Die Nasa sucht Ideen, um aus dem Mondstaub, dem sogenannten Regolith, Sauerstoff zu gewinnen. Wer Ideen dazu hat, soll sich bei der Weltraumagentur melden. Doch es gibt einige Anforderungen.
Die Nasa schreibt, die Gewinnung von Sauerstoff sei ein Schlüsselelement zur Entwicklung von Infrastrukturtechnologien, die eine „dauerhafte Präsenz auf der Mondoberfläche ermöglichen“. The Register berichtete von der Ausschreibung.
Infrastruktur aus Regolith aufbauen
Das Direktorat für Raumfahrtechnologie hat das Programm Lift-1 angesetzt. Das steht für „Lunar Infrastructure Foundational Technologies“, also grundlegende Infrastruktur-Technologien auf dem Mond. Es soll sich auf die skalierbare Verarbeitung von Mondregolith zu Sauerstoff konzentrieren.
Die Behörde erwartet, dass noch andere Nebenprodukte, etwa Metalle, dabei anfallen. Die Nasa schreibt: „Es wird erwartet, dass diese Rohstoffe wichtige Voraussetzungen für einen ausgedehnten und expansiven Betrieb auf dem Mond sind.“
Erst ein paar Dutzend Tonnen, dann Bergbau
Die Nasa möchte nach den ersten Demonstrationen die Technologie möglichst bald auf der tatsächlichen Mondumgebung erproben. Die Demonstrationen sollen es erleichtern, die Technologie- und Fähigkeitslücken für die In-Situ-Ressourcennutzung einzuschließen.
Die Agentur geht davon aus, dass „der kommerzielle Betrieb mit der Produktion von einigen Dutzend Tonnen Sauerstoff pro Jahr beginnen wird, sich aber zu Hunderten bis Tausenden Tonnen Sauerstoff, Wasser, Treibstoffen, Bau- und Fertigungsmaterial und weiteren Rohstoffen entwickeln wird.“ Am Ende stehen „kommerzielle Mondbergbau- und Verarbeitungssysteme“.
Lift-1 ist erst der Anfang
Das Programm Lift-1 bezieht sich direkt auf die 13 potenziellen Landestellen rund um den Südpol des Mondes. An diesen Stellen sollen reichlich Wasserstoff, Wassereis und andere Stoffe lagern, die man brauchen könnte.
The Register fällt dazu auf, dass es wohl noch keine „einsatzfähige technische Lösung gibt“ – aber spezifische Anforderungen schon.
Lift-1-Konzepte müssen kompakt und schnell sein
Die Nasa erwartet von Erfindern, dass ihre Konzepte nicht nur Sauerstoff aus Mondstaub gewinnen, sondern ihn auch verarbeiten und speichern können. Zudem sollen alle Schritte innerhalb eines Mondtages (29,5 Erdtage) geschehen können.
Die Arbeit soll „ohne menschliche Interaktion an der Oberfläche“ vollbracht werden. Das Konzept muss zudem auf eine einzige Landefähre passen und genug Energie mitbringen, um drei Extraktionszyklen durchzuführen.
Außerdem soll die Technologie über Instrumente verfügen, die ermitteln können, wie die Regolith-Extraktion auf dem Mond im Vergleich zu simulierten Mondstaub in zukünftigen Tests auf der Erde abschneidet.
Interessenten sollen am 13. November an einem Industrieforum teilnehmen, um weitere Details zu erfahren. Der Einsendeschluss liegt auf dem 18. Dezember.