Dieser alternative App-Store macht Steve Jobs‘ Albtraum wahr
Auf iPhones ist jetzt möglich, was Steve Jobs immer verhindern wollte: iOS-Apps, die pornografische Inhalte verbreiten. Möglich macht das innerhalb der Europäischen Union der Digital Markets Act, der iPhone-User:innen die Freiheit verleiht, Apps auch aus alternativen Marktplätzen wie Altstore PAL zu installieren.
Eben dort ist die App Hot Tub verfügbar, die Apples Zorn gleich doppelt erregt. Erstens, indem sie „offenkundig sexuelles oder pornografisches Material“ enthält, was Apple in seinem eigenen App-Store ausdrücklich verbietet. Und zweitens, weil die App von ihrem Entwickler Riley Testut als erste „von Apple genehmigte“ Porno-App bezeichnet wird.
Apple billigt die App keineswegs
Ein Unding findet der Apple-Sprecher Peter Ajemian, der gegenüber The Verge ein Statement abgegeben hat. Darin heißt es: „Wir sind zutiefst besorgt über die Sicherheitsrisiken, die Hardcore-Porno-Apps dieser Art für EU-Nutzer:innen, insbesondere Kinder, darstellen.“
Apps solcher Art würden das Vertrauen der User:innen in das Apple-Ökosystem untergraben, das nach dem eigenen Anspruch das beste der Welt werden solle. „Entgegen den falschen Aussagen des Marktplatzentwicklers“ billige Apple die App „ganz sicher nicht“.
Die erfolgte Überprüfung läuft unabhängig von Inhalten
Ohne das Gesetz der Europäischen Kommission würde Apple die Verbreitung solcher Apps durch Marktplatzbetreiber wie Altstore und Epic nicht zulassen. Mit seiner Behauptung, Apple hätte die App genehmigt, bezieht sich Riley Testut übrigens tatsächlich auf eine durch Apple erfolgte Überprüfung.
Diese durchlaufen alle Apps, die außerhalb des App-Stores erworben werden können. Die Prüfung bezieht sich aber lediglich auf Betrug und Malware und hat nichts mit den Inhalten zu tun.
Steve Jobs hatte eine klare Haltung zu Porno-Apps
Wie sehr die Inhalte von Hot Tub gegen die Apple-Philosophie verstoßen, sieht man auch an einer Aussage, die der CEO Steve Jobs einmal gegenüber einem Kunden getroffen hat. The Verge zitiert Jobs aus einer E-Mail, in der er von einer „moralischen Verantwortung, Pornografie vom iPhone fernzuhalten“ spricht.
Für Leute, die dennoch gerne Porno-Apps auf ihrem Smartphone hätten, hat Jobs aber einen Tipp parat: Diese könnten sich doch einfach ein Android-Gerät kaufen, so der Apple-Chef damals.