In Parsdorf bei München will der Autohersteller BMW ein 14.000 Quadratmeter großes Pilotwerk zur Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen bauen. Ende 2022 soll das rund 110 Millionen Euro teure Werk den Betrieb aufnehmen und etwa 50 Mitarbeiter beschäftigen. 60 Millionen Euro steuern das Bundeswirtschaftsministerium sowie das bayrische Wirtschaftsministerium im Rahmen des europäischen Förderprozesses IPCEI (Important Projects of Common European Interest) bei.
Seriennahe Produktion soll Kompetenzen vertiefen
Mit dem neuen Werk ergänzt BMW den nach eigenen Angaben letzten noch fehlenden Baustein in dem Bestreben, den kompletten Wertstoffkreislauf bei der Batterieproduktion in die eigenen Hände zu nehmen. Erst im November 2019 hatte das Unternehmen ein eigenes Kompetenzzentrum „Batteriezelle“ in München eröffnet, in dem es die gesamte Wertschöpfungskette der Batteriezelltechnologie von der Forschung und Entwicklung über die Zusammensetzung und das Design der Batteriezelle bis hin zur Produzierbarkeit abbildet. Den Rohstoffeinkauf für die Batteriezellen wickelt das Unternehmen ebenfalls bereits selbst ab und achtet dabei vor allem auf menschenwürdige Förderungsbedingungen bei Lithium und Kobalt.
Mit dem Parsdorfer Pilotwerk will BMW nach Angaben des Produktionsvorstands Milan Nedeljković die „Kompetenz im Bereich der Produktion von Batteriezellen vertiefen“. Das Werk eröffne die Möglichkeiten, „neue Anlagentechnik zu testen und innovative Produktionsabläufe zu erproben“. Ziel sei die Optimierung einer seriennahen Produktion „hinsichtlich Qualität, Performance und Kosten“. Der Produktionsvorstand sieht BMW damit in einer Vorreiterrolle als erster Autohersteller, „der die gesamte Prozesskette des elektrischen Fahrens abdeckt“.
Keine eigene Serienproduktion geplant
Das eigene Pilotwerk versteht BMW eher als Forschungs- und Entwicklungseinrichtung. Schon jetzt lässt der Hersteller Batteriezellen nach eigenen Vorgaben von asiatischen Zulieferern fertigen. Auch künftig will BMW nicht selbst in die Serienfertigung von Batteriezellen einsteigen. Ab 2024 soll der schwedische Hersteller Northvolt mit seiner noch im Bau befindlichen Gigafactory in Nordschweden maßgeblich zur Belieferung des Unternehmens beitragen.
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