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Nur 5 Prozent ohne Mängel: Untersuchung nimmt Waren asiatischer Onlineshops unter die Lupe

Chinesische Online-Händler wie Temu und Shein unterbieten sich gegenseitig im Kampf um die vermeintlich besten Angebote. Das geht zulasten der Sicherheit, wie eine neue Untersuchung zeigt.

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Günstig soll es sein und eine große Auswahl überzeugt? Damit werben viele asiatische Online-Händler. Warum etwas mehr Geld für Produkte manchmal wortwörtlich nicht oder weniger schaden kann, zeigt diese Untersuchung. (Foto: Tada Images / Shutterstock)

Anbieter wie Temu und Shein boomen. Das liegt an günstigen Preisen und einer riesigen Produktauswahl. Ein niedriger Preis und schon landet das Produkt ohne Fragen in unseren Warenkörben. Doch wer die Zahlen dieser Untersuchung liest, wird sich so einen Kauf in Zukunft vielleicht zweimal überlegen: Kaum einmal fünf Prozent halten EU-Sicherheitsstandards ein, wie eine Untersuchung des Zolls zeigt.

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Günstige Preise bedeuten oft zu niedrige Sicherheitsstandards

E-Commerce-Plattformen wie Temu und Co. werben oft mit besonders günstigen oder sogar Gratis-Produkten. Niedrige Preise und große Auswahl verleiten Endkonsumenten zum schnellen Kauf. Anforderungen der Europäischen Union zur Sicherheit von Produkten, die uns vor Unfällen und Verletzungen beschützen sollen, werden dabei oft ignoriert.

Um zu sehen, wie groß das Problem wirklich ist, hat der Zoll gemeinsam mit dem Regierungspräsidium Darmstadt Produkte der einschlägigen Online-Händler geprüft und getestet. Die Auswertung ist wie erwartet erschreckend. So heißt es in der dpa-Meldung: „Über 95 Prozent der im Regierungsbezirk Darmstadt kontrollierten Produkte wiesen Mängel auf.“

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Händler sparen also an den Sicherheitsfaktoren oder ignorieren bewusst Vorschriften. Ein Beispiel: Für alle Produkte, die in der EU verkauft werden, ist eine CE-Kennzeichnung notwendig. Je nach Quelle werden hier Kosten von wenigen Hundert Euro bis mehreren Zehntausend angegeben.

Diese Produkte sind betroffen

Diese Zahl ergab sich aus den stichprobenartigen Kontrollen seit Mai 2024. Mehr als 800 Produkte wurden unter die Lupe genommen. Als Beispiele werden Kleidung, Spielzeuge, Schwimmhilfen, Sonnenbrillen, Schutzhelme, Tätowiermaschinen und -nadeln sowie Laserpointer genannt.

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Gerade bei Schutzkleidung mit unzureichenden Sicherheitsstandards sind Unfälle vorprogrammiert. Aber auch Laserpointer mit einer 300-fachen Power der legalen Leuchtkraft können schnell Schäden an Augen anrichten.

Es muss allerdings erwähnt werden, dass nicht nur direkte, technische Mängel eine Rolle bei der Untersuchung gespielt haben. Oftmals fehlte auch ein Produktverantwortlicher aus der EU. Diese Person hat die Funktion eines direkten Ansprechpartners vor Ort, der für die Sicherheit und Konformität des Produkts verantwortlich ist – und gemacht werden kann, sollte dies nicht der Fall sein. All das dient dem erweiterten Schutz der Endverbraucher.

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14 Internetmilliardäre, die kein Schwein kennt Quelle: Tableau

Missachtung der Regeln als Wachstums-Rezept

Wie sehr diese „Wir kennen keine Regeln”-Taktik der umstrittenen Handelsplattformen Druck auf den europäischen Markt ausübt, zeigt auch eine Drittstaatenstudie des Forschungsinstituts Ibi Research und des HDE (Handelsverband Deutschland). Der Handelsverband Bayern schreibt dazu, dass die Online-Riesen durch Missachtung von EU-Gesetzen und Vorschriften Wettbewerbsvorteile erlangen.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Konzerne wie Temu und Shein geschickt Lücken in der Marktüberwachung nutzen. Die Studie kritisiert dabei unter anderem eine fehlende innereuropäische Vernetzung beim Datenaustausch und unzureichende Zollkontrollen.

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Wie stark dieser Wettbewerbsvorteil durch die Missachtung der Vorschriften ausfällt, lässt sich kaum in konkreten Zahlen ausdrücken. Allerdings gibt es greifbare Daten, die wir messen können: Temu rutschte beispielsweise innerhalb kürzester Zeit auf Platz vier der beliebtesten Kaufplattformen in Deutschland.

So berichtete das Handelsblatt schon im Januar 2024 darüber, dass 26 Prozent der Deutschen bei Temu kaufen. Sie bezieht sich auf eine Studie von Appinio, die über 1000 Deutsche befragte. So schreiben die Autoren der Studie: „Amazon bleibt mit 86 Prozent der unangefochtene Marktführer, doch Temu nähert sich ein Dreivierteljahr nach Markteintritt in Deutschland bereits den Zahlen von Otto (30%) und Ebay (44%).“

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