
Der König des Kosmos hat aus Versehen alle Sterne am Firmament zerstört und nur du – in Gestalt seines winzigen Prinzensohns kannst sie zurückbringen. Dafür rollst du beispielsweise als Sumoringer essen auf und besiegst am ende des Levels dann einen Rivalen im Kampf. We Love Katamari Reroll + Royal Reverie ist die rund 30 euro teure Neuauflage des Game-Klassikers We Love Katamari, den der japanische Videospielhersteller Bandai im Jahr 2006 in europa veröffentlicht hat. Das Spiel begeistert mit der komplett überarbeiteten Grafik und einer neuen Zusatz-Story und ist für Playstation 4 und 5, PC, Xbox One und Series X sowie Nintendo Switch erhältlich.
Im Grunde ist das Spiel schnell erklärt: Der winzige Prinz muss riesige Kugeln voller Zeug rollen, die der König des Kosmos dann in Sterne oder Sternenstaub verwandelt. Spieler:innen steuern die Figur mitsamt der klebrigen Kugel, dem sogenannten Katamari, dabei durch verschiedene Szenarien mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad – wie etwa ein unaufgeräumtes Kinderzimmer. Je mehr Gegenstände an dem Katamari kleben bleiben, desto größer wird er und desto größere Gegenstände kann er aufnehmen, von der Büroklammer über den Bauklotz bis zur Hauskatze und ganzen Hochhäusern.
So bewegen sich Spieler:innen durch zahlreiche Level, in denen sie mal besonders schnell sein und mal einen besonders großen Katamari rollen müssen. Mit jeder bestandenen Aufgabe werden zudem weitere Möglichkeiten freigeschaltet; dazu gehören beispielsweise auch ein Mehrspielermodus, bei dem mehrere Spieler:innen gemeinsam einen Katamari rollen, oder ein Splitscreen-Modus, bei dem es darum geht, am schnellsten zu sein. Alle diese Optionen sind in Form von Figuren auf dem Startbildschirm versammelt und können je nach Lust und Laune ausgewählt werden.
Rollen bis in alle Ewigkeit
Das ist auch einer der größten Pluspunkte von We Love Katamari Reroll + Royal Reverie: Der Spaß steht im Vordergrund. Auch wenn im Rahmen der Story natürlich gewisse Aufgaben erledigt werden müssen, macht das Spiel es gerade denen einfach, die sich nicht stressen lassen wollen. Im sogenannten ewig-Modus können Spieler:innen zum Beispiel ohne jeglichen Druck einfach einen Katamari rollen, der immer größer und größer wird.
Wer dann doch mehr als nur ziellos herumkugeln möchte, kann beispielsweise in einer Art Mario-Kart-Szenario eine Rennstrecke entlangrollen und sämtliche Konkurrenz aufsammeln oder durch den Himmel und Unterwasserwelten schweben und Gewitterwolken beziehungsweise Meeresbewohner aufrollen. Die Zusatz-Story mit dem Namen Royal Reverie – auf Deutsch etwas hölzern „Vergangenheitsbogen“ – gibt zudem einblicke in die Kindheit des Königs des Kosmos und lässt Spieler:innen in fünf Aufgaben erleben, wie das Leben unter dem Großen König war. Obwohl alle Level derselben recht einfachen Spielmechanik folgen – im Grunde bewegt man die Steuerknöpfe vor, zurück, nach links und rechts –, wird es durch die fantasievollen Level und herrlich absurden Ideen nie langweilig. Dazu kommen die bizarren Dialoge, schrägen einspieler und eine Hintergrundmusik, die schlimmere Ohrwürmer fabriziert als die Tetris-Melodie.
We Love Katamari Reroll + Royal Reverie überzeugt letztlich vor allem dadurch, dass es so anders ist. Anders als die Spiele, die in irgendeiner Form die Realität ab- oder nachbilden wollen, anders als die Spiele, die ihr Publikum auf lange Quests schicken oder vor knifflige Rätsel stellen, und auch anders als etwa Shooter, die ihren Spieler:innen schnelle Reaktionszeiten und taktische Planung ab verlangen. Das ist nicht nur nach einem langen Arbeitstag schön, sondern auch für alle, die sich nach einem tristen und grauen Winter nach Farbe und Lebendigkeit sehnen.