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Fundstück

Was bedeutet Wi-Fi? Gar nichts und das steckt dahinter

Der Begriff Wi-Fi wird von uns allen verwendet. Doch woher kommt er eigentlich? Kleiner Spoiler: nicht daher, wo es viele von uns vermuten. Die Geschichte einer sehr gelungenen Marketingaktion.

Von Christian Bernhard
2 Min.
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Wi-Fi ermöglicht es uns, an vielen Orten aufs Internet zuzugreifen.(Bild: Midjourney)

Wir verwenden es täglich und der Begriff ist selbstverständlich in unseren Alltag integriert: das Wi-Fi. Doch wissen wir auch, warum es so heißt? Womöglich nicht.

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Die meisten von uns würden wohl darauf tippen, dass es sich um eine verkürzte Version einer Beschreibung der Technologie handelt, die es Computern ermöglicht, drahtlos auf das Internet zuzugreifen. Aber dem ist nicht so.

Name wurde von Marketingspezialist:innen kreiert

Der Begriff Wi-Fi ist nämlich nicht die Abkürzung von Wireless Fidelity, wie viele Leute glauben. Wi-Fi ist ein Wortspiel mit Hi-Fi, das in den 1950er-Jahren von Audiogeräteherstellern als verkürzte Version von High Fidelity geprägt wurde. Es ist also nur ein flotter Name, der von Marketingspezialist:innen erfunden wurde.

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Gizmodo hat sich die Geschichte hinter dem Begriff genauer angeschaut. Die Idee, dass Wi-Fi tatsächlich „drahtlose Treue“ bedeutet, kursiere schon seit 2005 im Internet. In Wirklichkeit wurde der Begriff von der Marketingfirma Interbrand erfunden, die auch die Markennamen für das Antidepressivum Prozac und die Computerfirma Compaq kreierte.

„Wi-Fi steht für überhaupt nichts“

„Der Fachbegriff war IEEE 802.11, aber das hätte nicht funktioniert“, erklärt Interbrand auf seiner Website. „Der Name musste einprägsam sein – etwas Universelles, das man zu Hause, im Büro, in einem Café oder in öffentlichen Verkehrsmitteln finden konnte und etwas, das den Verbrauchern dabei half, das Konzept intuitiv zu verstehen.“

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Phil Belanger, Gründungsmitglied der Wi-Fi Alliance, die als gemeinnützige Organisation die Wi-Fi-Marke besitzt, erklärte den Entstehungshergang gegenüber der Website Boingboing so: „Wi-Fi steht für überhaupt nichts. Es ist kein Akronym. Da gibt es keine Bedeutung. Wi-Fi und das Ying-Yang-Logo wurden von der Firma Interbrand erfunden. Wir (die Gründungsmitglieder der Wi-Fi Alliance, Anm. d. Red.) beauftragten Interbrand damit, einen Namen und ein Logo zu kreieren, das wir für unseren Interoperabilitätsaufkleber und Marketingzwecke nutzen konnten. Wir haben etwas gebraucht, dass etwas griffiger als IEEE 802.11b Direct Sequence ist.“

Eine Marketing-Erfolgsgeschichte

So landeten sie bei Wi-Fi und spielten damit auf den Begriff Hi-Fi an, den bereits Ende der 1990er-Jahre sehr viele Menschen kannten – auch wegen des bekannten Films High Fidelity mit John Cusack in der Hauptrolle.

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Heute, viele Jahre später, lässt sich festhalten: Der Begriff Wi-Fi ist ein voller Erfolg geworden. „Der Name spiegelt wider, dass Wi-Fi auch ohne Kabel überall eine hochwertige, verlustfreie Verbindung bietet“, schreibt Interbrand. Seit seiner Einführung sei der Begriff Wi-Fi weltweit zum Synonym für drahtlose Erreichbarkeit geworden. Er lasse sich nahtlos in Sprachen auf der ganzen Welt integrieren. „Wann immer ihr drahtloses Internet benötigt, fragt ihr nach Wi-Fi.“ Das stimmt – und macht die Erfolgsgeschichte dieser Marketingkreation so groß.

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Ben

„So landeten sie bei Wi-Fi und spielten damit auf den Begriff Hi-Fi an, den bereits Ende der 1990er-Jahre sehr viele Menschen kannten – auch wegen des bekannten Films High Fidelity mit John Cusack in der Hauptrolle.“

Release date für den Film High Fidelity mit John Cusack war in den USA der 31. März 2000. Dieser Film dürfte der Öffentlichkeit und den Marketing Kreativen bei der WiFi Begriffsschöpfung Ende der 1990er-Jahre, genauer gesagt 1999 noch nicht bekannt gewesen sein. Das Wi-Fi auf den seit den 50er Jahren bekannten Begriff Hi-Fi anspielt, sollte unbestritten sein, der genannte Film passt hier aber zeitlich nicht rein.

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Mac

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass der Begriff Wi-F für mich und viele andere in meinem Umfeld überhaupt keine Rolle spielt. Wenn ich bei uns durch die Stadt gehe und mich mal umsehe, steht in so gut wie allen Geschäften, die diesen Service überhaupt anbieten, immer nur „kostenloses WLan“ oder „WLan Hotspot“. Aber nix mit Wi-Fi. Ich wage mich mal soweit aus dem Fenster zu lehnen, dass die meisten eher was mit WLan anfangen können, als mit Wi-Fi.

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Marcus

Klingt für mich nach einem Bericht, der (maschinell?) aus dem Englischen übersetzt wurde, denn ich kenne niemanden im deutschsprachigen Raum, der „Wi-Fi“ sagt. Alle hierzulande sagen alle „WLAN“ (oder W-LAN).

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