Ratgeber
3 Tipps für nutzerfreundliche User-Experience

(Foto: Shutterstock/Imyanis)
Heutzutage werden Hype-Technologien wie Virtual Reality, Augmented Reality und Animationen oft im Zusammenhang mit UX genannt. Doch versprechen diese Trends wirklich Erfolg?
Bei der Verbesserung der User-Experience geht es nicht unbedingt darum, die neuesten Technologien zu nutzen. Der Schlüsselfaktor liegt vielmehr darin, die Menschen mithilfe von passenden Technologien schneller an ihr Ziel zu bringen. Bisher sind kaum Beispiele bekannt, die den Erfolg von AR, VR und Co. belegen. Man sollte sich hingegen fragen, ob Trend-Technologien überhaupt für die breite Masse zugänglich und nutzbar sind. Denn wie viele von uns haben wirklich eine VR-Brille zu Hause?
Bei der Ausarbeitung einer passenden Strategie sollte man weniger über den Einsatz neuer digitaler Errungenschaften nachdenken, sondern stattdessen auf ausgefeilte Designkonzepte setzen. Bestenfalls schaffen diese im Alltag des Kunden eine höhere Nutzerfreundlichkeit. Der Digitalisierungsstand in Deutschland ist noch recht durchwachsen – allerdings gibt es bisher drei grundlegende Trends, die die Designszene umtreiben.
Gestenbasierte Bedienung geht in die nächste Runde: Nach der Touch-Revolution und den darauffolgenden diversen In-App-Gesten eröffnen nun Smartwatches und verbesserte Smartphone-Kameras völlig neue Möglichkeiten. Die zeitgemäße Art der Interaktion findet statt, ohne dass der Nutzer das Gerät überhaupt berührt – beispielsweise durch Drehen des Handgelenks oder durch Gesten, die von der Kamera erfasst werden können.
Im Bereich des Onlinebankings macht man sich diese Art der Bedienung schon zunutze: In einem speziellen Modus kann der Nutzer mit seiner Hand über die Frontkamera wischen und so seinen Kontostand verschwimmen lassen. Dieses Feature ist besonders nützlich, wenn man in der Öffentlichkeit Wert auf Privatsphäre legt.
Natürlich ließen sich diese Funktionen auch über einen zusätzlichen Button umsetzen. Der Vorteil der berührungsfreien Bedienung liegt jedoch darin, dass die Nutzeroberfläche auf diesem Wege schlicht, clean und übersichtlich gehalten werden kann. Je weniger Elemente auf dem Interface, desto weniger muss der Nutzer suchen. Auch können Interaktionen so schnellstmöglich umgesetzt werden – denn die Bedienung fällt gerade auf kleinen Displays deutlich leichter. Die Herausforderung auf diesem Gebiet: erkennen, welche Gesten für den Nutzer intuitiv sind und diese im Folgeschritt auf sinnvolle Weise in bestehende Anwendungen integrieren.
Die zweite wichtige Voraussetzung für die UX-Verbesserung liegt in einer minimalistischen, schlichten Gestaltung. Zwar ist Minimalismus kein neues Thema, aber schon lange ein anhaltender Design-Trend, der fast ohne Branding und bunte Farbgebung auskommt. Der Fokus liegt ganz auf der Funktionalität, der Übersichtlichkeit und den Inhalten – „überflüssige“ Elemente verschwinden aus dem Interface. Neue Designkonzepte basieren vor allem auf der Verwendung von drei Charakteristika: große, dicke Überschriften, simplifizierte Icons und wenig Farbe.
Apps und Websites werden universell verständlicher, da sich der Schwerpunkt weg von der visuellen Gestaltung hin zu den Inhalten verschiebt. Weil große Player der Digitalbranche die neue Aufmachung schon verwenden, etablieren sich beim Nutzer nach und nach neue Standards und ein besseres Verständnis. Sie finden sich in unterschiedlichen Apps schnell intuitiv zurecht – denn die Muster sind dieselben.
Kleinere Unternehmen müssen diesem Trend gezwungenermaßen folgen. Nur so können sie ihre UX verbessern und dem User die gewohnte Darstellung bieten. Der Trend des minimalistischen Designs birgt allerdings auch die Gefahr, dass viele Apps sich zunehmend ähnlicher sehen und ihr individueller Charakter nach und nach verschwindet. Dadurch, dass Brandings auf der Benutzeroberfläche immer mehr in den Hintergrund geraten, müssen Anbieter zukünftig womöglich neue Wege finden, ihr Design mit einer persönlichen Note zu schmücken.
Bereits Ende des Jahres 2017 begannen einige große Design-Vorreiter, vermehrt personalisierte Illustrationen zur Vermittlung ihrer Markenbotschaften einzusetzen. Das lenkte zunehmend Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit des Illustrationsdesigns. Im Laufe des nächsten Jahres entwickelte sich daraus ein regelrechter Designtrend, der wahrscheinlich nicht so bald abbrechen wird. Weil die Minimalismus-Bewegung sämtliche Onlineauftritte nach und nach vereinheitlicht, ist es wichtig, dass Unternehmen neue Wege für ihre Markenkommunikation finden. Dafür eignen sich individuell designte Illustrationen mit Wiedererkennungswert sehr gut – denn sie wirken interessanter als abstrakter Text und deutlich ansprechender als Stockfotos.
In einer Zeit, in der sich die Hauptfunktionen vieler Produkte einfach nachbauen lassen, bietet der Fokus auf User-Experience die Möglichkeit, sich von anderen Anbietern abzuheben. Eine gute UX steht sinngemäß dafür, die Nutzer schnell und einfach an ihr Ziel zu führen.
Wer bereits ein bewährtes digitales Produkt hat, kann durch den Ausbau gestenbasierter Interaktion, minimalistischen Designs und eigener Illustrationen dazu beitragen, die UX zu optimieren. Jedoch sind diese Tipps kein Wunderheilmittel, wenn es am Gesamtkonzept hapert – deswegen ist der erste Schritt für eine gute UX immer das Gespräch mit dem Endnutzer.
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Als Webdesigner bei der UIZ kann ich zustimmen, dass im User Experience Design der Schlüssel liegt. Das großartige UX-Design macht eine App einfach und angenehm zu bedienen und erhöht somit die Kundenzufriedenheit. Als Designer möchte man immer, dass sich die Menschen in die App verlieben.