Welche Krypto-Projekte überleben den Bärenmarkt? - t3n

Dem Krypto-Markt könnte eine anhaltende Tiefphase bevorstehen. Auf welche Projekte Anleger:innen in dieser Zeit setzen sollte, will ein deutsches Krypto-Startup per Coin-Ranking bestimmen. Während der Bitcoin immer noch um die 20.000-US-Dollar-Marke dümpelt, ergeht es auch den meisten anderen Kryptowährungen nicht besser. Viele Token sind in den vergangenen Wochen stark im Wert gefallen. Während zahlreiche Anleger:innen, die viel Geld verloren haben, den Markt verlassen, raten andere dazu, genau in dieser Tiefpreisphase einzusteigen. Besonders für Einsteiger:innen ist der Krypto-Markt allerdings sehr unübersichtlich. 20.222 verschiedene investierbare Coins und Token listet die Seite Coinmarketcap aktuell (Stand: 14. Juli 2022). Hinter jedem dieser Krypto-Projekte steckt eine eigene Geschichte und ein schwer einzuschätzendes Risiko für Anleger:innen. Woher kommt diese Schwemme an Krypto-Projekten? Große Euphorie hat im vergangenen Jahr und Anfang 2022 die Krypto-Branche bestimmt. Immer mehr Menschen interessierten sich für diesen Bereich, viele Krypto-Projekte und ‑Firmen entstanden und Wagniskapitalgeber:innen verteilten ihr Geld großzügig. „Der Markt wurde überflutet mit verschiedenen Varianten populärer Projekte von oft nachlassender Qualität“, sagt Susanne Fromm, CEO der Krypto-Beteiligungsgesellschaft Coin IX. Auch wenig nachhaltige Projekte konnten in diesem Bullenmarkt groß werden. Im Mai und Juni kollabierten jedoch einige große Projekte und Plattformen wie der Stablecoin Terra und der Krypto-Verleiher Celsius. Schockwellen, die durch die gesamte Krypto-Welt gingen. [crosslinks ids="1388429,1450124,1453518"] Uns steht ein Kryptowinter, also eine anhaltende Tiefphase, bevor, sagt die Krypto-Expertin Fromm. „Diese Phasen sind aber auch ein wichtiger Test für Entrepreneure und trennen die Spreu vom Weizen. Viele Projekte werden dabei wieder aus dem Markt gespült“, sagt sie. Diese Marktphase sei die Stunde der Entwicklung nachhaltiger Projekte und ein günstiger Zeitpunkt für Investor:innen, um einzusteigen. Wie können einzelne Krypto-Projekte bewertet werden? Plattformen wie Coinmarketcap liefern mit ihrer Fülle an Marktdaten einen guten Überblick über die gesamte Kryptowährungswelt. Entwicklung und Kennzahlen werden aber auch für jeden einzelnen Token und Coin angegeben. Geordnet werden die Kryptowährungen nach ihrer jeweiligen Marktkapitalisierung, also dem Gesamtwert der Token, die sich im Umlauf befinden. Über die Qualität eines Projektes gibt diese Zahl allein aber keinen Aufschluss. Mehr Orientierung will das deutsche Startup Coinpanion seinen Nutzer:innen bieten und geht dafür mit einem eigenen Krypto-Score an den Start. Gerankt werden die Token dafür anhand von vier Metriken: der Blockchain, den Entwicklungstätigkeiten, den Marktdaten und der Aktivität in sozialen Netzwerken. Angelehnt an die Fundamentalanalyse aus der traditionellen Finanzwelt können die Token einen Score von 0 bis 1.000 Punkten erreichen. Ethereum landet dabei mit einem Score von 806 Punkten auf Rang eins. Die nach Marktkapitalisierung dominierende Währung Bitcoin folgt mit 799 Punkten auf Platz zwei. In welchen Coin lohnt sich ein Investment? Die datenbasierte Analyse von Coinpanion soll den Nutzer:innen eine Übersicht über die „fundamentale Qualität der Krypto-Assets“ bieten und bei ihren Investmententscheidungen helfen. Sich allein auf Score und Daten zu verlassen rät Coinpanion-Gründer Alexander Valtingojer aber nicht. „Eine Investmententscheidung ist oftmals viel komplexer und muss anhand der eigenen Strategie getroffen werden“, sagt er. Die aktuellen Top-5-Kryptoprojekte nach dem Ranking von Coinpanion. (Quelle: Coinpanion) Er selbst richte sein privates Krypto- und Aktienportfolio nach der Datenanalyse aus. „So wie bei meinen Aktieninvestments sehe ich mir nicht nur den Preis einer Aktie an, sondern auch die fundamentalen Kennzahlen dahinter“, sagt Valtingojer. Das sei nicht sonderlich kompliziert, er ziehe oftmals nur sehr einfache Kennzahlen wie die Gewinn-undVerlust-Rechungen zurate. „Es geht aber darum, zu erkennen, ob es ein fundamental gesundes Unternehmen ist und nicht nur ein Preishype; mit denen fährt man normalerweise langfristig gegen die Wand“, sagt der langjährige Anleger. Was auf dem Aktienmarkt gelte, gelte auch für Krypto-Vermögenswerte. „Wird das Produkt nicht genutzt – werden zum Beispiel keine Transaktionen auf der Blockchain ausgeführt –, dann ist das Asset auch nicht gesund und ich werde nicht investieren“, sagt Valtingojer.