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6 + 1 Tipps für mehr Team-Achtsamkeit

Mindfulness ist eine Ressource für den Einzelnen und für das Team. Sowohl individuelle als auch gemeinsame Achtsamkeit lassen sich trainieren – für persönliches Glück und geteilte Innovationskraft.

Von Michaela Krause
5 Min. Lesezeit
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Individuelle und gemeinsame Achtsamkeit lassen sich trainieren. (Foto: Prostock-studio / shutterstock)

Wenn uns 2020 eins gelehrt hat, dann ist es, dass nichts im Leben selbstverständlich ist. Auch wir selbst nicht. Doch rund um Job, Karriere, Familie und private Baustellen schaffen es nur die wenigsten, sich selbst genügend Zeit zu widmen. So geschieht es, dass wir nicht mehr auf uns selbst hören und im Hamsterrad des (Berufs-)Alltags enden. Gut, dass mit Trends wie New Work, agilen Arbeitsmethoden und eben auch Mindfulness langsam ein Umdenken einsetzt.

Achtsamkeit, Arbeitszufriedenheit und Innovationsfähigkeit gehen Hand in Hand

Aus eigener Erfahrung wissen die meisten: Je achtsamer im Unternehmen miteinander umgegangen wird, umso wohler fühlt man sich, desto kreativer und produktiver ist man und umso seltener kommt überhaupt der Gedanke an eine Kündigung auf. Die Forschung bestätigt diese Erfahrungswerte: In einer Team-Achtsamkeitsstudie von Lingtao Yu and Mary Zellmer-Bruhn aus dem Jahr 2017 zeigen die Forscher*innen, dass ein höheres Maß an Achtsamkeit in Teams mit einem geringeren Konfliktpotenzial innerhalb von Arbeitsgruppen einhergeht. Teams, die einen bewussteren Umgang miteinander pflegen, fördern ihre eigene Zufriedenheit und legen damit die Basis für nachhaltigen Unternehmenserfolg.

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Es gibt also viele Gründe, um 2021 die eigene Team-Achtsamkeitsreise zu starten. Hier sind sechs Tipps und ein Bonus-Hinweis als Starthilfe:

1. Am Anfang steht die Bestandsaufnahme

Zunächst solltet ihr euch auf die richtige Denkweise einstellen: Achtsamkeit ist ein Marathon und kein Sprint. Und zu einem Marathon gehört eben auch eine gewisse Vorbereitung. Es lohnt sich, anfangs zu evaluieren, wo ihr als Team in Sachen Mindfulness und Wellbeing steht. Dazu gehören zum Beispiel regelmäßige Befragungen, Feedback-Gespräche und Diskussionsrunden darüber, wie ihr arbeiten wollt.

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2. Achtsamkeit erfordert Pflege, Regeln und Kommunikation

Eine achtsame und positive Einstellung lässt sich kultivieren. Doch wie jede Kultur braucht sie Pflege, Regeln und Kommunikation. Pflegen lässt sich Achtsamkeit zum Beispiel dadurch, dass in Daily Standups nicht nur Aufgaben durchgegangen werden, sondern auch freiwillig über das allgemeine Befinden der jeweiligen Teammitglieder gesprochen wird. Es geht dabei nicht um „Jammer-Meetings“, sondern darum, auszudrücken, was zum Erreichen der eigenen Kreativ- und Produktivitätszone fehlt.

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All das geht jedoch nicht ohne bewusst gesetzte Verhaltensregeln. Ohne sie laufen Teams Gefahr, Konflikte heraufzubeschwören, anstatt sie zu lösen. Deshalb kommen Unternehmen nicht umhin, einige Regeln schriftlich zu fixieren. Welche so wichtig sind, dass man sie niederschreiben sollte, unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen. In einem Handbuch könnte aber zum Beispiel stehen, welche Grundeinstellung und welchen „Vibe“ sich alle voneinander wünschen, wie man in den Arbeitstag starten will und welche Werte gelebt und geschützt werden sollen.

Generell lässt sich für alle Unternehmen festhalten: Eine achtsame Kommunikation besteht aus respektvollem Umgang, aktivem Zuhören, ebenbürtiger Behandlung und der Wertschätzung für Arbeit und Ideen anderer. Ebenso wichtig ist es, die eigenen Grenzen klar und bestimmt, aber auch freundlich zu kommunizieren und ergebnisoffen zu diskutieren.

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3. Achtsamkeit fängt beim Reflektieren an

Ein Tool aus den agilen Arbeitsmethoden eignet sich besonders gut für Team-Achtsamkeit: Retrospektiven. Diese Form der Reflexion und Analyse ist wichtig für mehr Mindfulness in Teams. Retros sind keine anonymen Befragungen von Mitarbeiter*innen, deren Ergebnisse von einer einzelnen Person analysiert und ausgewertet werden und bei denen unliebsame oder schmerzhafte Aspekte in der Schublade verschwinden. Ziel der Retros ist stattdessen die aktive Auseinandersetzung und das Einbringen jeder einzelnen Person in die gemeinsame Reflexion. Dieses Sich-öffnen liegt nicht allen und muss trainiert werden. Retro-Anfänger*innen sind daher gut beraten, sich psychologisch und technologisch fundierte Hilfe zu holen – zum Beispiel durch Tools wie Echometer, die mit gezielten Fragen tief ins Innere horchen. Das Ganze ist ein Prozess, der von besonders sensibilisierten Mitarbeiter*innen geleitet werden sollte und für den auch externe Coaches an Bord geholt werden können.

4. „Verschenkt“ mehr Achtsamkeit!

Arbeitsmarktforscher*innen sind sich weitgehend einig: Geld allein als Motivator hat ausgedient. Deswegen: Verschenkt doch einfach mal etwas Achtsamkeit! Schaut zunächst, welche möglichen Benefits besonders bedacht und rücksichtsvoll sind – flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und Remote Work, Bildungsurlaub oder Betriebsferien zwischen den Jahren sind einige Beispiele. All das dient dazu, Freiräume zu schaffen. Eine weitere Möglichkeit ist zum Beispiel ein „Mindfulness Day“. Die Idee: Jedem Teammitglied steht pro Jahr ein freier Achtsamkeitstag zur Verfügung. Ohne vorherige Begründung oder Hintergedanken. Einzige Bedingung: Die Zeit ist ausschließlich mit und für sich selbst zu verbringen – ohne Arzttermin, Behördengang, familiäre Verpflichtungen, E-Mail-Checks oder Whatsapp Nachrichten an Kolleg*innen. Obendrauf könnt ihr ein Budget zur Verfügung stellen. Ob Massage, Yoga, Zoo, Freizeitpark oder ein Mietwagen, um zum Wandern ins Umland zu fahren: Beim Finanzamt lässt sich das Budget als Erholungsbeihilfe erklären und abrechnen. Wichtig ist, dass solch ein Angebot keinesfalls nur ein weiterer Urlaubstag oder eine versteckte Form von Krankheitstag sein sollte. Dauerstress, Burnout und psychologische Probleme sind ernstzunehmende Erkrankungen, die solch ein Tag nicht magisch heilt. Er ist lediglich ein kleines „Geschenk“, um mehr Achtsamkeit zu leben.

5. Statt Action: Wieso nicht mal ein Mindful-Team-Event?

Auch bei Team-Events könnt ihr mehr Fokus auf Achtsamkeit einziehen lassen. Statt actionreicher Paintball-Schießereien oder regelmäßiger Feierabendgelage lassen ruhigere Events Geist und Gedanken schweifen – sei es Flaschengärten basteln, Pilze sammeln oder gemeinsam backen. Wer sich in der Tiefe mit sich selbst oder miteinander auseinandersetzen will, kann Team-Achtsamkeitskurse buchen.

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6. Mindful-Habits lassen sich abschauen

Nicht jedes Achtsamkeitsritual eignet sich für alle. Es gilt, auszuprobieren. Das heißt aber nicht, dass man nicht abschauen darf, was andere Kolleg*innen oder Unternehmen für sich etabliert haben. Die eine Kollegin entspannt am besten beim Joggen, der Kollege schwört auf Atemübungen und Sonnenaufgang-Simulation im Schlafzimmer.

Entgegen vieler Annahmen und dem Hype um Digital Detox ist es vollkommen okay, auf technische Helferlein wie Apps oder Gadgets zu setzen. Achtsamkeit setzt nicht voraus, dass wir alleine stundenlang durch die Natur marschieren. Also experimentiert so lange herum, bis ihr individuell für euch sowie gemeinsam als Team das jeweils Richtige findet.

Bonustipp: Der vierbeinige Kollege macht’s vor

Vom vierbeinigen Kollegen mit der kalten Schnauze können wir viel darüber lernen, was es heißt, im Moment zu leben und sich Pausen zu gönnen. Darüber hinaus ist bewiesen, dass die Anwesenheit von Hunden im Büro dafür sorgt, dass Kollegen rücksichtsvoller miteinander umgehen. Ein Team-Hund ist daher ein kleiner Extra-Joker für mehr Achtsamkeit im Arbeitsalltag.

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Fazit: Achtsamkeit ist privater Glücks- und beruflicher Erfolgsfaktor zugleich

Achtsamkeit lässt sich im Großen und Kleinen täglich trainieren. Wichtig ist jedoch, dass Mindfulness nicht lediglich als neues wirtschaftliches Erfolgsziel gesehen wird, das sich dann zum Stressfaktor entwickelt. Der eigene und gemeinsame Weg ist das Ziel!

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