Vulkanausbrüche, Schneestürme, Überschwemmungen: Google-Tool zeigt Veränderung der Welt
Unser Planet, die Erde, befindet sich in einem stetigen Wandel. Vor rund 250 Millionen Jahren existierte noch der Urkontinent Pangaea, dann tat die Plattentektonik ihr Übriges und die Erde entwickelte sich über Jahrmillionen zu dem, was wir heute kennen.
Heute verschieben sich zwar nicht täglich die Kontinente, aber dennoch verändert der Planet sich aktuell sehr schnell und das nicht gerade zum Guten. Diese Veränderungen sind zum Teil auf den Klimawandel zurückzuführen, der Waldbrände oder Überschwemmungen mit sich bringt. Dazu kommen von Menschenhand provozierte Einschnitte wie Rodung und Urbanisierung. Forscher und Regierungen sind dabei auf detaillierte Informationen zu diesen Veränderungen angewiesen, um Maßnahmen zu entwickeln, die diesen negativen Wandel aufhalten oder zumindest eindämmen. Derzeit weisen die meisten vorhandenen Datensätze einem Landgebiet einen einzigen Landbedeckungstyp zu – wie Bäume, Bebauung, Getreide oder Schnee – basierend auf dem, was auf einem Satellitenbild am deutlichsten ist.
Schnellere Reaktionen möglich
An dieser Stelle will Google mit einem neuen Tool helfen. Um Satellitenbilder in nützlichere Informationen zur Quantifizierung von Veränderungen umzuwandeln, hat der Konzern zusammen mit dem World Resources Institute „Dynamic World“ erstellt. Auf Grundlage der Google-Earth-Engine und einer KI-Plattform bietet Dynamic World globale Landbedeckungsdaten nahezu in Echtzeit und bis auf zehn Meter genau. So kann detailliert erkannt werden, was sich auf dem Land befindet und wie es genutzt wird. Egal, ob in den Wäldern des Amazonas, europäischen Städten oder der asiatischen Landwirtschaft. Ökosysteme können so besser überwacht und verstanden und genauere Vorhersagen zum Schutz des Planeten getroffen werden.
Um mit Dynamic World ein genaueres Verständnis der Landbedeckung zu schaffen, wurden neun Landbedeckungstypen identifiziert, die als Wasser, überschwemmte Vegetation, bebaute Gebiete, Bäume, Feldfrüchte, nackter Boden, Gras, Sträucher/Gestrüpp und Schnee/Eis klassifiziert wurden. Normalerweise dauert die Erstellung aktueller globaler Landbedeckungskarten Monate. Mit dem KI-Modell, das Satellitenbilder analysiert, sobald sie verfügbar sind, werden täglich über 5.000 Bilder der dynamischen Welt erstellt. Dabei kann auf Daten von Juni 2015 bis vor zwei Tagen zurückgegriffen werden. Wissenschaftlern und politischen Entscheidungsträgern ist es so möglich, das Ausmaß jüngster Ereignisse, wie Schneestürme, Waldbrände oder Vulkanausbrüche, innerhalb weniger Tage zu erkennen.