Anzeige
Anzeige
MIT Technology Review News

Wie ein Wearable für Gehirnzellen: MIT-Forscher entwickeln kleine Röhrchen für Neuronen

Ein neuartiges Implantat könnte Forschern helfen, subzelluläre Regionen des Gehirns zu untersuchen und Krankheiten zu behandeln.

Von MIT Technology Review Online
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Drahtlosgeräte aus Azobenzol, einem weichen Polymer, bieten die Möglichkeit, die elektrische Aktivität von Gehirnzellen zu messen oder zu modulieren. (GrafiK: Pablo Penso, Marta Airaghi)

Wearables wie Smartwatches oder Fitness-Tracker helfen uns seit Jahren dabei, Körperwerte wie Herzfrequenz und Schlafphasen mithilfe von Sensoren zu messen und daraus für unsere Gesundheit zu lernen. Nun haben MIT-Forscher ein winziges Äquivalent dazu für einzelne Gehirnzellen entwickelt.

Anzeige
Anzeige

Aktivität von Gehirnzellen messen

Das weiche, batterielose Device, das mit Licht betrieben wird, ist so konzipiert, dass es sich um verschiedene Teile von Neuronen, darunter Axone und Dendriten, wickeln kann, ohne diese zu beschädigen. Sie könnten verwendet werden, um die elektrische sowie metabolische Aktivität einer Gehirnzelle zu messen oder zu modulieren. Sie könnten später auch als synthetisches Myelin für Axone dienen, die diese Biomembran-Isolierung bereits verloren haben – und so dazu beitragen, dem Hirnzellenabbau bei Krankheiten wie Multipler Sklerose entgegenzuwirken.

Die MIT-Erfindung besteht aus dünnen Blättern eines weichen Polymers namens Azobenzol, das sich bei Lichteinwirkung aufrollen kann. Die Forscher können die Richtung dieses Rollvorgangs sowie die Größe und Form der Röhrchen genau steuern, indem sie die Intensität und Polarisation des verwendeten Lichts variieren. Auf diese Weise können sich die Röhren eng, aber gleichzeitig sanft um gekrümmte Axone und Dendriten wickeln.

Anzeige
Anzeige

Wie die Röhrchen aufgebaut sind

„Um eine direkte Schnittstelle zu diesen Zellen herzustellen, muss die Hardware weich sein und sich diesen komplexen Strukturen anpassen können. Das ist die Herausforderung, die wir bei dieser Arbeit gelöst haben“, sagt Deblina Sarkar, Assistenzprofessorin am MIT Media Lab und Hauptautorin des Papers. „Wir waren die Ersten, die gezeigt haben, dass Azobenzol sogar lebende Zellen umhüllen kann.“

Die Forscher:innen haben zudem eine leicht skalierbare Herstellungstechnik entwickelt, die keinen Reinraum erfordert. Kombiniert werden die Röhrchen mit optoelektrischen Materialien, die die Zellen stimulieren können. Darüber hinaus können weitere sehr dünne Materialien auf die Röhrchen (im atomaren Maßstab) aufgebracht werden, was ermöglicht, Sensoren und elektronische Schaltkreise zu integrieren.

Anzeige
Anzeige

Da die Röhrchen eine so enge Verbindung mit den Zellen eingehen, könnten sie es außerdem erlauben, subzelluläre Regionen mit sehr wenig Energie zu stimulieren. Dies könnte es Forscher:innen oder Klinikpersonal ermöglichen, Hirnkrankheiten durch Modulation der elektrischen Aktivität von Neuronen zu behandeln.

Dieser Artikel stammt von Adam Zewe.
Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige