2.000 Verhaftungen: Interpol nimmt Callcenter von E-Mail-Betrügern hoch

Interpol hat wieder zugeschlagen. (Foto: Poetra.RH / Shutterstock)
Bei der jüngsten Aktion der von Interpol koordinierten Operation „First Light“ konnten Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt rund 2.000 Festnahmen registrieren. In insgesamt 76 verschiedenen Ländern wurden 1.770 Callcenter durchsucht, die dem Betrüger-Milieu zugeordnet werden konnten. Sie alle sollen als Zentralen für Telefon- und E-Mail-Betrug sowie Finanzkriminalität gedient haben.
Unter den 2.000 Personen, die bei der Operation „First Light“ 2022 festgenommen wurden, befanden sich Callcenter-Betreiber, Betrüger sowie Geldwäscher. Interpol gab an, dass bei der Operation auch 4.000 Bankkonten eingefroren und 3.000 Verdächtige identifiziert wurden. Außerdem konnten 50 Millionen US-Dollar beschlagnahmt werden.
„Der internationale Charakter dieser Verbrechen kann nur erfolgreich angegangen werden, wenn die Strafverfolgungsbehörden über Grenzen hinweg zusammenarbeiten, weshalb Interpol so wichtig ist, um der Polizei auf der ganzen Welt eine koordinierte taktische Reaktion zu bieten“, sagte Rory Corcoran, Direktor der Abteilung für Finanzkriminalität und des Anti-Korruptionszentrums, in einer Erklärung von Interpol.
Dabei wurden auch konkrete Fälle veröffentlicht, die durch die Operation „First Light“ aufgeklärt werden konnten. In Singapur konnte die Polizei ein jugendliches Betrugsopfer retten, das gezwungen worden war, seine eigene Entführung vorzutäuschen, damit die Eltern ein Lösegeld von 1,5 Millionen Euro an die Betrüger zahlen. In Papua-Neuguinea wurde ein chinesischer Staatsangehöriger verhaftet, der mit einem Schneeballsystem schätzungsweise fast 24.000 Menschen um eine Gesamtsumme von 34 Millionen Euro betrogen haben soll.
Interpol berichtet von Betrugs-Trends, die während der Operationen aufgedeckt wurden. Dazu gehört unter anderem die Geldwäsche über die persönlichen Bankkonten der Opfer sowie die Zunahme des Phishing-Betrugs durch Kriminelle, die sich als Bankangestellte oder gar Interpol-Beamte ausgeben, um Geld von Opfern zu erhalten, die glauben, dass gegen sie ermittelt wird.
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