Wie jedes Jahr gibt es auch im Herbst 2021 ein Seller-Update und damit Änderungen für gewerbliche Verkäufer:innen auf Ebay. Händler:innen sollen mehr Kontrolle über ihre Maßnahmen erhalten, diese besser monitoren und einschätzen können und zuletzt sollen auch Kund:innen ein besseres Kauferlebnis haben.

Ein fester Bestandteil der Seller-Updates sind die Änderungen der Artikelmerkmale, das betrifft diesmal acht Kategorien. Die neuen Merkmale werden zunächst empfohlen, sind dann aber ab Beginn des nächsten Jahres verpflichtend. Auch die Kategoriestruktur wurde überarbeitet. Die Merkmale ideal zu pflegen soll dafür sorgen, dass Kund:innen Produkte zu ihrer Suche finden, die optimierten Produktlistings der Händler:innen in den passenden Suchen angezeigt werden und Ebay als Marktplatz Händler:innen und Kund:innen zusammenbringt.

Der Ebay-Store wurde modernisiert, einige Features sind bereits live. In den Angeboten werde nun direkt das Shop-Logo dargestellt, das Händler:innen für ihren Shop selbst erstellen können. Dazu sei das Tool für die Shop-Newsletter deutlich benutzerfreundlicher: Es soll einfacher zu navigieren sein und quasi mit Drag & Drop sollen Händler:innen ihre Newsletter gestalten können. Die Verkäufer:innen sollen so mehr Möglichkeiten kriegen, eine Kundenbindung aufzubauen und sie zu vertiefen. Die Funktion für die Käufer:innen, einen Shop zu speichern und sich für den Newsletter anzumelden, hat Ebay ebenfalls modernisiert.

Im Shop selbst sollen Produkte und Kategorien mehr hervorgehoben werden, beispielsweise mit Karussellbannern, die für Käufer:innen auch klickbar sind. Es werde außerdem einen neuen Bereich „Info“ für die Shopvorstellung und -bedingungen geben. Dort können die Händler:innen beispielsweise ihre Verkaufsbedingungen wie Hinweise zu Versand und Gewährleistung angeben. Die für die Käufer:innen wichtigen Informationen sind einfacher auffindbar und sichtbarer, was die Transparenz der Händler:innen unterstreicht. Es helfe auch beim Aufbau des Shops und einer besseren Kundenbindung.

Ende September werde es im Verkäufer-Cockpit-Pro einen neuen Tab zur Shop-Verwaltung geben. Aktuell geschieht das im „Marketing“-Tab, die Funktionen werden dann einfach in einen eigenen Tab wandern. Das soll die Verwaltung des Shops einfacher und übersichtlicher gestalten. Auch vereinfacht sei die zweistufige Verifizierungsmethode: Es sollen vertrauenswürdige Geräte hinzugefügt werden können. Auch Mitarbeiter:innen, die Zugriff auf den Account haben, sollen ihr Arbeitshandy registrieren können. Es werde auch mehr Berechtigungen für Mitarbeiter:innen geben: Bereits live seien Funktionen wie Rückerstattungen vorzunehmen, Rückgaben abzuwickeln und offene Fälle zu bearbeiten. In den nächsten Wochen soll noch mehr dazukommen – wie geplante, nicht verkaufte oder beendete Angebote zu verwalten.

Schon seit Anfang 2021 können Händler:innen bei Ebay Gutscheinaktionen erstellen und die Codes entweder über Social Media, als Print-Beilage in Sendungen oder auf Ebay selbst teilen. Ab Oktober soll im Verkäufer Cockpit Pro auch möglich sein, Personengruppen einen Gutschein zu erstellen und ihn dort auch zu versenden. Im neuen Reiter namens „Verkäufergruppen“ soll es sieben vordefinierte Gruppen geben, beispielsweise Personen, die den Shop gespeichert haben. Die Gutschein-Nachrichten können bearbeitet und auf diese Personengruppe zugeschnitten werden. Ob die Gutscheine eingelöst werden und wie viel Umsatz mit der Maßnahme erzielt werden konnte, soll im Tab „Marketing“ auf der Seite „Verkaufsaktionen verwalten“ einsehbar sein.

Die Berichte zu Umsatz und Traffic waren bisher für 90 Tage verfügbar, ab sofort soll dieser Zeitraum auf ein Jahr verlängerbar sein. Es werde auch neue Spalten mit Käufer:innen-Segmenten geben, so soll die Gesamtzahl der Kund:innen ersichtlich werden, oder ob es beispielsweise neue oder wiederkehrende Kund:innen sind. Der Bericht zur Angebotsqualität besteht aktuell aus den Top-10-Kategorien – in Zukunft sollen auch eigene Kategorien ausgesucht und so für ein gutes Reporting der Bericht den eigenen Zielen angepasst werden können. Dieser Bericht werde zusätzlich zur Excel-Datei auch als CSV- oder PDF-Datei verfügbar sein. Zudem gibt es Änderungen im Tab „Marktanalyse“: Die Terapeak-Produktrecherche soll nun einfacher bedienbar sein und die Terapeak Insights zur Warenbeschaffung sollen einen neuen Tab mit den Top-20-Kategorien erhalten. Diese Kategorien seien die, die auf Ebay die meisten Suchanfragen hatten.

Der Sofortversand ist seit Juni für Händler:innen in Berlin und Dresden verfügbar. Hier geht es vorrangig um kleine bis mittlere Unternehmen, die in der Regel unter 30 Pakete am Tag versenden und keinen Vertrag mit DHL, DPD oder Hermes haben. Die Abholung geschieht durch Fiege zwischen 14 und 18 Uhr. Der Verkäuferschutz von Ebay würde hier greifen, da Fiege einen Warenscan direkt bei Abholung garantiere. Es bleibe dabei, dass es keine Vertragslaufzeiten und kein Mindestvolumen gebe. Jetzt im Herbst soll die Abholung am gleichen Tag für Düsseldorf und Nürnberg verfügbar sein. In den nächsten zwölf Monaten will Ebay das nach eigenen Angaben deutschlandweit verfügbar machen.

Das Ebay-Fulfillment-Programm, zuerst angekündigt im Seller-Update Herbst 2020, sei für größere Unternehmen, deren Volumen zu groß ist, um taggleich zu verpacken und zu verschicken. Auch hier gebe es keine Mindestvolumina oder Lagerflächen, die jährlich zu mieten sind, das sei je nach Inbound-Sendung gestaltbar. Es gebe bereits eine Kooperation mit drei ERP-Systemen: Plentymarkets, JTL und Dreamrobot. Mit Channeladvisor komme nun ein Neues dazu. Die Händler:innen sollen die Ebay-Listings direkt mit dem Fulfillment-Partner verbinden. Treffe eine Bestellung ein, werde das automatisch an das Lager weitergeleitet. Lagerbestände wiederum sollen auf das Listing übertragen werden. Somit soll es eine stärkere Automatisierung des Versands geben. Für sehr große Händler:innen soll auch eine Direktintegration zum Fulfillment-Partner über eine Open-API-Schnittstelle möglich sein. Die Produktlistings seien auch, wenn gewünscht, für Ebay Plus zulässig. Seit zwei Monaten gebe es mit dem Partner Connex Orange auch ein Lager in Großbritannien. Damit sollen die Brexit-Hürden umgangen werden können, die bei einigen Händler:innen dazu geführt hatten, dass dieser Markt wegbrach. Für den Versand nach Großbritannien seien die Händler:innen erst mal noch selbst verantwortlich, sobald die Waren dort seien, übernehme Orange Connex.

Bisher waren ausschließlich Anzeigen verfügbar, bei welchen Angebote mit einem Kosten-pro-Verkauf-Modell beworben werden können. Diese sollen unter „Anzeigen Standard“ weiter verfügbar sein. Ende September komme der neue Kampagnentyp „Anzeigen Erweitert“ hinzu. Dabei sollen Händler:innen Keywords für ihre Anzeigen und ein maximales Tagesbudget festlegen und direkt auf Platz 1 in der Suche bieten. Die Abrechnung erfolge auf Basis des CPC-Modells, also Kosten-pro-Klick. Dabei sei es immer noch möglich, mit den Standard-Anzeigen den Top-Platz in der Suche zu ergattern – es sei nur mit einer genaueren Angabe bei der erweiterten Anzeige wahrscheinlicher.

Bereits in Anwendung sei bei beiden Anzeigentypen das neue Attributionsmodell: Anstatt wie bisher aufgrund der ersten Interaktion einen Verkauf zuzuordnen, soll die Zuordnung nun auf Basis der letzten Interaktion geschehen. Es gibt also einen Wechsel vom First-Click- zum Last-Click-Attributionsmodell. Das soll den Händler:innen dabei helfen, dass Verkäufe eindeutig zugeordnet werden: Bewerbe beispielsweise ein:e Händler:in ein Angebot mit beiden Kampagnentypen und ein:e Käufer:in würde auf beide Anzeigen klicken, bestehe die Gefahr, dass doppelt abgerechnet würde. Durch das Modell einer Attribution aufgrund der letzten Interaktion werde das vermieden.

Gewerbliche Händler:innen, die noch Fragen zu den kommenden Änderungen haben, können sich auch ab sofort für die Ebay Open anmelden, die am 20. September startet. Auf der Online-Veranstaltung werden die Punkte des Seller-Updates noch einmal erklärt und Verkäufer:innen sollen die Möglichkeit haben, ihre Fragen zu stellen.