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Bildagenturen aus dem Stockphotography-Bereich clever nutzen: Bilder von der Stange

Wer schnell ein Bild braucht, kann einen Fotografen buchen. Je nach Bilderwunsch ist das in der Regel aber teuer. Üblicher und meist wesentlich kostengünstiger ist es, fertige Fotos bei einer der unzähligen Bildagenturen zu kaufen. Im Gegensatz zur Auftragsfotografie nennt sich das dann “Stockfotografie” (von “to have in stock” – auf Lager haben). Bildagenturen halten mittlerweile viele Millionen Bilder auf Abruf bereit und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass das gewünschte Motiv bereits in dem großen Fundus im Internet zu finden ist.

6 Min. Lesezeit
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Wer Fotos von seinen eigenen Produkten oder sich selbst zum Beispiel für die
Werbung benötigt, wird diese selbstverständlich nicht vorgefertigt finden. Für alle anderen Anliegen eignen sich Bildagenturen. Sehr günstige
Bildagenturen sind heutzutage sogenannte „Microstock“-Agenturen. Der Preis für ein Bild beginnt bei circa einem Euro. Große Microstock-Agenturen sind beispielsweise Fotolia, Dreamstime, Shutterstock sowie iStockphoto. Letztere führte das Geschäftsmodell, Fotos sehr günstig zu verkaufen, 2001 als erste ein.

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Dort sind in der Regel „Allerweltsmotive“ zu finden, also
Bilder, die eine breite Masse an Käufern ansprechen. Darüber hinaus
gibt es viele Bildagenturen, die sich auf einige wenige Themen wie Sport,
Tiere, Landschaften oder Architektur spezialisiert haben. Dort sind
auch seltenere Motive zu diesen Themen zu finden.

Für sehr aufwändige Bilder sind allerdings immer noch die großen – und
zumeist auch teureren – Bildagenturen eine gute Anlaufstelle. Diese bieten
oft auch persönlichen Service und kostenlose
Hotlines, die der Kunde bei Fragen nutzen kann. Zu einigen der größten Bildagenturen gehören Getty Images, Corbis und Mauritius. Bei allen Bildagenturen muss sich der Nutzer anmelden, um dort
Bilder kaufen zu können. Zum Suchen und Stöbern
ist hingegen keine Anmeldung nötig.

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Wer suchet, der findet

Grob bieten Bildagenturen drei Arten von Bildern an: Fotos, Illustrationen und Vektor-Grafiken. Zusätzlich werden mittlerweile aber auch vorgefertigte Videos, Fonts, Musik, Soundeffekte und mehr angeboten. Wenn der Nutzer entschieden hat, welche Art von Bild er benötigt, sollte er sich Gedanken über das Motiv machen. Soll es eine Stimmung vermitteln, einen Sachverhalt
erklären oder nur zur Zierde dienen?

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Die Antwort auf diese Frage liefert meist gute Suchbegriffe. Grob lassen
sich inhaltliche Suchbegriffe und konzeptionelle
Suchbegriffe unterscheiden. Inhalte beschreiben das, was auf dem
Bild zu sehen ist, zum Beispiel „Frau“, „lachen“ oder „Frühstück“. Konzepte beschreiben indes, was das Bild aussagen
soll. Übliche Suchbegriffe in diesem Zusammenhang sind
beispielsweise „Erfolg“, „Liebe“ oder „Umweltschutz“.
Natürlich können auch mehrere Suchbegriffe kombiniert werden, wie beispielsweise „Mann, Erfolg, alt“. Ist das gewünschte
Motiv nicht unter den Suchergebnissen, kann man die Suche
mit zusätzlichen Begriffen verfeinern. Ein Klick
auf ein Motiv zeigt zusätzliche Details wie die verfügbare Größe
oder den Preis.

Viele Bildkäufer übersehen bei ihrer Suche die mächtigen
Werkzeuge, die viele Bildagenturen in ihrer „Erweiterten
Suche“ versteckt haben. So
bieten viele Seiten die Beschränkung auf Mindestgröße, Anzahl der
Personen im Bild, Seitenformat, bestimmte Fotografen oder Kategorien.
iStockphoto und ShotShop erlauben auch die Suche nach Textfreiraum im
Bild, Dreamstime, iStockphoto und Shutterstock nach dominanten Farben
im Bild und so weiter.

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Auf der Suche nach dem<br /> günstigsten Preis bietet sich die Suche über Metadienste wie StockBlend<br /> an, die unterschiedliche Microstock-Bildagenturen durchforsten.

Auf der Suche nach dem
günstigsten Preis bietet sich die Suche über Metadienste wie StockBlend
an, die unterschiedliche Microstock-Bildagenturen durchforsten.

Tools und Metasuche

Hilfreich sind auch die Sortierungsfunktionen. So können
zusätzlich zum voreingestellten Algorithmus, der von jeder Agentur
wie ein Geschäftsgeheimnis gehütet wird, die
Suchergebnisse auch nach Aktualität, Anzahl der Verkäufe, Bildgröße
oder Preis sortiert werden.

Das WordPress-Plugin „Microstock Photo“ sucht automatisch nach Fotos, die zu den Inhalten des Blogs passen.

Das WordPress-Plugin „Microstock Photo“ sucht automatisch nach Fotos, die zu den Inhalten des Blogs passen.

Wer regelmäßig nach Bildern sucht, kann sich mit einigen Tools
die Arbeit erleichtern. So gibt es für WordPress-Blogs das „Microstock Photo Plugin“ [1], das basierend auf dem
Inhalt der Blog-Artikel automatisch Fotos der Bildagentur Fotolia vorschlagen
und übernehmen kann.

Die meisten Bilddatenbanken bieten<br />  bei der Bildersuche<br /> umfangreiche Optionen und Kriterien, die den Kunden zum optimalen Bild<br /> führen sollen.

Die meisten Bilddatenbanken bieten
bei der Bildersuche
umfangreiche Optionen und Kriterien, die den Kunden zum optimalen Bild
führen sollen.

Wer nach dem günstigsten Foto sucht, kann mit der
Website SpiderPic überprüfen, bei welcher
Bildagentur ein identisches Foto am günstigsten ist. Für Firefox-User ist die picNiche Microstock Image Search
Toolbar [2] interessant. Dieses Add-On
bietet die Funktion, zehn Microstock-Agenturen zeitgleich zu durchsuchen, Suchanfragen an Fotografen zu senden,
automatische Benachrichtigung bei neuen gewünschten Motiven zu erhalten und
mehr. Auch die Websites StockBlend [3], Cyclops [4] und ImageTrail [5] suchen
webseitenübergreifend bei Microstock-Bildagenturen.

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Zwei weitere Metasuchmaschinen, die in jeweils hunderten
verschiedener Bilddatenbanken suchen, sind Fotosearch [6] und Stock Index Online [7]. Noch bequemer, dafür auch
kostenpflichtig, ist der Service der Firma Strandperle [8]. Hier suchen Menschen das passende
Foto für den Nutzer und kümmern sich auf Wunsch auch um die notwendige Lizenzierung.

Bezahlen mit System

Um ein Foto nutzen zu dürfen,
muss es bezahlt werden. Bei den Microstock-Bildagenturen sind Credit-Systeme üblich. Das heißt, der Kunde kauft Credits, die dann gegen Bilder eingetauscht werden können.
Übliche Bezahlmethoden sind PayPal, Click & Buy oder die
Abbuchung von der Kreditkarte. Die größeren Bildagenturen erlauben
– meist nach Absprache – auch den Kauf auf Rechnung. Beim
Kauf sollte man darauf achten, dass das Bild in der richtigen
Größe gekauft wird. Kleine Fotos sind zwar billiger, doch eignen
sich meist nur für Webseiten, nicht aber für den Druck.

Viele Bildagenturen bieten auch Abo-Modelle an, die gegen eine
Monats- oder Jahresgebühr das Runterladen vieler Bilder pro Tag oder
Monat erlauben. Wer einen großen Bildbedarf hat, fährt damit oft
günstiger als mit dem Kauf von Credit-Paketen.

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Informationen archivieren

Heutzutage können nach
Anmeldung und Bezahlung bei einer Bildagentur die Fotos einfach per
Knopfdruck heruntergeladen werden. Es empfiehlt sich, einen eigenen
Ordner für gekauften Bilder anzulegen und einige weitere
Informationen zu speichern. Je nach Verwendungszweck verlangen
Bildagenturen, dass der Name der Agentur und des Fotografen genannt
werden. Das ist meist dann der Fall, wenn die Bilder redaktionelle
Artikel illustrieren, zum Beispiel auf Websites oder in Zeitungen
und Broschüren. Da leider nicht alle Bildagenturen diese
Informationen in den Metadaten oder Dateinamen des Bildes
weitergeben, sollte diese Information entweder im Dateinamen selbst
oder in einer separaten Datei gespeichert werden, zum Beispiel so: „Foto-Frau-mit-Handy_Robert-Kneschke_Bildagentur-XY.jpg“.

Stolperstein Nutzungsrechte

Wenn das Bild auf der
Festplatte liegt, kann es beliebig benutzt werden. Aber Achtung: Je
nachdem, was und wo gekauft wurde, müssen gewisse Einschränkungen berücksichtigt werden. Grundsätzlich gilt: Der Kunde kauft nicht das Foto selbst
oder das Urheberrecht daran,
sondern nur das Nutzungsrecht. Der größte Unterschied liegt hier bei der Art des
Nutzungsrechts. Es gibt vor allem zwei wichtige Lizenz-Arten: lizenzpflichtig / rights managed (RM) und lizenzfrei /royalty free (RF).

Lizenzpflichtige Bilder werden unter der konkreten Angabe der
geplanten Nutzung gekauft, zum Beispiel „Abdruck auf einer 1/4-Seite im
Innenteil einer Zeitung, die deutschlandweit erscheint“ oder „Abbildung auf der Startseite einer Website mit 400×600 Pixeln
für 5 Jahre“. Nach diesen Kriterien berechnet sich der Preis, und eine davon
abweichende Nutzung ist verboten.

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Lizenzfreie Bilder sind trotz des irreführenden Namens nicht
kostenlos. Lizenzfrei bedeutet lediglich, dass beim Kauf nicht festgelegt ist, für was genau das Foto benutzt werden soll. Der Preis
richtet sich hier vor allem nach der Größe. Je nach Bildagentur existieren allerdings auch Auflagen, die nur den Druck einer gewissen Menge
erlauben. Zusätzlich gilt für fast alle Bildagenturen, dass
zwischen einer normalen und einer erweiterten Lizenz zu unterscheiden ist. Wer Fotos auf T-Shirts, Poster, Maus-Pads und ähnliches drucken will, das Foto also selbst der Hauptgrund für den Kauf
dieser Produkte ist, benötigt die erweiterte, teurere Lizenz.

So gut wie alle Bildagenturen verbieten die Nutzung der Fotos
zu illegalen oder pornografischen Zwecken oder auf eine Weise, die
das Modell oder den Fotografen beleidigen oder deren Ruf schädigen
würden. Auch eine konkrete Verknüpfung eines Bildes mit einem
Produkt oder einer Dienstleistung ist oft untersagt. Bei der redaktionellen Nutzung in Zeitschriften oder auf
Websites fordern viele Bildagenturen, dass der Name der Bildagentur
und des Fotografen klein daneben geschrieben werden. Bei Bildern auf
Websites reicht es notfalls auch, diesen Hinweis im Impressum zu
haben.

Fazit

Bildagenturen halten mittlerweile für fast jeden Verwendungszweck das passende Bild bereit. Diverse Tools, Plugins sowie Metasuchmaschinen erleichtern dem Nutzer dabei das Auffinden des gewünschten Motivs. Allerdings gilt es beim Bilderkauf im Internet auch einige wichtige Aspekte zu beachten. Besonders die Wahl des richtigen Lizenzmodells und der benötigten Nutzungsrechte ist für Neulinge in diesem Bereich kompliziert und sollte wohl durchdacht sein. Alle Bildagenturen
haben auf ihren Websites Hinweise, welche Nutzung genau erlaubt ist,
wie der Fotografen-Name erwähnt werden soll und einen FAQ-Bereich. Diese
Informationen helfen dem Kunden bei rechtlichen Fragen bezüglich der
Nutzung.

Buchtipp

Vor kurzem veröffentlichte der Autor Robert Kneschke das Buch „Stockfotografie. Geld verdienen mit eigenen Fotos“ im mitp-Verlag (ISBN 978 – 3826658860). Wer darüber hinaus Fragen zur Nutzung von Stockfotos hat, kann ihm auch gerne eine E-Mail an robert@robertkneschke.de schreiben.

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4 Kommentare
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Dein t3n-Team

dpde

Wie sieht es denn mit Fotos von Flickr, dürfen diese auf Webseiten verwendet werden.
Über die Detailsuche kann man ja folgendes wählen:
„Nur in Inhalten mit einer Creative Commons-Lizenz suchen“ und dann „Nach Inhalten zur kommerziellen Nutzung suchen“

Wenn ich mich nicht irre, darf man diese Bilder dann doch auch z.B. für den Header der eigenen Webseite oder in Artikeln verwenden oder?

Antworten
Sebastian

Wie sieht es denn eigentlich bei Fotolia mit der Namensnennung aus? Habe letztes mal nichts in diese Richtung entdeckt… Ist es folglich OK, darauf zu verzichten?

Antworten
chris

@dpde Die Creative Commons sind bei Flickr doch erläutert http://www.flickr.com/creativecommons/

Antworten
R. Kneschke

@Sebastian:

Doch, bei Fotos von Fotolia muss laut deren Nutzungsbedingungen der Name genannt werden:

„Die Nutzung aller auf der Fotoliaseite erworbenen Bilder, unterliegt folgenden Regelungen:
[…] * Die Angabe der Copyrights in Form von Name bzw. Künstlername des Autoren und der Bildquelle (nach § 13 UrhG)“

Grüße,
Robert

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