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Von der Pleite profitieren: Die Three-Arrows-Gründer planen neue Kryptobörse

Die Gründer des gescheiterten Hedgfonds Three Arrows haben eine neue Idee: Sie wollen aus den Pleiten am Kryptomarkt Profit schlagen und eine neue Plattform aufbauen. Jetzt fehlt es nur noch an Investoren, die möglichst rasch 25 Millionen US-Dollar zur Verfügung stellen.

Von Ulrike Barth
3 Min. Lesezeit

GFX will von der Kryptopleiten profitieren. (Bild: Wit Olszewski / Shutterstock)

Schon in den neuesten Pitch der Gründer des gescheiterten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) reingeschaut? Das Dokument kursiert im Internet und offenbart die ambitionierten Pläne von Su Zhu und Kyle Davies: Sie haben sich mit den Coinflex-Mitgründern Mark Lamb und Sudhu Arumugam zusammengetan und versuchen nun 25 Millionen US-Dollar für den Aufbau einer neuer Kryptobörse aufzubringen.

Einen Namen hat das Baby natürlich auch schon: GTX soll die Börse heißen. Allen, die bei der Pleite der US-Kryptobörse FTX viel Geld verloren haben, dürfte dabei allerdings das Lachen im Hals stecken bleiben. Der Name soll zwar nur ein Platzhalter sein, aber die gezielte Anspielung auf die untergegangene Kryptobörse ist bewusst gewählt, „weil das G nach dem F kommt“, wie es im Pitch Deck heißt – und weil das GTX-Geschäftsmodell darauf setzt, von den aktuellen Turbulenzen im Kryptomarkt zu profitieren.

Auf der Börse sollen zunächst Kryptoforderungen gehandelt werden – laut dem Pitch Deck ein 20-Milliarden-Dollar-Markt, der durch den Zusammenbruch von Firmen wie FTX, Celsius, BlockFi, Mt. Gox und anderen Kryptounternehmen entstanden ist. Nutzer sollen ihre Forderungen an die Börse übertragen und sofort eine Gutschrift über einen neuen Token namens USDG erhalten.

GTX soll „das Machtvakuum zu füllen“, das FTX hinterlassen hat, und innerhalb von nur zwei bis drei Monaten nach der Einführung zum führenden Marktplatz für Kryptoforderungen aufsteigen – so die Vision von Zhu und Davies. Später wollen die Gründer das Produktangebot um den Handel mit Kryptowährungen, Aktien und Devisen zu erweitern.

GTX wird die Technologie von Coinflex nutzen, um die Börse aufzubauen. Immerhin bleiben die Gründer bei ihrem Pitch um frische Investorengelder mit den angestrebten 25 Millionen Dollar fast bescheiden, auch wenn sie zeitlich Druck machen: Das Geld soll „so schnell wie möglich bis Ende Februar“ fließen.

Pleite-Firmen, die vom Pleite-Markt profitieren

Mit dem gescheiterten Kryptomarkt kennen sich alle vier gut aus. Three Arrows Capital war einer der größten Hedgefonds im Kryptobereich, bis der Zusammenbruch des Terra-Ökosystems im letzten Jahr zu erheblichen Verlusten führte. Zhu und Davies mussten im Juni 2022 schließlich Konkurs nach Chapter 15 anmelden.

Seitdem sind die beiden Gründer abgetaucht, werden aber in Dubai beziehungsweise auf Bali vermutet. Im Dezember hatte ein Gericht Vorladungen für Zhu und Davies ausgestellt, damit diese alle Informationen in Bezug auf das Eigentum und die Finanzen von Three Arrows Capital aushändigen.

Auch Coinflex hat im August auf den Seychellen einen Antrag auf Umstrukturierung gestellt, bereits seit Juni können die Einlagen der Kunden nicht ausgezahlt werden. Ein „Scheme of Arrangement“ soll nun die Einlagen in Anteile an Coinflex sowie Einheiten einer neu aufgelegten Kryptowährung namens rvUSD (recoveryUSD) umwandeln.

In der Kryptowelt wird das neue Projekt von Zhu und Davies mit großer Skepsis aufgenommen, es sei „vergleichbar mit Brandstiftern, die an den Tatort zurückkehren und ihren Opfern eimerweise Wasser anbieten“, so das Kryptorisikokapitalunternehmen Castle Island Ventures gegenüber Bloomberg.

Auch Krypto-Twitter ist nicht begeistert von dem Comeback-Versuch von Zhu und Davies: Der CEO von Wintermute, Evgeny Gaevoy, schrieb auf der Plattform, er wolle nicht, dass seine Firma mit jemandem in Verbindung gebracht wird, der in das Projekt investiert.

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