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Amazon füllt die Lager: Coronavirus soll Lieferketten nicht unterbrechen

Amazon füllt angesichts der Coronavirus-Epidemie die Lager. Der Onlinehändler will offenbar Lieferengpässen vorbeugen und soll sogar preisliche Zugeständnisse an Lieferanten gemacht haben.

Von Tobias Weidemann
2 Min.
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Amazon will mit Sonderbestellungen aus China die Lieferbarkeit wichtiger Waren sichern. (Foto: Jonathan Weiss/Shutterstock)

Die Coronavirus-Epidemie hat hierzulande noch keine spürbaren Auswirkungen auf die Verfügbarkeit chinesischer Waren. Damit das aber auch so bleibt, soll Amazon laut Business Insider damit begonnen haben, Waren gezielt einzulagern und in größeren Mengen als sonst von den Lieferanten zu bestellen. Laut E-Mails, auf die sich das Medium bezieht, habe Amazon größere Bestellungen bei Lieferanten aufgegeben, um bei einer „möglichen Unterbrechung der Lieferketten durch die globalen Geschehnisse, die im Ursprung von China ausgehen“ gerüstet zu sein. Bekannt ist dies für Waren, die in den USA verkauft werden sollen, es ist aber wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine internationale Aktion handelt, die auch die Lager in Europa betrifft.

Amazon will handlungsfähig bleiben

Man wolle, heißt es, handlungsfähig bleiben, falls angesichts der Epidemie bestimmte Waren nicht mehr aus dem Land ausgeliefert werden können. Die Handelsplattform hat offenbar sogar preisliche Zugeständnisse gegenüber Lieferanten gemacht. Amazon hat die Korrektheit des Sachverhalts zwischenzeitlich gegenüber Medien bestätigt. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt Amazon aber auch, dass es derzeit keine Hinweise auf Behinderungen oder Lieferengpässe gebe.

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Doch die möglichen Handelsbeschränkungen betreffen vor allem auch die Marketplace-Händler – und so könnte der hohe Anteil chinesischer Händler auf den westeuropäischen und US-amerikanischen Marktplätzen jetzt für Amazon zum Problem werden. Amazon hat seine Händler außerdem aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass man die Artikel, die man anbiete, auch bereitstellen könne. Das deutet zumindest darauf hin, dass Amazon auch weiterhin die gewohnt strengen Regeln an seine Händler anlegt.

Zu befürchten ist aber auch ein anderes Phänomen: Kunden könnten, so erklärt ein Händler, der angibt, dass er in den letzten Wochen zahlreiche Fragen zur Herkunft seiner Ware beantworten musste, in der nächsten Zeit besonders kritisch auf in China gefertigte Waren reagieren. Dies zweifelsfrei nachzuweisen, dürfte allerdings angesichts globaler Marktstrukturen schwierig werden.

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Ausnahmezustand in China

Spricht man mit Produzenten aus China, wird deutlich, welche Ausnahmesituation dort herrscht: In vielen Fabriken wurden die Feiertage zum chinesischen Neujahrsfest von staatlicher Seite um mehrere Wochen verlängert, sodass die Produktion erst dieser Tage wieder starten wird oder gerade gestartet ist. Hinzu kommt noch ein anderes Problem, das für westliches Denken eher ungewöhnlich ist: Viele der Fabrikarbeiter haben keine festen Verträge und die Betreiber von Produktionsstätten sind derzeit unsicher darüber, wie viele der Arbeiter aus den verlängerten Ferien zurückkehren werden. Es sei zu befürchten, dass sich viele Arbeiter aus ländlichen Gebieten erst nach und nach wieder in die dicht besiedelten städtischen Gebiete, wo die meisten Fabriken angesiedelt sind, zurücktrauen werden.

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