In den vergangenen Monaten haben unbekannte Hacker offenbar zielgerichtet Industriefirmen sowie deren Zulieferer unter Beschuss genommen. Betroffen sind laut einer Analyse der Sicherheitsforscher von Kaspersky Unternehmen in Deutschland, Großbritannien und Japan. Die Hacker greifen bei ihren Angriffen auf maßgeschneiderte E-Mails sowie die in der Szene immer beliebter werdende Malware Mimikatz zurück, wie ZDNet berichtet.
Malware über Phishing-E-Mails eingeschleust
Die von Kaspersky beobachteten Attacken haben Anfang 2020 begonnen. Die Hacker schleusten ihre Malware mit der Hilfe von Phishing-E-Mails in die betroffenen Unternehmen. An die Nachrichten waren etwa Word-Dokumente mit schädlichen Makros angehängt. Die Malware wurde allerdings nur dann aktiv, wenn die Sprache der E-Mail mit jener des Betriebssystems übereinstimmte.
Bei der Malware soll es sich, wie oben erwähnt, um das Tool Mimikatz handeln. Ursprünglich war die Software einmal entwickelt worden, um Schwachstellen in Authentifizierungsprotokollen von Microsoft aufzuspüren, wie ZDNet schreibt. Daher ist das unter Hackern mittlerweile sehr beliebte Programm etwa in der Lage, Daten wie Kerberos-Tickets anzuzeigen. Mit diesen und ähnlichen Informationen können Hacker dann Unternehmensnetzwerke kompromittieren und sich Zugriff auf Konten mit Admin-Rechten verschaffen.
Download per Steganografie getarnt
Die Aufmerksamkeit der Kaspersky-Sicherheitsforscher habe das Vorgehen der Hacker unter anderem erregt, weil die Hacker die Entdeckung des Malware-Moduls mithilfe von Steganografiemethoden erschweren. Dadurch sei es fast unmöglich, den Download mithilfe von Lösungen zur Überwachung und Steuerung des Netzwerkverkehrs zu entdecken, wie Kaspersky-Experte Vyacheslav Kopeytsev erklärt.
Zudem sei nicht klar, wer oder was hinter den Angriffen stecke. Und: Besorgniserregend sei, dass vor allem Zulieferfirmen im Industriebereich im Fokus stünden. Das mache Angriffe auf Konzerne mit von den Auftragnehmern verwendeten Remoteverwaltungstools möglich. Kaspersky empfiehlt daher auch, Mitarbeiter im Umgang mit E-Mails zu schulen und die Ausführung von Makros einzuschränken.
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