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Ratgeber

Aktien, ETFs und Versicherungen: Wie du für deine Rente vorsorgst

Schon heute reicht die gesetzliche Rente für viele Menschen nicht aus, um ihren Lebensstandard zu halten. Experten gehen davon aus, dass dieses Problem in Zukunft eher noch wachsen wird. Deshalb ist es wichtig, vorzusorgen – dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Wir stellen sie vor.

Von Stephan Kintrup
5 Min.
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Wer im Alter genug Geld haben möchte, muss die Rente aufstocken. (Bild: TimeShops/Shutterstock)

Zwischen den aktuellen Ausgaben und der zukünftigen Rentenhöhe liegt meist eine Lücke. Um die genaue Rentenlücke zu bestimmen, benötigst du zuerst einmal deine voraussichtliche Rentenhöhe. Die kannst du mit dem Rechner der deutschen Rentenversicherung ermitteln. Bei der Berechnung kommt es darauf an, wie viele Rentenpunkte du erworben hast, wann du in Rente gehst und wie hoch der aktuelle Rentenwert ist.

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Möglichkeiten, die Rentenlücke zu schließen

Wer 40 Jahre lang sozialversicherungspflichtig gearbeitet, durchschnittlich viel verdient hat und nicht vorzeitig in Rente geht, würde eine Rente in Höhe von 1.504 Euro erhalten. Diese Einnahmen müssen allerdings noch versteuert werden. Bei Steuerklasse I und keinem weiteren zu versteuernden Einkommen sind das ungefähr 1.229 Euro. Ob das für den vorherigen Lebensstandard reicht, ist fraglich. Wer etwa einen monatlichen Bedarf von 1.700 Euro hat, müsste eine Lücke von fast 500 Euro schließen. Dafür gibt es eine Reihe von Möglichkeiten.

Geldanlage mit ETFs

Die sinnvollste Möglichkeit, um die Lücke zu schließen, ist die private Geldanlage. Wenn du mindestens zehn bis fünfzehn Jahre Zeit hast, dann sind Aktien-ETFs die beste Wahl für dich. Auch wenn du in weniger als zehn Jahren in Rente gehst, können ETFs passen. Denn es wird nicht direkt mit Renteneintritt das gesamte Geld benötigt. Wie viel du ansparen musst, hängt von deiner Lebenserwartung ab: Je größer sie ist, desto mehr Rücklagen sind nötig.

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Bei der Geldanlage mit Aktien-ETFs gehen wir von einer jährlichen Rendite von sieben Prozent aus. Bezogen auf die Inflation planen wir mit dem Inflationsziel der EZB in Höhe von zwei Prozent. Weiter nehmen wir an, dass noch 20 Jahre bis zu deinem Renteneintritt mit 67 Jahren verbleiben. Wie hoch die Sparrate sein muss, hängt von deiner Lebenserwartung ab. Falls wir von 80 Jahren ausgehen, wäre es monatlich 177,41 Euro. Wenn du auch mit 90 Jahre noch Geld benötigst, wären 267,34 Euro pro Monat nötig. Sofern wir mit 100 Jahren rechnen, müsstest du jeden Monat 330,12 Euro per ETF-Sparplan anlegen.

Um das Schwankungsrisiko von Aktien zu reduzieren, kannst du den Aktien-Anteil im Alter reduzieren und mehr in Tagesgeld oder Anleihen-ETFs gehen. In diesem Fall müsstest du allerdings mehr Geld im Vorfeld ansparen.

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Rentenversicherungen für eine regelmäßige Rente

Eine weitere Möglichkeit stellen Rentenversicherungen dar. Verglichen zur Geldanlage in ETFs ist die private oder betriebliche Rentenversicherung meist deutlich teurer und unflexibler. Andererseits winken steuerliche Vorteile.

Wie hoch die Rendite der Rentenversicherung ist, hängt insbesondere von den Fonds und der Beitragsgarantie ab. Je nach Vertrag sind eingezahlte Beiträge und Zulagen abzüglich Kosten zu 0 bis 100 Prozent garantiert. Eine hohe Garantie wirkt auf den ersten Blick verlockend, aber sie sorgt dafür, dass zu wenig in Aktien investiert wird. Denn je weniger der Versicherer garantiert, desto freier ist der Versicherte in der Anlage. Den Rest legt der Versicherer an – dieses Geld ist zwar recht sicher, aber erzielt keine hohen Renditen. Daher ist eine fondsgebundene Rentenversicherungen ohne Beitragsgarantie langfristig deutlich sinnvoller – in diesem Fall könntest du alles in ETFs stecken.

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Ein weiteres Problem bei Rentenversicherungen sind die hohen Kosten. Meist dezimieren Abschluss- und Verwaltungskosten, Provisionen sowie teure Fonds die Rentenhöhe. Um die Last der Provisionen zu vermeiden, gibt es Nettopolicen. Hier bezahlst du üblicherweise einen unabhängigen Honorarberater für die Vermittlung der Police. Die Verwaltungskosten sind bei ETF-Nettopolicen zudem sehr gering, allerdings höher als bei der selbst organisierten Geldanlage per ETFs. Um zudem teure Fonds zu vermeiden und hohe Renditen zu erzielen, bieten sich ETF-Rentenversicherungen an.

Mit diesen Tipps spart ihr Gebühren für Girokonten Quelle: Shutterstock/JLco Julia Amaral

Auch die zugesagten Auszahlungen bis zum Lebensende haben ihren Preis. Für diese Versicherungsleistung zahlst du ebenso. Die Versicherer kalkulieren mehrheitlich mit einem deutlich höheren Alter als der durchschnittlichen Lebenserwartung. Der klare daran Vorteil: Der Versicherer zahlt bis ans Lebensende – ganz egal, wie alt du wirst – eine monatliche Rente.

Wenn du eine Rentenversicherung abschließen möchtest, solltest du in jedem Fall eine Nettopolice wählen, um die Kosten möglichst gering zu halten. Zudem solltest du auf eine Beitragsgarantie verzichten, um vom Aktienmarkt profitieren zu können. Du wirst jedoch höhere Kosten als ohne Versicherung haben. Um mit der selbstorganisierten Geldanlage mit ETFs konkurrieren zu können, sollten die Kosten unterhalb von 0,5 bis 0,7 Prozent pro Jahr liegen. Wenn dies der Fall ist, kann sich die Rentenversicherung lohnen.

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Die höheren Kosten für die Police lassen sich durch Zulagen und steuerliche Vorteile ausgleichen. Der steuerliche Vorteil liegt darin, dass die ETF-Gewinne erst nachgelagert versteuert werden und erst mit den Auszahlungen fällig werden. So kannst du Wertpapiere umschichten, ohne Steuern zahlen zu müssen. Bei der selbstorganisierten Geldanlage per ETFs bist du hingegen deutlich flexibler.

Rentenpunkte kaufen

Um die gesetzliche Rente zu erhöhen, kannst du auch Rentenpunkte kaufen. So erhöhst du deinen Rentenanspruch. Ein Rentenpunkt kostet 2024 in Westdeutschland 8.436,59 Euro und in Ostdeutschland 8.320,11 Euro. Je Rentenpunkt bekommt ein Rentner aktuell monatlich 37,60 Euro Rente. Wenn wir Rentensteigerungen vernachlässigen, hättest du erst nach über 18 Jahren (West: 18,7 und Ost: 18,4) deinen Einsatz wieder.

Das heißt: Je älter du wirst, desto eher lohnt es sich. Dennoch ist die Geldanlage per ETFs in den meisten Fällen sinnvoller, da man flexibler ist und die Rendite häufig höher ausfällt.

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Mietfrei wohnen

Weit verbreitet ist auch die selbst genutzte Immobilie als Altersvorsorge. Auf diese Weise entfallen Mietzahlungen im Rentenalter. So kann es sein, dass nicht, wie im obigen Beispiel 1.700 Euro pro Monat benötigt werden, sondern die gesetzliche Rente in Höhe von 1.504 Euro brutto ausreicht.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass Rücklagen für Sanierungen und Instandhaltungen nötig sind. In den meisten Fällen ist es finanziell insgesamt besser, selbst zur Miete zu wohnen und das übrige Geld in ETFs anzulegen.

Länger arbeiten oder hinzuverdienen

Wer fit genug ist, kann die Rentenlücke auch schließen, indem er weiterarbeitet. Die Flexirente erlaubt es, später in Rente zu gehen. Da du schlecht absehen kannst, wie lange du arbeiten kannst, solltest du im Vorfeld besser genügend Rücklagen bilden. Hierfür bieten sich Aktien-ETFs am stärkten an. So stehst du nicht unter dem Druck, arbeiten zu müssen, um deinen Lebensstandard zu halten.

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Wenn du dann später im Rentenalter merkst, dass du noch fit genug bist und auch Lust an der Arbeit hast, kannst du weiterarbeiten und so einen höheren Lebensstandard führen. Seit dem 1. Januar 2023 ist es auch möglich zur Rente beliebig viel hinzuverdienen, ohne dass sich die Rentenhöhe verändert.

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