Gen 5E: Fossil bringt neue Smartwatch mit alter Technik und weniger Features
Wer sich mit Wear-OS-Smartwatches beschäftigt, kommt im Jahr 2020 um die fünfte Generation der Fossil-Smartwatches nicht herum. Viele ernst zu nehmende Wettbewerber gibt es ohnehin nicht. Wie sich die Oppo-Watch und die neue Ticwatch Pro von Mobvoi schlagen, müssen Tests zeigen.
Positiv: Preis kleiner, zusätzliche Gehäusevariante
Fossil jedenfalls bringt im Herbst dieses Jahres die neue Generation 5E seiner Erfolgs-Smartwatch auf den Markt. Die kommt indes mit einem Feature-Set, das kaum für Begeisterung sorgen dürfte.
Beginnen wir mit den positiven Nachrichten. Vom Vorjahresmodell gibt es eine 44- und eine 46-Millimeter-Version. Das neue Modell verzichtet auf das Maß von 46 Millimetern, führt dafür aber ein 42-Millimeter-Gehäuse ein. Darüber werden sich Menschen mit schmaleren Handgelenken freuen.
Ebenfalls zunächst einmal positiv erscheint der Preis, der unabhängig vom gewählten Gehäusemaß gilt. Anstatt der bisherigen 295 US-Dollar (299 Euro) verlangt Fossil für die Gen 5E „nur noch“ 249 Dollar. Der deutsche Preis steht noch nicht fest.
Negativ: alles andere
Kommen wir zu den weniger guten Nachrichten. Denn die Verringerung von Gehäusegröße und Preis wird von weiteren Verringerungen und nicht von Upgrades begleitet.
Es fängt beim verwendeten SoC (System-on-a-Chip) an. Hier setzt Fossil weiterhin auf den 2018er Snapdragon Wear 3100, der die Gen 5 antreibt. Dabei wäre der neue Snapdragon Wear 4100 bereits verfügbar. Mobvois Ticwatch Pro etwa ist schon damit ausgestattet.
Die Gen 5 kann mit einer Drehtastkrone und zwei Tasten gesteuert werden. Bei der neuen 5E gibt es nur noch eine an der Stelle der bisherigen Drehtastkrone platzierte Taste. Scrollen könnt ihr auf der 5E mithin nur noch per Touch. Schnellzugriffe über die bisherigen beiden programmierbaren Tasten gibt es ebenfalls nicht mehr.
Entfernt wurde zudem der bislang integrierte GPS-Sensor. Mit der 5E könnt ihr zwar weiterhin Sporteinheiten erfassen, müsst aber zur Streckenaufzeichnung euer Smartphone mitführen.
Neben dem GPS-Sensor fehlt bei der 5E der Höhenmesser, der Kompass und der Umgebungslichtsensor. Weiterhin vorhanden bleiben der Beschleunigungsmesser, das Gyroskop, der IR-Sensor und der Pulsmesser sowie die ältere Version 4.1 von Bluetooth LE.
Statt der bisherigen acht Gigabyte Speicher für Nutzdaten wie etwa Musik bieten die 5E nur noch vier Gigabyte. Bei dem einen Gigabyte Ram hat es Fossil indes gelassen. Daran zu sparen hätte ziemlich sicher zu einem ruckeligen Nutzererlebnis geführt.
Das bleibt gleich
Neben der Touch-Steuerung unterstützt die Gen 5E wie die Gen 5 die Sprachsteuerung über den Google Assistant. Google Pay via NFC bleibt ebenfalls an Bord. Das im August 2020 für die Gen 5 nachgelieferte Wellness-Update ist bei der 5E direkt dabei. Damit erlauben die Fossil-Uhren Schlaf- und automatisches Aktivitätstracking, die VO2-Max-Schätzung für Kardiosportler und verschiedene Batteriesparmodi.
Erhältlich ab November
In den USA startet der Verkauf der neuen Gen 5E am 3. November. Wann die Uhren nach Deutschland kommen, hat Fossil nicht verraten. Erfahrungsgemäß wird der europäische Marktstart aber sicherlich nicht allzu weit in der Zukunft liegen. Für den deutschen Preis dürfen wir wohl mit 249 Euro rechnen.
Na, das ist mal eine Enttäuschung. Ein neues Smartwatch-Modell auf den Markt zu bringen, das sehr viel weniger leistet als das Vorjahresmodell, aber nicht gleichermaßen viel weniger kostet, muss man sich erstmal trauen.
Die Gen 5E von Fossil ist in dieser Konfiguration jedenfalls nur für jene eine Alternative, denen alles oberhalb von 42 Millimeter zu klobig erscheint. Aber auch denen würde ich dringend empfehlen, wenigstens einmal die 44 Millimeter zu probieren und bei Gefallen im Zweifel eher die Gen 5 zu kaufen.
Denn die Gen 5 gibt es für Straßenpreise ab 189 Euro bei deutlich besserer Gesamtleistung und identischem Prozessor. Es gibt keinen triftigen Grund, auf das neue Modell zu setzen und dafür sogar mehr Geld auf den Tisch zu legen.
(Dieter Petereit)
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