DHDL-Nachlese: AR-Baustellen, ein Wohnmobil zum Einbauen und flache Schlüsselbunde
Es ging wieder los: Folge 1 der 13. „Die Höhle der Löwen“-Staffel hatte zum Auftakt fünf Pitches zu bieten. Hier gibt es die Details – und die passenden Twitter-Kommentare. Die komplette Folge gibt es bei RTL Plus zum Nachschauen.
Lockcard: Kreditkarten-Portemonnaie für Schlüssel
Ihre dicken Portemonnaies und Schlüsselbunde haben sie gestört: Deshalb haben Jonas Weber und Aaron Rau Abhilfe geschaffen. Ihre Idee ist ein Etui in Checkkarten-Größe. Auf einer Kunststoffkarte werden Schlüssel befestigt, die flach darauf liegen. Angefangen haben die damaligen Studenten in Omas Garage, später folgte der Umzug in den elterlichen Keller. Ihre ersten Schlüssel-Portemonnaies haben sie dort im 3D-Drucker gefertigt. Nach und nach haben sie das Kartenformat erweitert: Mittlerweile sind es zwei äußere Platten, die miteinander verbunden werden. Auf die Platten können Schlüssel gelegt werden, außerdem gibt es Einschübe für Geldscheine und Hartgeld. Auch ein Ortungschip kann auf einer eigenen Platte integriert werden. „Durch den modularen Aufbau kann man sich das Lockerwallet nach den eigenen Bedürfnissen zusammenstellen“, so Mitgründer Weber. Mit dem Investment der Löwen wollen sie von Kunststoff auf nachhaltige Materialen wechseln.
Diesen Deal wollen die Gründer: 200.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile
Deal? Angebote gab es von allen Investor:innen: Carsten Maschmeyer tat sich mit Ralf Dümmel zusammen, die beiden boten 200.000 für 25 Prozent der Unternehmensanteile – dazu legten sie eine Plakatkampagne im Wert von 250.000 Euro drauf. Nils Glagau bot mit Neu-Löwe Tilmann Schulz 200.000 Euro für 30 Prozent, Dagmar Wöhrl bot 200.000 Euro für 20 Prozent. Die beiden Gründer berieten sich kurz – und entschieden sich für das Duo Maschmeyer und Dümmel.
Plugvan: Ein Wohnwagen zum Einbauen
Mit ihrer Idee sollen Transporter zu Wohnmobilen werden: Jörg Kortmann, Florian Fey und Max Müller haben einen Einsatz für Transporter entwickelt. „Wir haben uns gefragt, warum kann man nicht aus jedem Transporter ein Camping-Mobil machen?“, so Fey. Ihr Camping-Modul soll Lieferwagen vorübergehend zum Reisebegleiter machen. Darin verbaut ist ein ausziehbares Dach, eine Bank, die ausgezogen zum Bett wird, ein Kühlschrank und sogar eine Wasserpumpe, die für fließendes Wasser sorgt. Die Gründer versprechen, dass die Installation auf der Ladefläche in fünf Minuten erledigt sein soll. Das Modul wiegt 540 Kilogramm, preislich geht es ab 14.500 Euro los. Das Team biete außerdem günstigere Module für Handwerker:innen an, mit denen sie ihr Werkzeug transportieren können und den Transporter zur mobilen Werkstatt machen.
Diesen Deal wollten die Gründer: 350.000 Euro für 7,5 Prozent
Deal? Maschmeyer lobte erst mal: „Ich finde die Gründer nicht gut, ich finde sie sehr, sehr gut.“ Ein Angebot machte er trotzdem nicht, er sah den Preis als zu hoch an. Dümmel stieg aus, da er den Plugvan als nicht passend für sein Geschäftsmodell sah. Auch Schulz sah das modulare Wohnmobil als nicht für sein Geschäft geeignet an. Glagau fehlten genaue Informationen zur Zielgruppe, er stieg ebenfalls aus.
Mary Kwong: Traditionsgerichte für Zuhause
Sie betreiben ein Traditionshaus in Hamburg: Dennis und Mary-Ann Kwong führen in dritter Generation das „Dim Sum Haus“, es soll das älteste chinesische Restaurant in Hamburg sein. Ihr Verkaufsschlager ist die Peking-Ente, die nach einem Geheimrezept zubereitet wird – das traditionelle Gericht brachte sie zu ihrem Startup: Mary Kwong verkauft Kochboxen. „Dank uns wird aus ihren vier Wänden ein echtes Chinarestaurant“, sagt Mary-Ann Kwong. In der Kochbox befindet sich eine vorgegarte, nach Geheimrezept marinierte Ente, die dazugehörige Soße, geschnittene Gurken und Frühlingszwiebeln sowie die Fladen, mit denen die Ente gegessen wird. Außerdem bieten sie weitere traditionell-chinesische Gerichte an. Von den Löw:innen erhofften sie sich Unterstützung bei der Produktion – die Nachfrage sei so hoch, dass sie das mit den bisherigen Mitteln kaum schaffen könnten.
Das wollte das Gründer:innen-Paar: 300.000 Euro für zehn Prozent
Deal? Dümmel holt sich extra eine größere Portion, großes Schmatzen, schweigende Löwen. Dümmel stieg aus, weil es nicht sein Geschäftsmodell sei. Maschmeyer sah seinen „Fokus“ nicht auf dem Geschäftsmodell und stieg aus. Glagau tat sich mit Schulz und Wöhrl zusammen. „Wir drei passen so gut, weil mit Food kennen wir uns aus“, summiert Glagau. Dafür wollten sie allerdings 30 Prozent für 300.000 Euro. Ohne sich zur Besprechung zurückzuziehen sagten die beiden Gründer:innen zu.
Cityscaper: AR für Baustellen
Was wird hier eigentlich gebaut? Diese Fragen kennen Robin Römer und Sebastian Witt nur zu gut. Seit 2019 haben sie die Idee, Bürger:innen einen Blick in die Zukunft zu geben: Mit Augmented Reality wollen sie zeigen, was aus Baustellen entstehen soll. Per Smartphone oder Tablet sollen User:innen mithilfe einer App quasi „in die Zukunft blicken können“. Sie werden geortet, dann wird an der Stelle der Baustelle der Planungsentwurf in 3D gezeigt. „Das Besondere dabei ist, dass der Planungsentwurf direkt vor Ort in die eigentliche Szenerie eingepasst wird“, so Witt. Neben der Informationsmöglichkeit soll auch eine Möglichkeit zum Austausch mit Kommune, Stadt oder Bauherr geboten werden: Nutzer:innen können digital beispielsweise Vorschläge für Fahrradwege machen.
Das wollten die Gründer: 240.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile
Deal? „Sinnvoll ist das Ganze extrem“, bewertete Williams. Trotzdem stieg sie aus, da es nicht ihr Geschäftsfeld sei. Glagau fragte genau nach den Umsätzen, ebenso Schulz. Er stieg aus, da es nicht in den Handel zu bringen sei. Glagau sei seine Möglichkeiten zur Unterstützung ebenfalls als nicht passend an und stieg aus. Dümmel machte kein Angebot, da die Idee nicht zu seiner Strategie passe. Maschmeyer sah die Planung der beiden als nicht groß genug gedacht an und stieg daher aus.
Aquakallax: Kleiner, leistungsstarker Wasserfilter
Daniel Vietze ist leidenschaftlicher Aquaria – das hat ihn auf seine Idee gebracht. Der gelernte Anlagenmechaniker war auf der Suche nach einer kleine Pumpe für sein Aquarium, die leistungsstark ist und möglichst wenig Platz im Aquarium wegnimmt. Als er nicht fündig wurde, macht er sich selbst ans Werk. Nach zwei Jahren hat er einen Konkav Mattenfilter entwickelt, den er in Handarbeit herstellt. „Das Geheimnis der Filtermatte sind die darin eingearbeiteten Flüssigkeitskanäle“, sagt er. Das Wasser wird durch das Fließen durch die Matte gefiltert, Zusatzstoffe werden nicht benötigt, da sich automatisch Bakterien in der Matte bilden, die das Filtern übernehmen. Die Matte soll laut Vietze „mehr Leistung auf weniger Raum bringen“.
Das wollte der Gründer: 150.000 Euro für 15 Prozent
Deal? Maschmeyer machte kein Angebot, da es nicht zu ihm als Tech-Investor passe. „Du bist ein absolut cooler Typ“, lobte Wöhrl. Sie sah darin allerdings nicht ihren Bereich und stieg aus. Glagau lobte die Authentizität des Gründers, konnte ihm allerdings nicht die gewünschten Regal-Platzierungen bieten: Er machte kein Angebot. Auch Schulz stieg aus. Dümmel bot 25 Prozent für die geforderte Summe – der Gründer nahm an.