„Achtsam führen du musst“ haben wir in Anlehnung an den fiktiven Jedi-Meister Yoda auf unser Cover geschrieben. In unserer Titelgeschichte hat Autorin Katja Scherer mit Menschen gesprochen, die selbst achtsam ihr Unternehmen leiten oder auch anderen dabei helfen, ihren Führungsstil zu überdenken.
„Zum Glück beschäftige ich mich schon länger mit achtsamer Führung“, sagt etwa Milena Glimbovski. „Das hilft mir jetzt sehr“, erklärt die Gründerin des Lebensmittelladens Original Unverpackt. Mitarbeiter müssen trotz Krise bezahlt, koordiniert und gesundheitlich geschützt werden. Eine enorme Verantwortung für sie.
Diesen Druck, den sie derzeit täglich erlebt, kennen andere Führungskräfte auch nur allzu gut. Das zeigt etwa eine Umfrage des Onlineportals Stepstone vom April. Darin gab rund die Hälfte von 1.000 befragten Managern an, seit der Krise mehr zu arbeiten und weniger Pausen zu machen. 42 Prozent gaben zu, dass sie sich dadurch noch gestresster fühlen als früher. Und das, obwohl Führungskräfte auch so schon belastet sind: Die Globalisierung macht ihre Arbeit internationaler, die Digitalisierung schneller, New Work komplizierter.
Viele Manager hetzen nur noch von Termin zu Termin – mit negativen Folgen für alle. Ein Forscherteam der Universität Bamberg zeigte im Jahr 2019, dass überanstrengte Führungskräfte häufiger ihre Mitarbeiter überfordern. Viele Mitarbeiter fühlten sich dadurch demotiviert und sogar richtig unwohl, sie klagten über Kopf- und Magenschmerzen.
So wie bisher kann es nicht weitergehen
„Früher galt Achtsamkeit zwar als hip, wurde aber oft auch belächelt“, erklärt der Düsseldorfer Managementberater Stefan Lammers. „Durch die Coronakrise merken nun viele Führungskräfte endgültig: So wie bisher kann es nicht weitergehen.“
Hinter Achtsamkeit steckt dabei weit mehr als Meditation, wie unsere Autorin Miriam Binner in unseren Deep-Dive-Interviews herausgefunden hat. Viel mehr geht es darum, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und auch Vorurteile aufzuarbeiten. Wie das konkret geht, erklären die Neurowissenschaftlerin Johanna Bergmann, Organisationsforscherin Johanna Mair sowie Ex-Sportprofi und Diversity-Experte Martin Hyun.
Für unser Schwerpunktthema haben unsere Autoren viele Menschen getroffen, die versuchen, achtsamer durchs Leben zu gehen. Sei es, indem sie im Wald „baden“ oder bei Spitzensportlern wie Ex-Boxstar Wladimir Klitschko Rat suchen. Beim Innehalten und Durchatmen können aber auch digitale Helfer wie Apps oder auch das Verfassen japanischer Kurzgedichte helfen.
Probiert es einfach mal aus!
t3n 62: Mindful Leadership – Achtsam führen
Der Schwerpunkt in der Übersicht:
- Mindful Leadership: Ein Plädoyer für mehr Achtsamkeit
- Perspektivwechsel: Worauf es bei Führung wirklich ankommt
- Ab ins Trainingslager: Das können Führungskräfte von Spitzensportlern lernen
- Mind the App: Digitale Helfer für mehr Fokus, Entspannung und Gelassenheit
- Runterkommen: Waldbaden und Dopaminfasten – was bringt das?
- Drei Zeilen Achtsamkeit: Wie Haikus das Netz und Leadership-Seminare erobern
Außerdem in der neuen Ausgabe:
New Work meets New Normal
Unternehmen wollten coole Kaffeeküchen und offene Büros. Doch seit Corona denken Firmen und Mitarbeiter intensiv darüber nach, was einen guten Arbeitsort wirklich ausmacht: Wie viel Austausch tut gut, wie viel Abstand ist gewünscht? Mitarbeiter und Vorgesetzte werden mehr darüber nachdenken müssen, welches Umfeld sie gerade benötigen. Und Unternehmen werden mit dem Problem umgehen müssen, den Widerspruch zwischen variablen Arbeitsorten und langfristigen Mietverträgen zu vereinen, so lautet die Analyse unseres Autors Manuel Heckel.
Coden für eine bessere Welt
Es formiert sich eine neue Allianz aus Programmierern, finanzstarken Techkonzernen und NGOs. Gemeinsam wollen sie globale Probleme wie Armut, Hunger und den Klimawandel lösen. Und rufen dazu Förderprogramme und Accelerator ins Leben. Künstliche Intelligenz vermisst dann hungernde Kinder und Smartphones werden zu Warnsystemen gegen illegale Abholzungen im Regenwald. Doch die Zusammenarbeit zwischen den Partnern läuft nicht immer reibungslos, wie unser Autor Marc Winkelmann schreibt.
Im Interview: Cybersecurity-Expertin Keren Elazari über das Mindset von Hackern
Thematisch passender hätten die Umstände für das Video-Interview mit der israelischen Cybersecurity-Expertin Keren Elazari nicht sein können: Im Dunkeln, nur erleuchtet vom Schein des Bildschirms hat sie mit t3n-Redakteurin Sabrina Schadwinkel über freundliche Hacker, Passwort-Fails und Cyberattacken gesprochen. Und erklärt, warum „Bug-Bounty-Programme eine Alternative zu einer kriminellen Laufbahn“ sind.
Weitere Themen der Ausgabe:
- Gaming: Profitieren auch deutsche Entwickler-Studios vom Boom?
- E-Mobilität: Wo stehen die deutschen Autobauer im Vergleich zu Tesla?
- Digitaler Staat: Wie Digitaltalente deutsche Bundesministerien aufmischen
- Hunger auf Daten: Metro-Chef Olaf Koch im Interview
- Instagram goes Tiktok: Was Marketer wissen müssen
- Livestream-Shopping: Der neue Kanal für die Gen Z
- Cloud-Software: Die große Tool-Übersicht für Entwickler
- Knative: Serverless-Plattformen in Open Source aufbauen
- UX-Design: Das Heart-Framework als KPI
- Frameworks: Angular, Vue und React im Check
t3n 62: Ab 25. November im Handel
Eine Übersicht über alle Artikel der Ausgabe erhaltet ihr im Inhaltsverzeichnis (PDF).
In unserem Pageflip zur Ausgabe 62 könnt ihr euch die ersten Seiten des Magazins anschauen – das funktioniert nicht nur auf eurem Desktop-PC, sondern auch auf dem Smartphone oder Tablet.
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