Anzeige
Anzeige
News

Vom iPhone bis zur iCloud: So tief blickt Apple angeblich in die Daten seiner Mitarbeiter

Hat Apple Daten von Firmenhandys seiner Mitarbeitenden gesammelt? Ein Angestellter reichte Klage gegen seinen Arbeitgeber ein und behauptet, von Apple überwacht worden zu sein.

Von Sabine Vaas
2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Der Chef liest mit: Apple sieht sich – nicht zum ersten Mal – mit Vorwürfen konfrontiert, die iPhones und andere Devices seiner Mitarbeitenden zu überwachen. (Foto: Gabo_Arts/Shutterstock)

Wie Heise Online berichtet, habe Amar Bhakta, der seit vier Jahren für das Unternehmen arbeitet, beim Supreme Court des US-Bundesstaates Kalifornien im Bezirk Santa Clara Klage gegen Apple eingereicht. Der Vorwurf: Der Tech-Konzern habe seine Mitarbeitenden über ihre persönlichen iCloud-Konten und privaten Geräte ausspioniert. Das Unternehmen verlange von seinen Angestellten, auf ihr Recht auf Privatsphäre zu verzichten – alle neuen Mitarbeitenden müssen vorab ein entsprechendes Dokument unterschreiben.

Anzeige
Anzeige

Diese Anforderungen sind Teil einer langen Liste von Beschäftigungsrichtlinien von Apple, die laut Klage gegen kalifornisches Recht verstoßen.

Apple ist ein „Gefängnishof“ für Mitarbeitende

Bhakta, der als Digital Ad Tech Operations Manager tätig ist, habe angegeben, dass viele Angestellte, wie auch er selbst, ihre privaten iPhones und Macs für die Arbeit nutzen würden – unter anderem, weil Apple von seinen Mitarbeitenden verlangt, ausschließlich von Apple hergestellte Geräte zu verwenden. Die Richtlinien des Tech-Giganten sehen vor, dass hierbei die persönlichen iCloud-Konten genutzt und der Verwendung von Software zugestimmt werden müsse, die dem Unternehmen Zugriff auf alle auf dem Gerät gespeicherten Daten und dessen Standort in Echtzeit ermöglicht.

Anzeige
Anzeige

In diesen vertraulichen Richtlinien von Apple, die in der Klage zitiert werden, heißt es: „Wenn Sie Ihr persönliches Konto auf einem von Apple verwalteten oder im Besitz von Apple befindlichen iPhone, iPad oder Computer verwenden, können sämtliche auf dem Gerät gespeicherten Daten von Apple durchsucht werden.“

Anzeige
Anzeige

Bei den betreffenden Daten handele es sich um „E-Mails, Kontakte, Erinnerungen, ganze Fotobibliotheken, Internet-Browsing-Daten, Gesundheitsdaten, Nachrichten, ‚Smart Home‘-Daten, Passwörter, Apps, Dateien, Dokumente, Kalender, Notizen und Backups“, heißt es.

„Für die Mitarbeitenden ist das Apple-Ökosystem kein ummauerter Garten. Es ist ein Gefängnishof. Ein Panoptikum, in dem Mitarbeiter sowohl während als auch außerhalb der Arbeitszeit dem allsehenden Auge von Apple unterworfen sind“, wie Semafor aus der Anklageschrift zitiert.

Anzeige
Anzeige

Stehen die Angestellten also unter Dauerbeobachtung à la Big Brother? Liest Apple jede E-Mail mit, kann einsehen, welche Webseiten besucht werden oder was im Netz gekauft wird? „Jeder Mitarbeiter hat das Recht, über seine Löhne, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen zu sprechen, und dies ist Teil unserer Verhaltensregeln, zu denen alle Mitarbeiter jährlich geschult werden. Wir sind mit diesen Behauptungen [Bhaktas, Anm.] nicht einverstanden und glauben, dass sie unbegründet sind“, hält Unternehmenssprecher Josh Rosenstock in einer per E-Mail an das Tech-Portal The Verge gesendeten Mitteilung dagegen.

Weiterer Vorwurf: Apple unterdrückt die Meinungsäußerung der Angestellten

Die Klage wirft Apple darüber hinaus vor, Richtlinien zu verfolgen, die Mitarbeitende dazu drängen, ihr Berufs- und Privatleben digital zu vermischen, was Apple Einblicke in ihr Leben jenseits der beruflichen Tätigkeit verschafft – und damit sogar Einfluss auf deren Meinungsäußerung nehme.

Bhakta behauptet, Apple habe ihm untersagt, öffentliche Vorträge über digitale Werbung zu halten – eigentlich Teil seines Berufsbildes im Bereich Werbetechnologie. Zudem sei er gezwungen worden, Informationen über seine Tätigkeit bei Apple von seiner LinkedIn-Seite zu entfernen. Die Anklage spricht auch hier von einem Verstoß gegen das kalifornische Arbeitsrecht und einer Beeinträchtigung der beruflichen Chancen des Klägers.

Anzeige
Anzeige

Bereits in der Vergangenheit hatten ehemalige Mitarbeitende über Apples Zugriff auf ihre persönlichen Daten geklagt. Der aktuelle Fall rückt diese Praktiken des Tech-Konzerns und die spezifischen Unternehmensrichtlinien, die diesen Zugriff angeblich ermöglichen, erneut in den Fokus. Sollte Apple den Arbeitsrechtsverletzungen schuldig befunden werden, drohen dem Unternehmen Strafen für jeden Verstoß.

Arbeit mit dem Apple-Chef: Diese Ansichten hat Steve Jobs vertreten

Arbeit mit dem Apple-Chef: Diese Ansichten hat Steve Jobs vertreten Quelle:

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige