Nach missglücktem Erstversuch: Japans neue H3-Rakete erreicht die Umlaufbahn
Die Rede war von elektrischen Problemen. Die führten wohl dazu, dass das Triebwerk der zweiten Stufe der H3-Rakete im Rahmen des ersten Tests im vergangenen Jahr nicht gestartet werden konnte. Nur 14 Minuten nach ihrem Start musste die H3 zusammen mit ihrer Nutzlast zerstört werden. Das war insofern besonders schmerzhaft, als es sich bei der Nutzlast um den fortschrittlichen Landbeobachtungssatelliten ALOS-3 gehandelt hatte.
Ein Jahr später: H3 erreicht Orbit
Nun, nahezu ein Jahr später, ist der Start gelungen. Die H3 konnte am Samstagmorgen erfolgreich vom Raumfahrtzentrum Tanegashima im Südwesten des Inselstaates abheben. Zuvor war der Start wegen schlechten Wetters um zwei Tage verschoben worden.
Die Rakete erreichte letztlich eine Umlaufbahn in einer Höhe von etwa 670 km und konnte zwei Erdbeobachtungssatelliten im Mikroformat absetzen. Ebenfalls an Bord war eine Attrappe des ALOS-Satelliten. Das teilt die Japan Aerospace Exploration Agency (Jaxa) mit.
H3 wird H-2A ablösen
Jaxa-Präsident Hiroshi Yamakawa zeigte sich auf einer Pressekonferenz „sehr erleichtert, die guten Ergebnisse verkünden zu können.“ Und sein Projektleiter Masashi Okada bekannte freimütig, mit dem erfolgreichen Start sei ihm „eine schwere Last von den Schultern genommen“ worden.
Nun habe sein Land „einen großen ersten Schritt“ getan, um den unabhängigen Zugang Japans zum Weltraum zu sichern und zu beweisen, dass man auf dem wachsenden internationalen Markt für Satellitenstarts mit anderen Ländern konkurrieren könne. Der H3-Start folgt der erfolgreichen Entsendung eines unbemannten Raumschiffs zum Mond im vergangenen Monat.
Die abgesetzte Sonde Slim macht seither allerdings mehr mit ihren Problemen von sich reden. Die H3 wird Japans derzeitige Hauptrakete H-2A ablösen. Die soll nach zwei weiteren Flügen ausgemustert werden.
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