Ist Fifa 22 der letzte Teil der Erfolgsreihe? Andeutungen lassen EA-Aktie abrutschen
Während Rivale Konami mit dem PES-Nachfolger E-Football das aktuell unbeliebteste Spiel auf Steam im Angebot hat, legte Fifa 22 von Electronics Art (EA) einmal mehr einen erfolgreichen Verkaufsstart hin. Laut GFK Entertainment war der neueste Teil der Erfolgsreihe der „mit Abstand erfolgreichste Games-Start des bisherigen Jahres“. Innerhalb einer Woche sprang das Spiel an die Spitze der Plattformcharts von Xbox und Playstation. Es könnte aber der letzte Fifa-Titel sein, den EA auf den Markt gebracht hat.
Fifa 23 oder nicht? EA prüft Lizenzvertrag
Denn die 1993 vereinbarte Kooperation zwischen dem Fußball-Weltverband Fifa und EA Sports läuft im kommenden Jahr aus, wie der Spielehersteller in einer Pressemitteilung bestätigte. EA Sports überlege eine Namensänderung für seine Fußball-Games. „Das bedeutet, wir nehmen die Vereinbarung mit der Fifa zu den Namensrechten unter die Lupe“, heißt es in der Mitteilung.
Diese Vereinbarung sei aber unabhängig von denen mit den insgesamt über 300 anderen Lizenzgebern. Durch diese könne EA die Namen von mehr als 17.000 Fußballer:innen in mehr als 700 Vereinen sowie von 100 Stadien und 30 Ligen rund um den Globus nutzen. Zudem gebe es Verträge mit der Uefa Champions League, der Uefa Europa League, dem Conmebol Libertadores, der Premier League, der Bundesliga und La Liga Santander sowie vielen anderen. Heißt, so könnte man zwischen den Zeilen lesen, die Fifa-Lizenz ist für EA nicht (mehr) ganz so wichtig.
Überzogene Forderung oder Neuausrichtung?
Wenn EA den Vertrag mit der Fifa auslaufen ließe, würde es ein Fifa 23, zumindest unter genau diesem Namen, nicht geben. Ein Fußballspiel unter einem anderen Namen, etwa – mal wild spekuliert – EA Football 2023, könnte und dürfte aber kommen. Warum EA auf eine Verlängerung des Vertrags mit der Fifa verzichten will, auch darüber kann derzeit nur spekuliert werden. Golem zufolge könnten dafür möglicherweise überzogene Forderungen der Fifa verantwortlich sein. Denkbar ist freilich auch eine strategische Neupositionierung.
So oder so, die Börsianer:innen scheinen adhoc nicht ganz so überzeugt von einer möglichen Neupositionierung zu sein. An der Nasdaq rauschte die EA-Aktie kurz nach Veröffentlichung der Pressemitteilung um fünf Prozent nach unten. Aktuell scheint man sich aber mit der Idee schon langsam anzufreunden. Im Laufe des Freitags ging es mit dem Papier wieder um knapp zwei Prozent nach oben.