„Emissionsfreie Kurierfahrten durch die engen Straßen einer Altstadt, umweltfreundlicher Abtransport von Grünschnitt im Stadtpark oder die platzsparende Anlieferung von gekühlten Lebensmitteln zum Marktplatz – all das könnte bald möglich sein mit dem neuen elektrischen Lastenkraftrad“, sagt Michael Buchholz, Forschungsgruppenleiter am Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik der Universität Ulm.
Der Ingenieur koordiniert das Projekt „Zero-Emission Cargo Bike for Smart Cities“, das jetzt einen ersten Prototyp hervorgebracht hat. Das neu entwickelte vollelektrische Lastenrad ist ganze drei Meter lang und 170 Kilogramm schwer. Dafür kann das Gefährt auch eine Geschwindigkeit von bis zu 45 Kilometern pro Stunde erreichen und bis zu 100 Kilogramm Last tragen.
Bike soll schnell auf den Markt kommen
Konzipiert ist das Rad im Long-Tail-Format, sodass die Last nicht wie bei einem klassischen Lastenfahrrad vor dem Fahrer, sondern hinter ihm transportiert wird. Besonders macht den Elektrolastenroller, der aufgrund fehlender Pedale nicht als Fahrrad bezeichnet wird, ein speziell entwickeltes Schnellladesystem samt rekuperationsfähiger Batterie. „Ein hochwertiges Batteriesystem mit aktivem Heiz- und Kühlsystem macht es möglich, die Batterie an einer herkömmlichen öffentlichen AC-Ladesäule innerhalb von 30 Minuten auf bis zu 80 Prozent aufzuladen. Das spart viel Zeit“, sagt Bastian Mayer, Projektverantwortlicher für ZEC-Bike vom DLR-FK, in einem Bericht der Universität Ulm. Auch der verwendete Allradantrieb trägt zu einer höheren Energieeffizienz des Elektro-Bikes bei.
Die Forscher arbeiten aktuell daran, das Bike schnell in den Markt einzuführen. Das größte Potenzial sieht das Team dabei in der Kurier-, Express- und Paketbranche, sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich, und in der kommunalen Nutzung.