Google ist mit Google Maps bereits seit Langem der Platzhirsch unter den digitalen Kartendiensten. Eine Allianz aus Amazon Web Services, Microsoft, Meta und Tomtom könnte der Suchmaschine nun allerdings Konkurrenz machen.
Diese Konkurrenz kommt in Form der sogenannten Overture Maps Foundation, gegründet von der Linux Foundation. Deren Gründungsmitglieder sind die vier oben genannten Tech-Unternehmen, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Ziel der neuen Foundation ist es, Kartierungsdaten von allen teilnehmenden Unternehmen zu sammeln und daraus einen Kartendienst zu erstellen, der diese zusammenbringt. So erhofft sich die Allianz einen Kartenservice, der von den Daten seiner Mitglieder profitiert und deren Mitglieder von den Daten profitieren.
Die Industrie muss zusammenrücken
„Die Kartierung der physischen Umgebung und jeder Gemeinschaft auf der Welt, selbst wenn sie wachsen und sich verändern, ist eine äußerst komplexe Herausforderung, die keine Organisation alleine bewältigen kann. Die Industrie muss zusammenkommen, um dies zum Nutzen aller zu tun“, sagte Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation.
„Wir freuen uns, diese offene Zusammenarbeit zwischen führenden Technologieunternehmen zu erleichtern, um hochwertige, offene Kartendaten zu entwickeln, die unzählige Innovationen zum Nutzen von Menschen, Unternehmen und Gemeinschaften ermöglichen werden.“
Eine der größten Herausforderungen beim Sammeln von Kartendaten sei es, hochwertige, aktuelle und umfassende Daten aus verschiedenen Quellen zusammenzubringen. Genau dieser Herausforderung möchte sich die Overture Maps Foundation stellen.
Erste Daten werden 2023 veröffentlicht
Die ersten Daten möchte der Zusammenschluss in der ersten Hälfte 2023 veröffentlichen. In diesen sollen Gebäude, Straßen und Verwaltungsinformationen enthalten sein. Die Datensätze und der Funktionsumfang sollen allerdings stetig erweitert werden.
So sollen später auch weitere Layer wie Orte, Routenführung und 3D-Gebäudedaten in die Karten integriert werden. Momentan sind nur AWS, Meta, Microsoft und Tomtom Teil der Allianz – allerdings steht die Foundation offen für weitere Unternehmen, die Daten zu dem Projekt beisteuern möchten.
Tomtom hat bereits im letzten Monat seine eigene Plattform auf Open-Source-Basis gestartet und auch Instagram hat eine Google-Maps-Alternative angekündigt.