Der Jupiter weist nun offiziell die höchste Zahl bekannter Monde in unserem Sonnensystem auf. Mit 92 Trabanten stellt er den bisherigen Spitzenreiter, den Saturn, der seinerseits „nur“ 83 Monde aufzuweisen hat, recht deutlich in den Schatten.
Ab 2023 sollen Sonden den Jupiter näher erforschen
Die bislang unentdeckten Jupitermonde wurden kürzlich in die offizielle, vom Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union geführten Liste aufgenommen, wie Teamleiter Scott Sheppard von der Carnegie Institution gegenüber AP bestätigt. Die Carnegie Institution for Science ist eine 1902 gegründete Stiftung, die von Washington, D.C. aus operiert, aber Einrichtungen in mehreren US-Bundesstaaten unterhält.
Die neuen Monde wurden mit Teleskopen auf Hawaii und in Chile in den Jahren 2021 und 2022 erstmals entdeckt. In der Folge wurden ihre Umlaufbahnen durch weitere Beobachtungen bestätigt.
Laut Sheppard haben die neu entdeckten Monde Durchmesser zwischen einem und drei Kilometern. Sheppards Team hofft, „in naher Zukunft einen dieser äußeren Monde aus der Nähe abbilden zu können, um ihre Herkunft besser bestimmen zu können.“
Im kommenden April schickt die Europäische Weltraumagentur Esa eine Raumsonde zum Jupiter. Sie soll den Planeten und einige seiner größeren, eisigen Monde untersuchen. Im Jahr 2024 will die US-Raumfahrtbehörde Nasa dann den sogenannten „Europa Clipper“ an den Start bringen. Die Sonde soll den gleichnamigen Jupitermond erforschen. Unter seiner gefrorenen Oberfläche wird ein Ozean vermutet.
Serien-Mondfinder Sheppard rechnet mit weiteren Trabanten
Sheppard ist kein Neuling im Geschäft des Entdeckens von Monden. Er war bisher an immerhin 70 Mondentdeckungen um den Jupiter beteiligt und geht davon aus, dass es weitere gibt, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Gerade die Planeten Jupiter und Saturn sind von einer Vielzahl kleiner Monde umgeben. Die Vermutung lautet, dass es sich dabei um Fragmente von einst größeren Monden handelt.
Mondsuche an entfernteren Planeten schwieriger
Auch um den Uranus und den Neptun werden eine Vielzahl von Monden vermutet, allerdings sind diese Planeten so weit entfernt, dass die Suche nach Monden noch schwieriger ist, beklagt Sheppard.
Vorerst bleiben die neu entdeckten Monde des Jupiters ohne Namen. Da Monde mindestens 1,5 Kilometer groß sein müssen, um benannt zu werden, kommen laut Sheppard vom aktuellen Fund nur etwa die Hälfte der neuen Monde für eine Benennung infrage.