Warum es so wichtig ist, was du denkst

Folgende Standardsituation: Dein Arbeitstag ist vorbei, du hast deine Sporttasche im Auto, setzt dich in deinen Wagen und fährst los. Was denkst du? „Ich muss heute noch zum Sport“ oder „Ich will heute noch zum Sport“? Die erste Option löst bei den meisten Menschen Stress aus. „Wenn du zu dir selbst sagst, dass du noch zum Sport musst, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass du es tatsächlich tust, kleiner, als wenn du sagst, dass du noch zum Sport willst“, so Kapinski. Es sei nicht egal, was man denke. Im Gegenteil. „Das, was wir denken, hört unser Unterbewusstsein.“ Denken sei ein auditiver Prozess. Heißt: Wenn du denkst, hörst du dir selbst zu. „Die Sätze, die das Unterbewusstsein hört, hält es gegen unsere Erfahrungen, unsere sogenannte Tiefenstruktur“, weiß Kapinski. „Bei dem Satz ‚Der Mann ist blau‘ wird jeder Mensch etwas anderes sehen.“ Möglicherweise einen Mann, der betrunken ist? Oder eine Figur der „Blue Man Group“? In einen derart unpräzisen Satz interpretiere das Unterbewusstsein stets etwas hinein – nämlich das, was in unserer Tiefenstruktur vorhanden ist.
Was passiert, wenn du denkst, dass du heute noch zum Sport musst? „Die wenigsten Menschen haben eine großartige Assoziation mit dem Ausdruck ‚Ich muss‘“, so Kapinski. In der Regel habe „müssen“ etwas mit Dingen zu tun, die andere von einem wollten. „Beim Ausdruck ‚Ich will‘ geht es hingegen darum, was man selbst will.“ Mit dieser Assoziation arbeite das Unterbewusstsein. Das heißt, ein Gedanke, der mit „ich muss“ beginnt, wird im Hirn negativ belegt sein und wenig Aktionspotenzial abrufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dein Ziel erreichst, ist gering. Beginnt dein Gedanke jedoch mit „ich will“, so wirst du das damit verbundene Ziel als deines akzeptieren und weit oben auf die Agenda setzen. „Müssen, wollen, dürfen, können, sollen – so werden im neurolinguistischen Programmieren Modaloperatoren genannt“, erklärt Kapinski. Sie schaffen Verbindungen, mit denen wir unterbewusst etwas abrufen und interpretieren. Und das auch, wenn wir die Sätze nur denken. „Achte mal darauf und höre deinen Gedanken zu“, rät Kapinski.
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