Rails 3 Beta-Release, alternative Ruby Web-Frameworks und RubyConf 2009: Neues aus der Rails-Welt
Rails 2.3.5
Ende November wurde Ruby on Rails in der aktuellen Version 2.3.5 veröffentlicht. Das Update auf die neue Version kann man für bestehende, auf Rails 2.3.x laufende Applikationen, durch ein einfaches „gem update rails“ durchführen.
Mit diesem Release wurden nicht nur die letzten Probleme beim Betrieb mit Ruby 1.9 beseitigt, sondern auch weitere Vorbereitungen in Hinsicht auf das bald erscheinende Rails 3 getroffen. So lässt sich mit dem Plugin „RailsXss“ bereits die in Rails 3 integrierte Funktionalität nutzen, um dynamische Inhalte in den Views automatisch in HTML zu enkodieren [1].
Rails 3
Momentan wartet die Rails-Community gespannt auf weitere Informationen zum nächsten großen Meilenstein Rails 3, dessen Beta-Release von Rails-Erfinder David Heinemeier Hansson via Twitter für Ende Januar bzw. Anfang Februar angekündigt wurde.
Vor allem Kernentwickler Yehuda Katz veröffentlicht in seinem Webblog regelmäßig Details und Informationen zu neuen Features. So befasst er sich in einem seiner bisherigen Einträge mit dem neuen Router, der komplett auf der Ruby-Webserver-Schnittstelle Rack [2] basieren soll und eine einfachere DSL (Domänenspezifische Sprache) zur Definition der Routen bereitstellt [3]. Darüber hinaus zeigt sein Artikel zur ActiveModel-API, wie es der neue modulare Aufbau des Frameworks ermöglicht, bestimmte Funktionen auch außerhalb von Rails nutzen zu können [4]. Für weitere Informationen zu den neuen Features ist ein regelmäßiger Blick in sein Weblog sehr empfehlenswert.
Auch diverse Gem- und Plugin-Entwickler bereiten sich derweil schon auf den großen Release vor: RSpec-Entwickler David Chelimsky kündigte in seinem Blog die Version 2.0 des beliebten Test-Frameworks an, das zeitnah zum finalen Release von Rails 3 veröffentlicht werden soll [5]. Das von der RailsBridge-Community inszenierte „Rails BugMash“ soll zudem weitere Entwickler dazu bewegen, sich mit der neuen Version auseinanderzusetzen [6].
Für alle, die nicht mehr bis zur Beta-Version warten wollen, gibt es im offiziellen Rails-Blog auch eine erste Anleitung, wie man die aktuelle Entwicklungsversion von Rails 3 auf dem eigenen Rechner zum Laufen bekommt [7]. Beim Testen der Alpha-Version sollte man jedoch beachten, dass bisher verwendete, selbst erstellte Generatoren nicht mehr funktionieren. Für den Übergang wird empfohlen, auf das Thor-Gem zurückzugreifen [8].
Rango
Auch abseits von Rails gibt es einige Bewegung bei den Ruby-Web-Frameworks. Ein neuer Shooting-Star könnte Rango werden [9]. Das von Jakub Štastny entwickelte, leichtgewichtige Framework orientiert sich am modularen Aufbau von Merb und bringt einige Elemente des Python-Frameworks Django in die Ruby-Welt. Rango befindet sich momentan noch in einer sehr frühen Phase der Entwicklung, könnte jedoch ebenso wie Sinatra, Camping und Ramaze eine Alternative zu Rails werden. Da Rango die Ruby-Webserver-Schnittstelle Rack nutzt, kann man es in einer Webanwendung auch parallel mit einem der anderen Frameworks betreiben und so gezielt die Stärken jedes Einzelnen nutzen.
RubyConf 2009
War die Programmiersprache Ruby bis vor kurzem noch als nahezu reine „Web-Sprache“ bekannt, so zeigte das Programm der RubyConf 2009, die vom 19. bis 21. November in San Francisco stattfand, dass man mit Ruby viel mehr machen kann als nur Webanwendungen zu entwickeln [10]. Dies wurde besonders durch Themen wie die Erstellung von domänenspezifischen Sprachen (DSLs), Spieleprogrammierung, Mac-Programmierung und Steuerung von fliegenden Robotern mit Ruby deutlich.
Ebenfalls ein großes Thema auf der RubyConf war die momentan vielerorts heiß diskutierte NoSQL-Bewegung [11]. Mehr zu NoSQL gibt es in dieser t3n-Ausgabe ab Seite 80.