Design Camera ist das Mockup-Tool der Stunde
Ein rotierendes Hochglanz-iPhone vor tiefschwarzem Hintergrund, dazu dramatische Musik und die sonore Stimme von Jonathan Ive, der technische Details erklärt – das kennen wir von Werbespots der Firma Apple. Doch Produktpräsentationen dieser Art zu erstellen, setzt normalerweise viel Know-how voraus und ist für viele Designer und Entwickler zumindest anspruchsvoll. Ein neues Tool will das jetzt ändern.
Mit Design Camera zum kinoreifen Mockup
Design Camera hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nutzern in wenigen Sekunden zu einer kinoreifen 3D-Animation ihrer App zu verhelfen. Statt also einen Screenshot in ein vorgefertigtes Mockup einzubinden, lassen sich mit dem Tool zusätzliche Effekte erzeugen, wie sie sonst nur mit Grafikprogrammen wie Cinema 4D möglich wären.
Der Fokus von Design Camera liegt hier auf der einfachen Umsetzung: Einmal installiert, lädt man entweder einen Screenshot per Drag & Drop in ein 3D-Modell des iPhone XS oder schließt sein iPhone an den Computer an. Daraufhin wird beispielsweise eine geöffnete App in das 3D-Modell hineinprojiziert.
Danach geht es ans Fine-tuning: Die Farben des Geräts und Hintergrundes können angepasst werden, es stehen vier verschiedene Kameraperspektiven und fünf Animationsvorlagen zur Verfügung und das Modell lässt sich sogar rotierten und skalieren. Hat man sich für eine Variante entschieden, kann wahlweise ein Screenshot von dem Mockup oder ein Videoclip (ausgegeben als .MOV-Datei) erstellt werden. Es ist auch möglich, mehrere Animationssequenzen hintereinander zu reihen, was dem Eindruck einer gewöhnlichen Apple-Werbung schon sehr nahe kommt. Das erweist sich in unserem Test allerdings doch als etwas frickelig, zumal es teils zu unschönen Verzerrungen des 3D-Modells kommt und das leere Innenleben zu sehen ist.
Wer lediglich eine einzige 3D-Animation exportiert, kommt mit Design Camera aber auf jeden Fall auf seine Kosten. Die Ergebnisse sehen schick aus und verfügen über eine ausreichend hohe Auflösung. Ideal also, um das Material in ein Pitchdeck oder eine Website einzubauen. Alternativ lassen sich die Dateien in Sketch oder Photoshop importieren. Unterm Strich spart Design Camera viel Zeit, wobei klar sein sollte, dass die 3D-Mockups technisch nicht mit Anwendungen wie Cinema 4D mithalten können.
Fazit
Derzeit befindet sich Design Camera in einer offenen Testphase und kann daher kostenlos heruntergeladen werden. Das vorerst nur für den Mac erhältliche Tool überrascht mit hoher 3D-Qualität und liefert auch Anfängern schnell sehr ansehnliche Ergebnisse. Wünschenswert wären noch weitere Modell-Vorlagen, beispielsweise von Laptops oder Tablets. Entsprechende Funktionen dürften spätestens nach dem Ende der Testphase verfügbar sein. Dann wird das Tool womöglich aber auch Geld kosten. Einen Pricing-Bereich haben die Entwickler auf ihrer Website schon eingerichtet.
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