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Stressfrei im Job: 8 Wege zu mehr Erfüllung im Berufsalltag – laut buddhistischer Autorin

Arbeit muss nicht glücklich machen – verboten ist das aber auch nicht. Die Buddhistin Sharon Salzberg hat acht Faktoren zusammengetragen, die den Berufsalltag besser machen.

6 Min.
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Welche Werte schaffen Glück im Job? (Foto: JLco Julia Amaral-Shutterstock)

Wir dürfen auch bei der Arbeit ein gutes Leben haben. Diese Erkenntnis hat New Work populär gemacht. Als Gesellschaft können wir sagen: Unternehmensziele sind uns wichtig, Freude und Gesundheit aber auch. Mit dieser Haltung werden neue Werte und Ziele relevant.

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Was früher als esoterische Spinnerei abgetan worden wäre, ist heute wissenschaftlich gut belegt: Gute Stimmung im Team steigert Leistung und Wohlbefinden gleichermaßen. Die US-amerikanische Buddhistin Sharon Salzberg schlägt in ihrem Buch „Real Happiness at Work“ acht Faktoren für ein glückliches Arbeitsleben vor. Das Buch ist inzwischen zwölf Jahre alt, heute aber deutlich relevanter als damals. Mit den Erfahrungen der Pandemie und der beschleunigten Digitalisierung, bei der Menschen denn je abseits ihrer Teams arbeiten, bekommen die acht Säulen eine neue Bedeutung: Wir wollen gut arbeiten. Und wir arbeiten gemeinsam daran, dass das auch gelingt.

Salzberg arbeitet mit Meditationen. Aufbauend auf ihrem Konzept können sie auch in der persönlichen Strategie oder für die Teamkultur praktisch umgesetzt werden. Wie das geht, das schauen wir uns heute an. Die Säulen lassen sich für Angestellte wie auch für Selbstständige gut anwenden, sind aber eher als Katalog von Optionen zu verstehen, denn als Checkliste, die vollständig abgehakt sein muss. Los geht’s:

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1. Balance

Ohne Balance ist es hart, einen guten Job zu machen oder die Arbeit zu genießen. In einem Alltag voll ständiger Anforderungen werden wir ohne Raum zum Atmen nicht kreativ, kompetent oder fröhlich sein.

— Sharon Salzberg (eigene Übersetzung)

Was? Balance bedeutet, dass Anforderungen und Ressourcen in einem guten Verhältnis stehen. Und tun sie es nicht, dann werden Ressourcen aufgebaut, um die Balance wiederherzustellen. Das Leben wird dabei in Gänze betrachtet, also Mensch, Familie, Arbeit, Freundschaften. Balance bedeutet nicht, der Arbeit etwas wegzunehmen. Balance bedeutet, dem Menschen etwas zu geben: Raum dafür, mehr als klarzukommen.

Warum? Wir können das Leben außerhalb der Arbeit zwar wegdefinieren, nur bringt das nichts. Schon gar nicht führt es zu mehr Leistung oder langfristig besseren Ergebnissen. Balance bedeutet, Ressourcen für alle Lebensbereiche aufzubauen.

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Wie? Wer Balance als Wert etablieren will, benötigt Informationen. Wer braucht gerade was? Wie kann das gestärkt werden?

2. Konzentration

Ablenkung verschwendet unsere Energie; Konzentration stellt sie wieder her.

— Sharon Salzberg

Was? Diese Tage, an denen Menschen von einer Aufgabe zur anderen springen und ständig unterbrochen werden, das sind die schlimmsten. Konzentration bedeutet, dass sie einfach mal in Ruhe ihre Sachen machen dürfen.

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Warum? Unterbrechungen und Störungen verursachen Fehler und Stress. Beides schadet dem Unternehmen und dem Wohlbefinden. Langfristig führen sie zu Krankheit.

Wie? Wichtig sind Zeiten, in denen die Mitarbeitenden sich darauf verlassen können, nicht gestört zu werden. Die Verantwortung liegt aber zuletzt bei jedem Einzelnen: In der Stillarbeitszeit hat auch der Kita-Chat mal Pause. Und die dringende Frage ist vielleicht doch nicht so dringend, wenn sie nirgends notiert wurde.

3. Mitgefühl

Verschließen wir unser Herz gegenüber den Menschen, mit denen wir arbeiten, erzeugen wir Leid – innerlich wie äußerlich. Wir verbreiten negative Gefühle am Arbeitsplatz und isolieren uns hinter einer Mauer aus Desinteresse.

— Sharon Salzberg

Was? Wir können den Menschen nicht in den Kopf schauen, wir können aber fragen, was sie bewegt, wenn sie seltsam reagieren. Und wenn wir nicht fragen können oder wollen, dann können wir vom Besten ausgehen: Sie hat mich im Flur ignoriert und wütend geradeaus gestarrt. Vermutlich ist gerade etwas richtig Blödes passiert. Und wahrscheinlich hat es weder etwas mit ihrer Persönlichkeit zu tun, noch mit meinem Verhalten.

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Warum? Jeder Konflikt muss mehr oder weniger bearbeitet werden. Mitgefühl verhindert, dass unnötige Konflikte entstehen. Deshalb macht es die Zusammenarbeit so viel leichter, anderen nicht ständig Schlechtes zu unterstellen.

Wie? Hier helfen offene Worte und gemeinsame Ziele: Wir erlauben einander, mies gelaunt zu sein. Darin liegt eine große Freiheit.

4. Resilienz

Kein Job ist frei von Stress. Kein Arbeitsleben bleibt ohne Herausforderungen, Konflikte, Druck, Rückschläge oder Momente völliger Erschöpfung. Zufriedenheit hängt davon ab, wie gut wir mit den Hindernissen umgehen, die uns begegnen:
ob wir uns erholen können, aus Fehlern lernen, Dinge in Ordnung bringen und – am wichtigsten – neu anfangen, ohne zu grübeln oder zu bereuen.

— Sharon Salzberg

Was? Resilienz ist eine allgemeine Widerstandskraft: Auch, wenn es Menschen in schlechten Zeiten schlecht geht, erholen sie sich wieder davon. Das gelingt aber nur, wenn sie den Raum dafür bekommen.

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Warum? Ohne ein Bewusstsein für die Bedeutung der Erholung geht es immer nur bergab.

Wie? Resilienz kann nicht beschlossen werden. Sie entsteht zum Beispiel durch eine zuversichtliche Gemeinschaft, aber auch durch Coaching-Prozesse und Bildung. Dazu gehört auch das Bewusstsein: Wenn wir uns bei jeder Unannehmlichkeit auf Probleme der Vergangenheit zurückbesinnen, dann wird wirklich! Alles! Immer! Schlimmer! Und das ist ein wenig unprofessionell.

5. Verbindung und Kommunikation

Wie präsent du bist, wie gut du deine eigenen Emotionen regulieren kannst, ebenso wie komplexe, vielschichtige Beziehungen, ist entscheidend dafür, ob du deine Arbeit hinkriegst.

— Sharon Salzberg

Was? Bei aller Liebe zum Homeoffice: Wir müssen wieder zueinanderfinden. Und das ist manchmal ganz räumlich gemeint.

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Warum? Die Digitalisierung hat manche Menschen um hundert Jahre gesellschaftlicher Entwicklung zurückgeworfen. Um diese Zeit war es nämlich, dass Wissenschaftler erstmals beobachteten, dass Austausch und Gemeinschaft unser Wohlbefinden und Leistung verbesserten.

Wie? Hier braucht jedes Team seine eigene Strategie. Wie möchten die Mitarbeitenden zusammenkommen? Soll es bei der Arbeit sein – oder eine monatliche Hausparty? Soll das frühere Offsite durch ein Onsite von zwei bis drei Tagen ersetzt werden? Und was muss passieren, damit diese Tage keine Stressoren sind, sondern echte Zusammenarbeit ermöglichen?

6. Integrität

Integrität im Arbeitskontext bedeutet, ein Gefühl von Ganzheit und Ehrlichkeit am Arbeitsplatz zu bewahren – also unser Handeln im Job mit unseren Werten und Prinzipien in Einklang zu bringen.

— Sharon Salzberg

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Was? Würdest du für das stehen wollen, was du bei der Arbeit jeden Tag machst? Und wenn nicht: Wofür steht deine Arbeit für dich? Nicht alle Menschen benötigen einen „Job mit Sinn“. Aber es hilft, sich gelegentlich darüber Gedanken zu machen, was man macht und warum.

Warum? Diese Form von Integrität moderiert Unzufriedenheit. Entweder wird die Unzufriedenheit kleiner oder sie wird so groß, dass sie zum Handeln zwingt. Beides ist wichtig. Du willst so nicht mehr arbeiten? Dann musst du etwas ändern.

Wie? Reden, reden, reden. Wer die Frage nach Arbeit und Integrität lieber mit sich allein abmacht, kann auch schreiben. Weniger bewährt hat sich das Grübeln im eigenen Kopf.

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7. Bedeutung

Ein Teil der Lösung sein.

— Sharon Salzberg

Was? Die Bedeutung der Arbeit ist in vielen Studien umfassend belegt worden. Sie motiviert und hilft Menschen, unbefriedigende Zeiten zu überstehen. Bedeutung meint: Meine Arbeit oder mein Anteil an der Arbeit sind für andere wichtig.

Warum? Die Bedeutung ihrer Arbeit zu kennen, zeigt Menschen, dass ihre Leistung etwas wert ist. Dies stärkt Zufriedenheit, Motivation, Leistung, Kreativität und Wohlbefinden.

Wie? Die Bedeutung einer Leistung kann leicht kommuniziert werden: „Danke für den Bericht. Er ist wichtig für mich, weil ich ihn einsetzen kann, um unser Projekt auch im neuen Jahr weiterführen zu können.“ So einfach ist das.

Wie nicht? Dass ein Job wichtig ist, heißt nicht, dass er alle anderen Lebensbereiche überstrahlen muss. Selbst die motiviertesten Mitarbeiter mit den sinnvollsten Jobs dürfen einmal nach Hause gehen und an etwas anderes denken.

8. Offenheit

Offene Achtsamkeit führt zu Akzeptanz. Akzeptanz führt zum Ende von Konflikten. Das Ende von Konflikten bringt Klarheit über Sinn und Ziel, und daraus entsteht schließlich ein achtsames, wirkungsvolles Handeln. Offene Achtsamkeit schließt nichts aus – auch nicht unsere grundlegende Ahnungslosigkeit darüber, welche Bedeutung unsere Arbeit langfristig haben wird. Das erlaubt uns, loszulassen, uns zu weiten statt zu verengen, den langen Atem zu bewahren und offen für alle Möglichkeiten zu bleiben.

— Sharon Salzberg

Was? Jede neue Herausforderung kommt mit einem breiten Spektrum an Möglichkeiten hervor. Und es ist ganz natürlich, dass oft nur wenige von ihnen sichtbar sind. Doch gute Arbeit bedeutet auch: Lösungen finden. Und das erfordert manchmal etwas Zeit und Abseitigkeit.

Warum? Naheliegende Lösungen können alles sein, was gerade nötig ist. Aber manchmal sind es die abseitigen Ideen, die ein Team wirklich voranbringen. Wenn diese Ideen keinen Raum bekommen, bleibt die Unternehmung hinter ihren Möglichkeiten zurück.

Wie? Es hilft, Kompetenzen und Möglichkeiten breit zu streuen. Die Kollegin will einen schräg klingenden Workshop besuchen? Jemand anderes will das Brainstorming aufs Dach verlegen? Offenheit bedeutet: Alles ist grundsätzlich möglich. Hindernisse können wir uns auch später noch ausdenken.

Eine Teamkultur, die solche Werte auslebt, wird offen für ihre Mitglieder und offen für neue Ideen. Sie lässt Raum für Lösungen, aber auch für Gesundheit und Spaß. Das ist die Arbeit der Zukunft. Und plötzlich klingt das alles gar nicht mehr so esoterisch, sondern nach Werten, für die es praktische Strategien benötigt.

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