Wieso 78 Prozent der Deutschen nur noch „Dienst nach Vorschrift“ machen

Viele Deutsche machen nur das Minimum bei ihrer Arbeit. (Foto: 1st footage / Shutterstock)
Bei vielen deutschen Arbeitnehmer:innen hat sich in den vergangenen Jahren eine zunehmende Gleichgültigkeit in ihrem Job entwickelt. Zu diesem Schluss kommt der Gallup Engagement Index 2024, bei dem 1.700 zufällig ausgewählte Arbeitnehmer:innen aus Deutschland telefonisch befragt wurden. Laut Gallup sollen demnach 78 Prozent der Deutschen nur noch Dienst nach Vorschrift machen.
Warum deutsche Arbeitnehmer:innen die Begeisterung verloren haben
Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch 67 Prozent der Deutschen, die schon die emotionale Bindung zu ihrem Arbeitsplatz verloren hatten. Der Anstieg dürfte auch daran liegen, dass es damals noch mehr hoch motivierte Mitarbeiter:innen gab. 2023 lag der Anteil der Deutschen, die eine hohe emotionale Bindung zu ihren Arbeitgeber:innen hatten, noch bei 14 Prozent. Der Wert fiel 2024 mit lediglich neun Prozent erstmals in den einstelligen Bereich – und das seit Aufzeichnungsbeginn 2001.
Wie Gallup feststellt, ist zudem die Zahl derer, die schon innerlich gekündigt haben, gesunken. Lag sie 2023 noch bei etwa 19 Prozent, sind es mittlerweile nur noch 13 Prozent der Befragten. Das klingt zunächst positiv, wirkt sich aber durch die fehlende Motivation und geringe Leistung negativ auf Unternehmen aus. So beliefen sich die Kosten für Produktionseinbußen 2024 deutschlandweit zwischen 113,1 und 134,6 Milliarden Euro.
Aber wie können Unternehmen diesem Trend entgegenwirken? Laut Gallup muss wieder eine hohe emotionale Bindung zwischen Arbeitnehmer:innen und den Unternehmen, in denen sie arbeiten, geschaffen werden. Von den Befragten, die eine hohe emotionale Bindung angegeben haben, wollen 71 Prozent das ganze Jahr bei ihren Arbeitgeber:innen bleiben. 54 Prozent wollen auch darüber hinaus dem Unternehmen treu bleiben.
Dass das keine einfache Aufgabe ist, liegt auch am mangelnden Vertrauen zu den Vorgesetzten. Während 2022 noch 41 Prozent der Deutschen ihren Vorgesetzten uneingeschränkt vertrauten, sind es laut neuer Umfrage nur noch 21 Prozent. Studienleiter Marco Nink sagt dazu: „Vertrauen ist die Grundlage jeder Beziehung. Wenn das Vertrauen in die Führungskraft sinkt, werden ihre Handlungen kritisch hinterfragt“.
Um das zu ändern, gibt es drei Faktoren, die eine große Rolle spielen: Wertschätzung, das Einbinden in Arbeitsabläufe und eine Orientierung auf die Stärken. Nink sagt dazu: „Eine Führung, die den Fokus auf Stärken legt, fördert das Selbstvertrauen. Es geht darum, die Stärken des Einzelnen zu veredeln und nicht die Schwächen in den Vordergrund zu stellen. Mitarbeitende, die ihre Stärken einbringen können, haben deutlich mehr das Gefühl, sie selbst zu sein und jeden Tag ihr Bestes geben zu können“.
Es ist immer so süß, wenn sich die „Experten“ über dienst nach Vorschrift aufregen… man hat einen Arbeitsvertrag und nur der zählt oder zahlen die Unternehmen einem auch einfach mal mehr Lohn oder Gehalt? Nein es wird nur gezahlt was vereinbart ist und selbiges gilt für die Arbeitsleistung.