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Analyse

Remakes, Remaster, Ports: Das Millionengeschäft mit alten Spielen

2020 wurden gleich mehrere Dutzend alte Spiele mal mehr und mal weniger aufwendig überarbeitet und wiederveröffentlicht. Der Trend dürfte so schnell nicht aufhören, denn für die Spieleindustrie ist es ein Riesengeschäft.

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Mit überarbeiteten Spielen wie Final Fantasy VII Remake verdient die Branche gutes Geld. (Screenshot: Square Enix)

Ältere Videospiele mit verbesserter Grafik neu aufzulegen, ist beileibe kein neues Phänomen. Das 1980 veröffentlichte Atari-Game Adventure war beispielsweise die grafische Version eines drei Jahre früher veröffentlichten Spiels mit reinem Text-Interface namens Colossal Cave Adventure. Auch Nintendo bringt bereits seit der zweiten Konsolengenerationen des Unternehmens Spiele des Vorgängersystems mit verbesserter Grafik auf dessen Nachfolger.

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Mittlerweile sind Remakes und Remaster aber längst mehr als Randerscheinungen. Zwei der zehn meistverkauften Videospiele der USA im letzten Jahr waren ältere Titel, die von den Entwicklern mehr oder minder stark aufgehübscht nochmal auf den Markt gebracht wurden. In den aufwendigeren der beiden Titel, Final Fantasy VII Remake, hat Entwickler Square Enix offenbar auch recht viel Geld gesteckt. Offizielle Angaben über die Kosten des Rollenspiel-Remakes gibt es zwar nicht, der Investmentbanker Atul Goyal schätzt jedoch, dass das Budget bei bis zu 140 Millionen US-Dollar gelegen haben könnte. Der japanische Universitätsprofessor und Videospielhistoriker Yuhsuke Koyama geht sogar von einem noch höheren Investment der Macher aus. Zum Vergleich: Das Original aus dem Jahr 1997 kostete etwa 40 Millionen Dollar.

Spiele-Remakes spülen Millionen in die Kassen der Videospielindustrie

Für Square Enix hat sich das Investment in das 90er-Jahre-Game eindeutig rentiert. Innerhalb von nur drei Tagen konnte der japanische Videospielekonzern bereits 3,5 Millionen Kopien von Final Fantasy VII Remake absetzen. Im Veröffentlichungsquartal stieg der Umsatz des japanischen Konzerns um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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Letztlich ist das Final Fantasy VII Remake aber schon aufgrund des Aufwands eher die Ausnahme. Zumal Neuauflagen in den meisten Fällen auch deswegen in Auftrag geben werden, weil sie günstiger als Neuentwicklungen sind. Selbst wenn Grafiken neu erstellt und Sprecher die einstmals nur als Text verfügbaren Dialoge einsprechen müssen, bleibt die Struktur des Spiels gleich und langwieriges Leveldesign entfällt. Zumal ein Spiel, das vor einigen Jahren bereits erfolgreich war, schon alleine aufgrund des Nostalgiefaktors auch später nochmal Käufer finden dürfte.

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Wie wenig Aufwand am Ende bisweilen ausreicht, zeigte im letzten Jahr beispielsweise Nintendo. Unter dem Namen Super Mario 3D All-Stars verkaufte der japanische Konzern drei alte Mario-Spiele aus den Jahren 1996, 2002 und 2007. Viel wurde, von einer angepassten Steuerung abgesehen, an den Spielen nicht verändert. Übel wurde das Nintendo aber offenbar nicht genommen: Das Spiel ging bis Dezember 2020 acht Millionen Mal über die Ladentheke.

Kritik am Remake-Wahn

Kritiker werfen bisweilen ein, dass Remakes, Remaster und Portierungen letztlich dafür sorgen, dass die Videospielindustrie neue Ideen vernachlässigt. Andererseits waren unter den 20 meistverkauften Videospieltiteln des letzten Jahres sowieso nur zwei Games, die nicht auf einem bestehenden Franchise basieren. Wie die großen Hollywood-Studios geht auch die Games-Branche lieber auf Nummer sicher und setzt auf etablierte Marken. Eine Zu- oder Abnahme von Remakes würde daran auch nichts ändern.

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