf Sekunden ab, denn nur 32 Prozent der befragten deutschen Onlinekunden waren laut Befragung bereit, länger als fünf Sekunden zu warten.
Die Studie des Performance-Spezialisten Dyn beleuchtet auch einen möglichen zweiten Einkaufsversuch des Kunden; Mit der Erkentnis, dass in Deutschland eine gewisse Anzahl von Kunden einem weiteren Versuch nicht abgeneigt sei. Der Begleittext zur Studie und die Studie selbst bringen hier allerdings verwirrenderweise zwei Zahlen ins Spiel: einmal 48 Prozent und einmal 80 Prozent. Bis eine laufende Anfrage vom Studien-Herausgeber beantwortet wurde, interpretiere ich die Zahlen wie folgt: Nur rund 48 Prozent der deutschen Kunden würden später erneut versuchen, den Einkauf abzuschließen. Noch dramatischer: Die einmal abgesprungenen Kunden sind zum überwiegenden Teil komplett verloren. Denn etwa 20 Prozent der Befragten würde dem jeweiligen Onlineshop generell keine zweite Chance mehr einräumen.
- „Würden Sie einer Internetseite, auf der sie normalerweise nicht kaufen, eine zweite Chance geben, wenn zeitweilig nicht erreichbar oder langsam ist?“ Die Frage konnten 82,35 Prozent bejaen und 17,65 Prozent verneinen.
- „Was tun Sie im Regelfall, wenn sie etwas online kaufen möchten und die Internetseite langsam ist?“ Auf diese Frage wiederum antworteten 48,04 Prozent mit „Später nochmals versuchen“.
Die Studie mit den Erkenntnissen zum Konversionskiller Ladezeit behandelt noch weitere Aspekte bezüglich der Erwartungen den Onlinekunden. Unter anderem wünschen sich Kunden ein konsistentes Nutzererlebnis in allen Kanälen und ein schnelleres Auffinden von gewünschten Produkten.
Nichts Neues, aber deshalb nicht weniger dringlich: Kunden sind ungeduldig
Die Ungeduld ist allerdings nichts Neues, verschiedene Studien haben sich im Laufe der Jahre mit dem Thema beschäftigt, deren Zahlen deutlich zeigen, dass die Toleranz gegenüber langsam ladenden Onlineshops im Laufe der Jahre gesunken ist. Im Jahr 2010 vermeldete Akamai noch global rund 57 Prozent wartewillige Kunden, Dyn geht jetzt global nur noch von rund 35 Prozent aus. Je nach Studie mögen die Zahlen variieren, aber klar ist, dass Kunden langsame Onlineshops immer weniger tolerieren und unter Umständen den Anbieter gleich ganz aus dem Gedächtnis streichen.
Die Entscheidung des Kunden, ob er in diesem Onlineshop etwas einkauft oder nicht, fällt sowieso schon fast binnen eines Sekundenbruchteils. Ein Blick und der Kunde entscheidet, ob der Eindruck des Shops Vertrauen vermittelt oder nicht, wie Usability-Experte Johannes Altmann neulich sinngemäß auf dem „Best-in-eCommerce-Event“ in München erklärte. Die ersten Sekunden sind also entscheidend – ist der Onlineshop aber nicht in unter drei Sekunden geladen, brauchen sich Onlinehändler über einen schlechten Eindruck keine Sorgen mehr machen: Der Kunde ist dann schon bei der Konkurrenz.
„nicht unter drei Sekunden liegen“
ihr glaube ihr meint wohl eher „nicht über drei Sekunden liegen“
das seh ich auch so ;)
Und wir schließen uns einhellig eurer Meinung an. Ich hab’s geändert. Danke schön.
Viele Grüße aus der Redaktion,
Jochen
hat auch noch auf andere Dinge einflusst z.B. bei Adwords Anzeigen. Gab da vor kurzem einen Artikel /Studie darüber – glaube auf searchengineland
Shopbetreiber sollten mal ihre Admins auf nginx + hhvm hinweisen ;-)
noch etwas fällt mir in vielen Shops (auch von großen Versandhäusern) auf. Es wird kein Splittesting gemacht. Das ist das A und O um mit wenig Aufwand den Umsatz bzw Conversion Rate zu steigern.
Der allgemeinen Annahme nach beeinflusst die Ladegeschwindigkeit auch das Ranking bei Google.
Woran lässt sich erkennen ob ein Webshop A/B-Testing betreibt?
z.B. im Quelltext nachsehen ob Codes bekannter Splittesting Anbieter enthalten sind von Visual Website Optimizer, Optimizely , etc.. oder Cookies löschen und Shop wiederholt besuchen und schauen ob was anders ist ;-)
die Methoden funktionieren natürlich nicht 100%ig um festzustellen ob A/B verwendet werden. Gibt da auch noch so viele Tools …
Aber es ist wirklich so das Shop Betreiber zwar davon wissen aber sich bisher scheuen – auch vielleicht wegen dem technischen Aufwand A/B einzusetzen oder noch besser Multivariate Testing
Danke für die rasche Antwort! Werd zukünftig bei meinem Ghostery Plugin etwas genauer hinsehen, vielleicht finden sich ja ein paar Hinweise ;-)