DHDL: Mit diesen Tipps fressen euch die Löwen aus der Hand

Wenn ihr richtig vorbereitet seid, bringen euch in der „Höhle der Löwen“ auch kritische Nachfragen nicht ins Schwitzen. (Foto: RTL/Bernd-Michael Maurer)
Seit 2014 bringt „Die Höhle der Löwen“ einen Hauch von Gründertum in die deutsche TV-Landschaft. Ganz unterschiedliche Gründer:innen präsentieren ihre Geschäftsideen und deren Umsetzung vor den kritischen Investor:innen. Die Hoffnung: ein Deal, durch den das junge Unternehmen so richtig Fahrt aufnehmen kann.
1. Passt mein Startup zur Show?
Nicht jedes Startup passt in eine TV-Show. Hochkomplexe Zusammenhänge müssen so schnell erklärt werden, dass man, wenn es zu kompliziert wird, unter Umständen schon mit seiner Bewerbung scheitert, noch bevor man ins Fernsehen darf.
Und: Man sollte erst dann den Weg in „Die Höhle der Löwen“ wagen, wenn man schon etwas zu „bieten“ hat. Wenn man ein Produkt oder einen Service entwickelt hat, dann sollte dieser auch schon von einigen Kund:innen getestet worden sein. Man spricht in dem Fall von einer Validierung. Das ist sehr wichtig, damit die eigenen Aussagen nicht von Beginn an infrage gestellt werden, sondern mit einer gewissen Sicherheit vorgebracht werden können.
Wenn Kundinnen und Kunden das Produkt heute bereits nutzen, ist das in der „Höhle der Löwen“ wie auch in klassischen Investorengesprächen bereits ein super Schritt. „Nur“ eine Idee zu präsentieren findet in der Sendung selten Anklang.
2. Passt meine Bewertung zur Show?
Das ein oder andere Mal gibt es bei DHDL Unternehmen, die zwar ein tolles Modell haben, sich in der Sendung aber vor allem mit der Bewertung des Unternehmens auseinandersetzen müssen. Das ist sehr hinderlich, weil das eigentliche Produkt oder der Service nicht ausreichend Aufmerksamkeit erhalten. Bewertungen von über acht Millionen Euro – auch wenn sie gerechtfertigt sein mögen – hatten es bisher immer ziemlich schwer in der Sendung und haben häufig Kritik erhalten. Wenn man eine so hohe Bewertung aufruft, ist „Die Höhle der Löwen“ vielleicht einfach nicht das richtige Format für das eigene Startup.
3. Geht als komplettes Gründungs-Team zu DHDL
Die Fragen der Löw:innen sind detailliert, auch wenn man das in der finalen TV-Ausstrahlung nicht immer sieht. Sie kennen sich teilweise sehr gut – auch mit technischen Produkten – aus und beleuchten verschiedenste Aspekte eines Unternehmens.
Wenn ein Startup-Team also beispielsweise den CTO oder CFO nicht mitnimmt, könnte diese Entscheidung nach hinten losgehen, wenn dann tiefgehende Fragen kommen. Außerdem wird den Löwinnen und Löwen, wenn ihr geschlossen auftretet, klar, dass ein ganzes Team hinter dem Unternehmen steht, was immer besonders positiv aufgenommen wird. Schlussendlich stärkt ein gemeinsamer Pitch nachhaltig auch die Moral im Team.
4. Analysiert euer Gegenüber ganz genau
Jeder Löwe und jede Löwin hat einen eigenen Hintergrund und entsprechende Netzwerke. Auch wenn das Ganze eine Show ist, will natürlich kein Jurymitglied sein privates Vermögen versenken. Deswegen investieren die Löw:innen überwiegend in Branchen, die sie kennen und einschätzen können, sodass sie hinterher als Coaches, Business-Angel und Unterstützer:innen positiven Einfluss auf den Unternehmenserfolg nehmen können.
Überlegt euch deshalb vorab, wer zu eurem Startup passen könnte. Wenn dann die Frage in der Sendung aufkommt: „Warum brauchen Sie mich an Ihrer Seite?“, solltet ihr definitiv eine Antwort parat haben. Baut euren Pitch also auch zielgruppengerecht auf.
5. Antizipiert mögliche Fragen
Viele Fragen der einzelnen Investor:innen könnt ihr antizipieren, indem ihr die letzten Staffeln anschaut, die jeweiligen Fragen der Löw:innen sammelt und für euch beantwortet. Teilt am besten die Fragen und entsprechenden Antworten unter euch im Team auf, sodass jeder weiß, wann er oder sie zum Einsatz kommt. So tretet ihr auch wirklich als Team auf und steht nicht einfach nur zu zweit oder dritt vor den Löwen – obwohl nur eine Person spricht.
6. Macht euer Produkt greifbar
Gerade wenn man mit einem digitalen, technischen Produkt in der Sendung auftritt, ist es besonders wichtig, das Problem und die entsprechende Lösung, also euer Unternehmen, für die Investor:innen und auch das Publikum greifbar zu machen. Hier kann es zum Beispiel eine Taktik sein, die Löwinnen und Löwen alltagsnah mit dem Problem zu konfrontieren, etwa in Form unzähliger Formulare oder nerviger Tätigkeiten im Haushalt. Dadurch können sie besser verstehen, worum es wirklich geht – und lassen sich vielleicht von eurer Lösung überzeugen.
7. Übung macht den Meister
Zu Beginn steht der Pitch, für den ihr drei Minuten habt. Den müsst ihr üben, üben, üben. Als Team. Jedes Wort, jede Silbe, jede Bewegung muss sitzen. Geht den Pitch also immer und immer wieder durch. Diskutiert, wer wo stehen soll, wann ihr Dokumente oder Produktproben übergebt und wer zu welchem Zeitpunkt einen Schritt nach vorn geht.
Übt mit eurem Team, lasst es zuschauen, die zu erwartenden Fragen stellen und achtet gemeinsam darauf, dass ihr euch klar ausdrückt und kein Fachchinesisch sprecht. Gemeinsam kommt ihr dann auf kleine Details, die den Unterschied ausmachen können.