Altes Design: So sollten die Verpackungen von PS2-Games ursprünglich aussehen
Im Regal fallen die Hüllen von Spielen der Playstation 2 kaum auf. Sie sehen nahezu genauso aus wie die der nachfolgenden Konsolen-Generationen oder der Konkurrenz aus dem Hause Xbox. Selbst von DVDs und Blurays heben sich die Cases optisch nicht ab. Das hätte jedoch durchaus anders laufen können.
Der Designer Hock Wah Yeo war in den 80er- und 90er-Jahren dafür bekannt, extravagante Kreationen für die Verpackungen von Spielen zu entwerfen. Seine Designs für Spiele wie „Prince of Persia“ fielen den Kunden und den Läden sofort ins Auge. Zum Ende des Jahrzehnts kam es jedoch zu einer zunehmenden Standardisierung der Verpackungen durch Einzelhändler und Distributoren. Die liebevoll entworfenen Pappschachteln hatten ausgedient und mussten praktischeren Plastikverpackungen weichen.
Handhabung schlägt Optik
Yeos Werke waren nicht mehr gefragt, dennoch engagierte Sony ihn für einen letzten Job in der Spieleindustrie. In den späten 90ern arbeitete der japanische Konzern bereits auf Hochtouren an der Playstation 2 und suchte jemanden, der die Boxen für die Spiele entwarf. Die Wahl fiel dabei auf Hock Wah Yeo.
Das Resultat war auf jeden Fall etwas Besonderes. Das Cover war deutlich kleiner als gewöhnlich und der Rücken des Gehäuses befand sich an der Unterseite. Von vorne betrachtet sah es aus, als würde die CD aus dem Case herausragen. Sicherlich nicht sonderlich praktisch für die Lagerung, dafür aber umso cooler in der Optik. Während die Produktion des Prototypen lief, griffen Sonys Vorgesetzte allerdings ein und cancelten das Projekt. Es wurde wieder auf das Standard-DVD-Case-Design zurückgegriffen, da dieses „deutlich billiger und einfach zu handhaben“ gewesen sei, schreibt der Journalist Phil Salvador in seinem Porträt über Hock Wah Yeo. Der Nostalgie-Faktor der Yeo-Cases wäre heute auf jeden Fall deutlich größer als der des klassischen PS2-Games. Schade drum.