ADAC testet 6 förderfähige Wallboxen bis 1.200 Euro – nicht alle sind empfehlenswert

Die Förderkriterien der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) haben den ADAC veranlasst, seinen Wallbox-Test zu aktualisieren. Aus den über 300 am Markt erhältlichen Produkten erfüllten letztlich nur sechs die Auswahlkriterien der Tester. Das dürfte indes ganz maßgeblich am Kriterium der Verfügbarkeit zum Testzeitpunkt gelegen haben.
So hat der ADAC das Testfeld zusammengesetzt
Bei den anderen Kriterien findet sich kaum Exotisches. Allein die erforderliche Anbindung an eine Smartphone-App mag sich noch reduzierend auf das mögliche Testfeld ausgewirkt haben. Ansonsten durften die Wallboxen für den Test maximal 1.200 Euro kosten und mussten nach den Förderbedingungen auf elf Kilowatt Leistung reduziert sein. Zudem erwarteten die Tester ein festes Typ-2-Ladekabel und einen integrierten DC-Fehlerstromschutz.
Und so hat sich der größte Automobilclub Deutschlands entschieden, die Kostad TX-1000, die Vestel EVC04-AC11SW-T2P, den Volkswagen-ID-Charger-Connect, die Hesotec Electrify E-Box wr30 rechts Base 11 kW, die Wallbox Pro-Connect-11-kW von Stark-in-Strom.de und die EVBox Elvi einem veränderten und erweiterten Test-Prozedere zu unterziehen. Deshalb können die Ergebnisse nicht mit jenen aus vorangegangenen ADAC-Wallbox-Tests in den Jahren 2019 und 2018 verglichen werden.
Sieger und Verlierer im Wallbox-Test
Mit der Gesamtnote 1,8 konnte sich die Kostad TX-1000, die inzwischen nur noch unter der Bezeichnung Terra AC-Wandladestation von ABB erhältlich ist, den Testsieg sichern. Mit über 1.100 Euro gehört die Box zu den kostspieligeren im Vergleichsfeld.
Interessanter dürften daher die Vestel EVC04-AC11SW-T2P und der Volkswagen-ID-Charger-Connect sein. Die liegen mit der Gesamtnote 2,1 nur knapp hinter dem Sieger und kosten mit rund 800 und rund 690 Euro deutlich weniger. Ebenfalls gut schneidet die Hesotec-Box ab, während es für die modular aufgebaute Wallbox Pro-Connect nur zu einem Befriedigend und für die EVBox Elvi sogar nur zu einem Mangelhaft reicht.
Das vernichtende Urteil für die EVBox liegt an einem Software-Fehler, der die Sicherheitsabschaltung der Box verhindert, was im Extremfall zu einer Gefahr für Leib und Leben der Nutzer werden kann. Ein entsprechendes Firmware-Update wird laut Hersteller indes bereits vorbereitet. Wenn dieser Problempunkt behoben ist, spielt die EVBox vorne mit und dürfte ebenfalls eine Note im 2er-Bereich erzielen.
Einzelpunktwertungen teils deutlich unterschiedlich
Im Detail unterscheiden sich die Ausstattungen der Wallboxen deutlich. So kommt es für die konkrete Auswahl auf die eigenen Präferenzen an. Wer besonderen Wert auf die App-Funktionalität legt, fährt am besten mit der Kostad oder der günstigeren Vestel, weniger gut mit dem VW-Produkt. Mit Abstand die beste Schnittstellenausstattung biete die Kostad (Terra AC). Kein anderes Produkt kommt da auch nur in die Nähe. In Sachen Internetanbindung führt wiederum der VW-Charger; in Sachen Zuverlässigkeit erreichen alle Testkandidaten Höchstwerte, während beim Stromverbrauch im Stand-by bei allen Verbesserungspotenziale bestehen. Dabei fand der ADAC eine Korrelation zwischen Kommunikationsfunktionalität und hohem Stromverbrauch im Bereitschaftsmodus heraus. Bis zu rund 44 Kilowattstunden im Jahr oder umgerechnet 13 Euro Stromkosten konnten sich so ansammeln.
Keine klare Empfehlung
Im Ergebnis bescheinigt der ADAC den Geräten Alltagstauglichkeit. Einen überragenden Sieger oder eine glasklare Empfehlung gibt es nicht. Die lautet vielmehr, sich von einem fachkundigen Elektriker beraten zu lassen, weil das konkrete Installationsumfeld eine bedeutende Rolle spiele. Der sollte dann auch hinsichtlich persönlicher Präferenzen beraten können. Ebenfalls interessant ist in diesem Zusammenhang der große t3n-Ratgeber zu Wallboxen.
Schade, dass die beste Wallbox nicht getestet wurde. Sind seit kurzem super happy mit unseren beiden OpenWB Wallboxen.
Andere Wallboxen bieten nicht Mal annähernd ähnliche Leistungen in der Preisregion.