Der Suchmaschinendienst Google dringt schon ziemlich tief in die digitale Privatsphäre seiner Nutzer ein und sammelt allerhand Informationen. Ob Standorte, Profildaten, Browserverläufe, Suchhistorie, genutzte Geräte oder Gesprächsverläufe in Gmail – das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View zeichnet alles auf und wertet aus, was es in die Hände bekommt. Die Ambitionen sind dabei klar: personalisierte Werbung an Nutzer richten – darauf beruht der überragende Teil der Einnahmen.
Doch es geht nicht nur darum, den Nutzer so gläsern wie möglich zu machen, seine Aktivitäten zu tracken und Geld damit zu verdienen. Fakt ist auch, dass manche Daten einfach benötigt werden, um die Funktionalität von Programmen aufrechtzuerhalten oder eben um das Nutzererlebnis in den hauseigenen Diensten zu verbessern.
Für viele Nutzer wird es jedoch immer schwerer durchzublicken, was wie wo und wozu aufgezeichnet wird – und wer an den Daten partizipiert und sie zur Verfügung gestellt bekommt. Experten sprechen in dem Sinne auch vom informationellen Kontrollverlust.
Transparenz schafft Vertrauen: Google zeigt, wie es dich sieht
Um dem entgegenzutreten, haben Datenschützer und Aktivisten auf der ganzen Welt energisch für mehr Transparenz gekämpft. Infolgedessen hat Google unter anderem einen sogenannten „Transparency Report“ aufgesetzt, der jährlich erscheint und Interessierte über die Häufigkeit von Behördenanfragen informiert.
Wer Daten aufzeichnet und verarbeitet, ist heutzutage gut beraten, die eigenen Nutzer so gut wie möglich aufzuklären und somit nicht zuletzt auch das Vertrauen aufrechtzuerhalten. Google hat das verinnerlicht und eine ganze Reihe an Services veröffentlicht, die zumindest einen Anhaltspunkt geben, wie das Unternehmen seine Kunden sieht. Das ist zwar noch lange nicht der Heilige Gral der Transparenz, aber eben ein wichtiger Schritt vorwärts. In diesem Sinne haben wir sechs Links gesammelt, die aufzeigen, was Google über euch weiß – insofern ihr die Aufzeichnung von Cookies, Standortdaten und Co. nicht sowieso schon deaktiviert habt.
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1. Google Preferences: In welche Werbekategorien ordnet Google dich ein?
Google versucht, ein Grundprofil von seinen Nutzer zu erstellen. Darin enthalten sind etwa Informationen zum Alter, Geschlecht und zu Interessen. Das Unternehmen nutzt die Daten, um euch relevante Anzeigen und Werbung auszuspielen.
Hier könnt ihr überprüfen, wie Google euch sieht.
2. Google Location History: Welche Orte hat Google getrackt?
Solltet ihr ein Android-Smartphone verwenden, kann euer Mobilgerät ständig eure Standorte ermitteln und an Google senden, insofern es die Geräte-Einstellungen nicht unterbinden.
Hier könnt ihr euren gesamten Standortverlauf sehen und exportieren.
3. Google Search History: Nach welchen Begriffen hast du gesucht?
Google speichert jeden einzelnen Suchbegriff, den ihr in der Google-Suche eingegeben habt. Hinzu kommen zudem die geklickten Google-Anzeige. In der Google Search History könnt ihr euch euren Google-Verlauf anzeigen lassen und diesen auch löschen.
Hier könnt ihr das Protokoll einsehen.
4. Google Activity: Welche Geräte nutzt du?
Google weiß, mit welchen Geräte du angemeldet bist. Das hat auch Vorteile: Wenn ihr befürchtet, dass eine andere Person euer Google-Konto nutzt, könnt ihr das hier einsehen.
Hier könnt ihr die Geräte und IP-Adressen einsehen.
5. Google Permissions: Welche Addons greifen auf dein Konto zu?
Das ist eine Liste aller Erweiterungen, die einen Zugriff auf eure Daten haben. Ihr könnt die Art der jeweiligen Berechtigungen einsehen und sie zudem widerrufen.
Hier könnt ihr die Liste der Erweiterung aufrufen.
6. Google Takeout: Wie kannst du deine persönlichen Daten herunterladen?
Google lässt euch alle persönlichen Daten von den Servern kopieren: Lesezeichen, E-Mails, Kontakte, Profilinformationen, Youtube-Videos, Fotos und vieles mehr.
Hier kannst du deine gesamten Daten herunterladen.
Sicherheit im Netz: Sinnvolle und weniger sinnvolle Passworttipps
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