Im April 2023 war der Mondlander Hakuto‑R der japanischen Firma Ispace auf den Mond gestürzt und verpasste die historische erste Mondlandung Japans und die erste Landung einer privaten Firma auf dem Erdtrabanten. Auf Letzteres müssen wir nach der ebenfalls gescheiterten Peregrine-Mission noch länger warten.
Japan will 5. Nation auf dem Mond werden
Japan könnte aber schon am Freitag zur fünften Nation aufsteigen, der eine Mondlandung gelingt. Welche Herausforderung das sein kann, hat derweil nicht nur der Fehlversuch von Hakuto‑R gezeigt. Auch Russland scheiterte im vergangenen Jahr an einer Landung auf dem Mond. Indien dagegen gelang das Kunststück.
Die im September 2023 erfolgreich von der Erde in Richtung Mond gestartete Slim-Sonde umkreist den Mond seit Weihnachten in einer Höhe von bis zu 600 Kilometern. Die Landung ist für den 19. Januar 2024 geplant. Wer will, kann das Manöver live verfolgen. Die japanische Weltraumagentur Jaxa stellt via Youtube einen Stream bereit.
Slim: 20-minütige Landephase
Der Landeanflug soll gegen 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit beginnen. Nach 20 Minuten wird der Lander auf dem Mond aufsetzen – wenn alles nach Plan läuft. Slims Abstiegsphase soll in 15 Kilometern Höhe beginnen. Ist der Lander noch 300 Meter von der Mondoberfläche entfernt, richtet er sich neu aus – je nach wahrgenommenen Hindernissen.
In drei Metern Höhe schaltet Slim den Antrieb aus und setzt auf dem Mond auf. Für eine möglichst weiche Landung soll eine neue Technologie sorgen, die sich im Landefuß befindet. Dabei wurde Metall per 3D-Druck in eine schwammartige Form gebracht, wie mdr.de berichtet. Diese schwammartige Struktur wird bei der Landung zerdrückt und soll so den Aufprall abfedern.
Minirover Sora‑Q soll Mond erkunden
Anschließend soll der von der Doshisha-Universität gemeinsam mit dem Spielzeughersteller Takara Tomy entwickelte Rover Sora‑Q den Mond erkunden und etwa Gestein untersuchen. Wichtigster Teil der Mission ist aber der erfolgreiche Test der oben erwähnten Landetechnologie sowie einer punktgenauen Landung mit einem Toleranzbereich von nur 100 Metern.
Das soll es später einfacher machen, auf anderen Monden oder Planeten zu landen – und zwar genau da, wo man sich neue Erkenntnisse erhofft, und nicht einfach dort, wo eine Landung nach bisherigen Maßstäben möglich erscheint.