Amazon profitiert von Apples Tracking-Transparenz: Werbetreibende verschieben Budgets
Google, Amazon und Facebook sind die drei größten Werbeplattformen, die Werber:innen für verschiedene Ziele nutzen: Google für die übergreifende Suche im Netz, Facebook für Social Media und Amazon gilt bei Marketern als Suchmaschine für Produkte – noch vor Google.
Durch Apples Privacy Labels, die Tracking-Transparenz und den damit verbundenen Tracking-Opt-in wurden Ads auf Facebook um bis zu 40 Prozent ineffizienter, berichtet ein Betreiber einer Mediaagentur gegenüber Heise. Lediglich 25 Prozent der Nutzer:innen erlauben das Tracking. Ohne Tracking gibt es keine Daten von Nutzer:innen – und das wiederum erschwert erheblich individuell ausgespielte Werbeanzeigen. Die Möglichkeiten, die Anzeige zu beobachten, kontrollieren und optimieren, sind eingeschränkt.
Die Folge: Werbetreibende suchen Alternativen. Bloomberg berichtet, dass viele Werber:innen nun anfangen, ihre Budgets zu Amazon zu verschieben. Viele Unternehmen verkaufen ohnehin auf Amazon oder beginnen nun damit, der Amazon Marketplace boomt gerade. Gleichzeitig ist die Werbe-Sparte ist das am schnellsten wachsende und profitabelste Segment des Unternehmens. Im zweiten Quartal wuchs Amazons Kategorie „Other“, die zum Großteil aus Werbeeinnahmen besteht, um 87,5 Prozent – verglichen mit 56 Prozent bei Facebooks Anzeigenverkäufen, berichtet Bloomberg und beruft sich dabei auf das Marktforschungsunternehmen Emarketer. Demnach sind Anleger auch besorgt, dass die bisher noch stabilen Werbeeinnahmen einbrechen könnten, wenn die Menschen nicht mehr pandemiebedingt exzessiv am Handy und Laptop sind.
Nicht nur Amazon profitiert – auch Influencer:innen und traditionelle Kanäle
Einige Unternehmen bedienen ihre Werbung auf Social Media und vor allem Instagram nun durch eine plattformunabhängige Werbemöglichkeit: Influencer:innen. Dazu werden auch traditionelle Kanäle wie Rundfunkwerbung wieder mehr ins Auge gefasst, aber vor allem die Direktwerbung wie E-Mail-Marketing.