Gran Turismo 7 zeigt: „Always Online“ kann zu großem Ärger führen

Spiele wie „Gran Turismo 7“ sind ausschließlich online spielbar. (Foto: eight7sixJOE / Shutterstock)
Wer sich online mit Freunden oder Fremden messen will, braucht eine stabile Internetverbindung, das ist klar. Viele Games machen auch erst richtig Spaß, wenn mit anderen zusammen gezockt werden kann, und nichts ist nerviger, als wenn die Verbindung in wichtigen Momenten abbricht. Wer auf diesen Stress keine Lust hat, kann bei vielen Spielen auch einfach in den Einzelspielermodus wechseln und gegen CPU-Gegner antreten. Doch viele Spiele verlangen auch im vermeintlichen Offline-Modus eine Internetverbindung. Dieser „Always Online“-Modus verärgert viele Spieler zunehmend, wie ein jüngstes Beispiel zeigt.
Planmäßige Wartungsarbeiten sorgten dafür, dass es bei „Gran Turismo 7“ dunkel wurde, als die Server offline gingen. Mehr als 24 Stunden dauern diese bereits an und Spieler wurden solange vom Game ausgesperrt. Die Kritik der Gamer im Netz wird währenddessen immer lauter. Einer der Hauptkritikpunkte der Spieler ist die Tatsache, dass selbst im Einzelspielermodus eine Online-Verbindung erforderlich ist, damit das Spiel gespielt werden kann.
„Always Online“ schon lange in der Kritik
Durch den Always-On-Modus ist ein Spiel wie „Gran Turismo 7“, das bei Einzelspielern sehr beliebt ist und immerhin auch 80 Euro kostet, während der Wartungsarbeiten unspielbar. Ein Problem, das auch Spiele wie „Diablo III“, „Super Mario Run“ oder „Starcraft 2“ teilen. Bereits im Jahr 2013, also vor gut zehn Jahren, erntete „Simcity“-Entwickler Maxis Kritik, weil die Wirtschaftssimulation „Always Online“ war. Das Unternehmen verteidigte die Praxis damit, dass das Spiel abhängig vom Cloud-Computing wäre.
Auch Maxis-Mutter EA wurde später dafür kritisiert, „Need for Speed“ zu einem Always-Online-Game zu machen, obwohl es sowohl einen Einzelspieler als auch einen Offline-Mehrspielermodus hatte. EA erklärte später, dass dies daran liege, dass das Spiel eine sich ständig erweiternde Welt sei, die ständig aktualisiert werde. Letztendlich stellte sich später heraus, dass der Grund für die drastischen Framerate-Einbrüche in „Need for Speed“ auf allen Plattformen in der Always-Online-Verbindung lag. Aus diesem Grund beschloss EA, alle folgenden Spiele der „Need for Speed“-Reihe, mit „Payback“ startend, offline spielbar zu machen.
Im Falle von „Gran Turismo 7“ begründen die Entwickler Sony und Polyphony Digital die Entscheidung für Always Online damit, dass sie es so Cheatern erschweren wollen, das Spiel zu manipulieren, da alles auf ihren Servern und nicht lokal gespeichert wird. Vermutlich gehört aber auch zur ganzen Wahrheit, dass die im Spiel verankerten Mikrotransaktionen geschützt werden sollen. Niemand soll sich Credits ergaunern können, ohne dafür zu bezahlen. Die aktuelle Situation um „Gran Turismo 7“ zeigt wieder einmal die Schattenseiten von Always Online.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team