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Nach Kliemann-Betrugsvorwurf: About You stoppt Verkauf der Oderso-Masken

Fynn Kliemann soll mit seiner Marke „Oderso“ in großem Stil falsch deklarierte Stoffmasken verkauft haben, das zeigt ein neues Video vom ZDF Magazin Royale. About You reagiert und stoppt den Verkauf.

Von Insa Schniedermeier
2 Min.
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Fynn Kliemann, deutscher Musiker und Youtuber, auf seinem Hof „Kliemannsland“ im Ortsteil Rüspel. (Foto: picture alliance/dpa | Hauke-Christian Dittrich)


Seit heute führt der Link ins Leere: Der Onlinemodehändler About You hat auf das Youtube-Video von Jan Böhmermann reagiert und die Marke „Oderso“ aus ihrem Shop entfernt. Grund sind die Betrugsvorwürfe gegen Fynn Kliemann, die aus Recherchen des ZDF Magazin Royale hervorgingen. Statt fair produzierter Stoffmasken aus Portugal soll Kliemann mit seinem Geschäftspartner Tom Illbruck billig produzierte Ware aus Bangladesch und Vietnam verkauft haben und damit nicht nur Verbraucher:innen sondern auch Vertriebspartner About You getäuscht haben.

„Nach Recherchen des ZDF Magazin Royale sind Darstellungen von Fynn Kliemann und Tom Illbruck zu Produktionsorten und dem Verkauf zum Selbstkostenpreis der Masken falsch“, heißt es auf einer eigens für den Fall kreierten Website des ZDF Magazin Royale. Die Täuschung sei bewusst und vorsätzlich passiert.

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Zudem sei eine Charge von 100.000 fehlerhaften Masken von Kliemann als „Spende“ an Flüchtlingslager in Griechenland und Bosnien geschickt worden – dabei soll es ihm in erster Linie darum gegangen sein, die kostspielige Entsorgung zu umgehen.

Der Verkauf der Masken lief über Kliemanns Onlineshop „Oderso“ sowie über den Modehändler About You. Die Nachfrage war insbesondere zu Beginn der Pandemie groß. Mehrere Millionen Masken sollen laut About-You-Chef Tarek Müller bei Kliemann geordert worden sein.

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„Krise kann auch geil sein“

Besonders bitter ist der Beigeschmack der Maskenaffäre, da sich Kliemann bislang stets öffentlichkeitswirksam als Weltverbesser und Wohltäter positioniert hat. Um Profit ginge es ihm nicht, wie er immer wieder betont. „Es geht in dieser Krise nicht darum, Geld zu verdienen, sondern darum, möglichst vielen Menschen zu helfen, die gerade dringend Hilfe brauchen“, zitiert ihn beispielsweise der Weser Kurier im April 2020.

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Ebenfalls im April 2020 sagte sein Geschäftspartner Tom Illbruck zu Business Insider: „Das fühlt sich schon megageil an … die Menschen sind uns so dankbar. Ich meine – wir haben zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen und waren Vorreiter. Das war irgendwie auch unsere Pflicht.“ In einem geleakten Whatsapp-Chat hingegen schreibt Kliemann: „Krise kann auch geil sein“.

About You stoppt Verkauf

„Aktuell prüfen wir den Fall intern, um uns ein genaues Bild über den Sachverhalt zu verschaffen“, äußert sich About You zum Verkaufsstopp der Kliemann-Masken per Mail. „Im ersten Schritt haben wir daher die ‚Oderso‘-Masken offline genommen.“

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Auf About You sucht man die Oderso-Marke seit heute vergeblich. (Screenshot: About You/t3n.de)

Kliemann selbst hatte sich wenige Tage vor der Veröffentlichung in einem Instagram-Video zu Wort gemeldet und sich als Minderheitsgesellschafter von den Geschäftsabläufen und Produktionsprozessen der Firma Global Tactics distanziert. Er habe die Masken – die alle in Serbien und Portugal produziert worden seien – lediglich als Kunde erworben und anschließend weiterverkauft.

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